Die "Meile der Demokratie" will am Samstag für Bürgerrechte und Toleranz werben, allerdings darf auch die AfD dort ihren Hass verbreiten
Der CSD Magdeburg e.V. hat angekündigt, trotz der Teilnahme der rechtspopulistischen AfD bei der "Meile der Demokratie" einen Informationsstand anzubieten. Zu dem Straßenfest werden am Samstag rund 10.000 Besucher in der Magdeburger Innenstadt erwartet.
"Wir missbilligen die Teilnahme der AfD auf der Meile der Demokratie. Jedoch sehen wir ein Fernbleiben bzw. den Boykott der Meile – wie es eine Vielzahl unserer Kooperationspartner angekündigt haben – als den falschen Weg an", erklärte CSD-Vorstandsmitglied Falko Jentsch in einer am Montag veröffentlichten Pressemitteilung.
Seine Vorstandskollegin Karola Keutel ergänzte: "Wir sind nicht bereit, die seit neun Jahren erfolgreich durchgeführte Meile der Demokratie durch unsere Abwesenheit als Spielwiese der AfD zu überlassen." Der CSD hatte bereits am Freitag via Facebook die Community aufgerufen, zum Straßenfest zu kommen. Man könne sich am Stand Regenbogenflaggen leihen und damit "ein klares und buntes Zeichen für Vielfältigkeit" setzen.
Meile der Demokratie 2018: Wir sind dabei! Unter dem Motto "Eine Stadt für Alle" sehen wir unsere Aufgabe darin, ein…
Posted by CSD Magdeburg on Freitag, 12. Januar 2018
Facebook / CSD Magdeburg | Bereits am Freitagabend verkündeten die CSD-Organisatoren, dass sie trotz des Näherrückens der "braunen Masse" dabei sind
Vergangene Woche hatte der Lesben- und Schwulenverband Sachsen-Anhalt seine Teilnahme wegen der AfD abgesagt (queer.de berichtete). Dabei schloss sich der LSVD anderen Organisationen wie dem Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und dem von der AfD bekämpften Verein Miteinander an, die ebenfalls am Wochenende dem Event fernbleiben.
Die "Meile der Demokratie" findet jährlich seit 2009 in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts statt. Anlass ist der Jahrestag der Zerstörung Magdeburgs während des Zweiten Weltkriegs am 16. Januar 1945.
Die AfD war, wie alle im Landtag vertretenen Parteien, zur diesjährigen "Meile der Demokratie" eingeladen worden – und sagte im Dezember 2017 zu. Landeschef André Poggenburg erklärte vollmundig, dass seine AfD bei dem Toleranzfest dabei sein müsse, weil sie "wie keine andere Partei für mehr gelebte Demokratie und die Stärkung unserer Bürgerrechte" stehe. Im Landtag bemüht sich die Partei allerdings seit ihrem Einzug insbesondere darum, die Bürgerrechte von Minderheiten einzuschränken. Ein Lieblingsgegner sind dabei Schwule und Lesben: Ein Abgeordneter bezeichnete etwa während einer Landtagsdebatte Homosexualität als "Fehler der Natur", ein anderer forderte sogar Haftstrafen für Homosexuelle. (dk)
Linksextreme Lumpen sollen und müssen von deutschen Hochschulen verbannt und statt eines Studienplatzes lieber praktischer Arbeit zugeführt werden. [] Nehmen Sie die linksextreme Bedrohung ernst und beteiligen Sie sich an allen möglichen Maßnahmen, um diese Wucherung am deutschen Volkskörper endgültig loszuwerden.
AfD-Bundesvorstand:
Poggenburg rückt die AfD in die Nähe des Rechtsradikalismus
Willkommen auf der 'Meile der Demokratie'!!!