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Magdeburg

Rechtsruck bei "Meile der Demokratie": LSVD sagt Teilnahme ab

Eigentlich wirbt die Veranstaltung in Magdeburg für Demokratie und Toleranz. In diesem Jahr darf mit der AfD aber erstmals eine Partei dabei sein, die offen Stimmung gegen Minderheiten macht.


In den vergangenen Jahren engagierte sich die "Meile der Demokratie" gegen extremistisches Gedankengut – in diesem Jahr ist dieses Gedankengut Teil der Veranstaltung (Bild: Zeitfixierer / flickr)

  • 12. Januar 2018, 12:06h 24 2 Min.

Der Lesben- und Schwulenverband in Sachsen-Anhalt hat am Freitag angekündigt, dass man am 20. Januar nicht wie in den letzten Jahren an der Veranstaltung "Meile der Demokratie" in der Magedeburger Innenstadt teilnehmen werde. Das Straßenfest erinnert an den Jahrestag der Zerstörung der Landeshauptstadt während des Zweiten Weltkriegs und setzt sich formal für Demokratie und Toleranz ein. Im vergangenen Jahr kamen 8.000 Besucher.

Der Grund für die LSVD-Absage: Beim seit 2009 von einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis organisierten Fest nimmt dieses Jahr mit der AfD auch eine Partei teil, die offen homo- und transphob agiert. Die AfD hatte sich im Dezember als Teilnehmer angemeldet, was bereits zu mehreren Absagen von Nichtregierungsorganisationen geführt hatte – etwa des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und des von der AfD bekämpften Vereins Miteinander. Die rechte Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt gilt als extremer als der Parteidurchschnitt.

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LSVD: Erstmals "menschenverachtende Parolen" bei "Meile der Demokratie"

In einer Pressemitteilung erklärte der LSVD-Landesvorstand, dass die "Meile der Demokratie" bisher für eine offene und vielfältige Gesellschaft gestanden habe, an der jeder Mensch gleichwertig teilhaben und Schutz erfahren dürfte. Daher seien "menschenverachtetende Parolen" dort bisher nicht willkommen gewesen. "Dies ist in diesem Jahr leider anders", bedauerten die Aktivisten.

Wenn von Abgeordneten einer Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt "Homosexualität als 'Fehler der Natur' angesehen" werde, für diese "Schwule ins Gefängnis gehören und ein Programm für Akzeptanz denunziert wird, dann ist das genauso entwürdigend wie die rassistischen Hetztiraden gegenüber Geflüchteten und die als Genderwahn titulierte Förderung der Gleichstellung von Frauen in unserer Gesellschaft", so der Vorstand. Man könne und dürfe in einer offenen Demokratie "nicht mit menschenfeindlichem Gedankengut Seite an Seite stehen". (dk)

-w-

#1 hugo1970Ehemaliges Profil
  • 12.01.2018, 14:08h
  • Die deutsche Demokratie verliert immer mehr an Boden und die wenigsten WOLLEN was dagegen tun!
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#2 BEARAnonym
  • 12.01.2018, 14:54h
  • "Typische Merkmale einer modernen Demokratie sind freie Wahlen, das Mehrheits- oder Konsensprinzip, Minderheitenschutz, die Akzeptanz einer politischen Opposition, Gewaltenteilung, Verfassungsmäßigkeit, Schutz der Grundrechte, Schutz der Bürgerrechte und Achtung der Menschenrechte." (Wikipedia)

    Die AfD verstößt gegen mindestens vier dieser Grundfesten der Demokratie: Minderheitenschutz, Schutz der Grundrechte, Schutz der Bürgerrechte und Achtung der Menschenrechte.
    Deshalb ist es skandalös, die AfD als "demokratische Partei" zu bezeichnen und zu behandeln.

    In unseren Tagen hat sich das Demokratieverständnis offenbar bereits dahingehend verschoben, dass diese Kriterien nicht mehr wichtig oder entscheidend sind. Und so kann es dann dazu kommen, dass sich die AfD als Vertreter und Garant einer Demokratie darstellt, die mit dem ursprünglichen Demokratiebegriff nichts mehr zu tun hat, weil ihr der humanistische Ansatz fehlt.

    Ein reines "Wir sind das Volk!" garantiert eben NICHT die Achtung vor Minderheiten oder den Schutz von Grund-, Bürger- und Menschenrechten. Wohin das führen kann, hat Deutschland bereits 1933-1945 erlebt.

    Aus 12 Jahren massenvernichtenden Terrorregimes nichts gelernt.

    Und so verabschieden sich mehr und mehr ECHTE demokratische Organisationen von solchen Veranstaltungen, weil sie zu Recht nicht zusammen mit AfD und Konsorten zusammenarbeiten oder zusammen auftreten wollen. Bis irgendwann nur noch Monster wie die AfD da sein werden, die behaupten, sie seien und verteidigten die wahre Demokratie.

    Dieser Prozess wirkt wie ein schleichendes Gift: viele werden erst merken, wie tödlich es ist, wenn es bereits zu spät ist.

    Schöne neue Welt.
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#3 ursusEhemaliges Profil
  • 12.01.2018, 15:17h
  • Antwort auf #2 von BEAR
  • auf den punkt, danke!

    "Aus 12 Jahren massenvernichtenden Terrorregimes nichts gelernt."

    doch: faschistisches denken dem zeitgeist anzupassen und den zeitgeist faschistischem denken, bis beides miteinander verschmilzt.
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