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USA
Homo-Hasserin Michele Bachmann will zurück in die Politik
Die bislang wohl homophobste US-Kongressabgeordnete des 21. Jahrhunderts möchte wieder in Washington mitmischen: Im Herbst will sich Michele Bachmann für den Senat bewerben.
- 3. Januar 2018, 12:50h 3 Min.
Michele Bachmann will es noch einmal wissen: Die erzkonservative US-Politikerin aus Minnesota, die Homosexualität als "sexuelle Fehlfunktion" und "Teil Satans" bezeichnet hatte, möchte sich im November bei einer Nachwahl zum US-Senat bewerben. Das erklärte die 61-jährige Republikanerin in einem Interview mit Fernsehprediger Jim Bakker. Bachmann sagte, viele Menschen würden sie auffordern, in die Politik zurückzukehren – sie werde nun Gott fragen, ob sie diesen Schritt wagen solle.
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Bachmann war bereits zwischen 2007 und 2015 im US-Repräsentantenhaus vertreten – und galt dort nicht nur als homofeindlichste Abgeordnete, sondern wegen ihrer rechten Verschwörungstheorien als gefährlich. So behauptete sie etwa, dass die Obama-Regierung von der Muslimbruderschaft unterwandert sei oder dass Impfungen zu geistiger Unterentwicklung führen würden. 2012 bewarb sie sich bei den republikanischen Vorwahlen um die Präsidentschaft und führte anfangs sogar einige Umfragen an. Am Ende konnte sich aber Mitt Romney deutlich durchsetzen.
Während des Präsidentschaftswahlkampfs 2016 war Bachmann eigenen Angaben zufolge Beraterin des später erfolgreichen Kandidaten Donald Trump. Sie beriet ihn demnach in zwei Gremien zu evangelikalen Themen und Terrorismusfragen (queer.de berichtete). Nach dem Wahlsieg forderte sie Trump auf, offensiv gegen die "Gay Agenda" zu kämpfen (queer.de berichtete).
Mehr Selbstmorde in Bachmanns Wahlbezirk
Die Homophobie Bachmanns hatte während ihrer Zeit im US-Kongress auch reale Auswirkungen: So wurde in ihrem Wahlbezirk eine Häufung von Selbstmorden unter homosexuellen Teenagern festgestellt (queer.de berichtete). Bachmanns Ehemann Marcus, mit dem sie seit 1978 verheiratet ist, betreibt seit Jahren im Bezirk eine Homo-"Heiler"-Klinik.

Der LGBTI-freundliche Senator Al Franken musste kürzlich den Hut nehmen, nachdem ihm von mehreren Frauen Grapschereien vorgeworfen worden waren (Bild: Jeff McEvoy, United States Senate)
Der Senatssitz in Minnesota wurde kürzlich frei, weil der demokratische Senator Al Franken, ein linksliberaler ehemaliger "Saturday Night Live"-Komiker, nach Missbrauchsvorwürfen zurücktreten musste. Der Gouverneur von Minnesota, ein Demokrat, ernannte daraufhin vorläufig eine Parteifreundin zum Senat, allerdings müssen die Wähler im November in einer Nachwahl über die Besetzung entscheiden.
Dass Bachmann die Senatswahl in Minnesota gewinnt, gilt als unwahrscheinlich: Zum einen ist die Oppositionspartei in der Mitte der Amtszeit eines US-Präsidenten bei Parlamentswahlen traditionell immer stärker als die Regierungspartei, zum anderen gilt Minnesota ohnehin als Hochburg der Demokraten – und eine spaltende Figur wie Bachmann würde Wechselwähler eher abschrecken, sind sich Wahlforscher sicher. Zuletzt hatte ein Republikaner dort im Jahr 2002 die Senatswahlen gewinnen können.
Zwischen 2006 und 2012 konnte Bachmann zwar vier Mal die Wahlen zum Repräsentantenhaus für sich entscheiden – allerdings trat sie damals nicht landesweit, sondern nur im 6. Wahlbezirk von Minnesota an, der als konservativster Bezirk des gesamten Bundesstaates gilt. Und selbst dort hatte Bachmann am Ende ihrer Karriere Probleme: Bei ihrer letzten Wahl im Jahr 2012 konnte sie ihren demokratischen Herausforderer nur sehr knapp mit einem Prozentpunkt Vorsprung bezwingen – dieses knappe Ergebnis wird als Grund angesehen, warum sie 2014 nicht mehr antrat. (dk)

All das bewirkt der religiöse Wahn, der leider überall zu finden ist und psychiatrisch thematisiert werden muß.
Religionsfreiheit und Wahn haben oft schlimmste Auswirkungen bzw. Nachwirkungen - in allen Religionen.