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Umfrage

Russen homophober als vor 20 Jahren

Eine neue Umfrage zeigt, dass die homophobe Kampagne der Putin-Regierung Früchte trägt. Mehr als vier Fünftel der Bevölkerung lehnen Homosexualität als verwerflich ab.


Homophobes Transparent bei einer Demo in Russland

  • 12. Januar 2018, 11:59h 10 2 Min.

83 Prozent der russischen Bevölkerung halten gleichgeschlechtliche sexuelle Beziehungen für immer oder fast immer "verwerflich". Das ist das Ergebnis einer Umfrage des unabhängigen Meinungsforschungsinstituts Lewada-Zentrum, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Insgesamt hatten die Meinungsforscher Mitte Dezember 1.600 erwachsene Bürger aus Dutzenden Regionen des Landes befragt.

Die Homophobie in der russischen Bevölkerung hat in den letzten zwei Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen. Bei einer Umfrage aus dem Jahr 1998 – also fünf Jahre nach der Aufhebung des von Joseph Stalin in den Dreißigerjahren eingeführten Homo-Verbots – fanden "nur" 68 Prozent Homosexualität verwerflich. Zehn Jahre später waren es schon 76 Prozent.

Gleichzeitig halbierte sich beinahe die Zahl derjenigen, die Homosexualität als nicht verwerflich ansehen: Im Jahr 1998 war diese Gruppe mit 14 Prozent schon recht klein – jetzt haben nur noch acht Prozent kein Problem mit Schwulen und Lesben.

Auch Jüngere hassen Homosexuelle

Zudem zeigt sich, dass insbesondere die Homophobie unter Jüngeren zugenommen hat. Vor 20 Jahren maß das Institut noch eine weit homofreundlichere Einstellung unter den unter 30-Jährigen als bei Älteren. Heute ist dieser Unterschied fast verschwunden: In der Altersgruppe zwischen 18 und 30 finden 82 Prozent Homosexualität verwerflich; bei den über 30-Jährigen sind es 84 Prozent. Bei Frauen und Männern ist die Homophobie praktisch gleich stark ausgebildet.

LGBTI-Aktivisten machen besonders die gegen sexuelle und geschlechtliche Minderheiten gerichtete Politik der Moskauer Regierung und die negative Darstellung von Homosexualität in den russischen Medien für die Homophobie im Land verantwortlich. Dies hat teils katastrophale Auswirkungen auf das Leben von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und transgeschlechtlichen Personen: Laut einer vergangenes Jahr veröffentlichten Studie hat sich die Zahl der Hassverbrechen gegen LGBT seit Einführung des Gesetzes gegen Homo-"Propaganda" im Jahr 2013 verdoppelt (queer.de berichtete). Außerdem gab es in den letzten Monaten viele Berichte über staatliche Verfolgung, Folter und Morde an Homosexuellen im autonomen russischen Landesteil Tschetschenien (queer.de berichtete). (dk)

#1 hugo1970Ehemaliges Profil
  • 12.01.2018, 12:04h
  • "Eine neue Umfrage zeigt, dass die homophobe Kampagne der Putin-Regierung Früchte trägt."

    Eine Verbrecher Diktatur kann nur mit Hass regieren!
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#2 hugo1970Ehemaliges Profil
  • 12.01.2018, 12:06h
  • Für jedes queere Opfer des Hasses muß Russland 1,5 Millionen $ Strafe zahlen!!!!!!
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#3 Gerlinde24Ehemaliges Profil
  • 12.01.2018, 12:38h
  • Das Schlimme dabei ist, dass sich Jugendliche und Erwachsene angesprochen fühlen, Homosexuelle zu demütigen, zu erpressen, zu schlagen, zu vergewaltigen und zu ermorden, in der Gewissheit, dass ihnen juristisch kaum etwas passiert, und sie von der Masse als "Helden" gefeiert werden.
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