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Weitere Reform der Regierung
Taiwan plant Einführung eines "dritten Geschlechts"
Der 23 Millionen Einwohner zählende Inselstaat will in Pässen und Ausweisen eine Alternative zu "männlich" und "weiblich" schaffen.

Der CSD in Taipeh ist eine der größten Pride-Events Asiens (Bild: Taiwan LGBT Pride)
- 16. Januar 2018, 15:52h 2 Min.
Die Regierung von Taiwan plant die Einführung eines "dritten Geschlechts" neben "männlich" und "weiblich" in offiziellen Dokumenten. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Ein Sprecher des Kabinetts sagte der Agentur, man wolle mit dem Schritt Menschen in Akten des Standesamtes und in Pässen und Ausweisen anerkennen, die sich nicht als männlich oder weiblich beschreiben, und die Menschenrechte von Trans- und Intersexuellen stärken. Details zu der Gesetzesinitiative seien aber noch unklar.
Bereits seit einigen Jahren können Menschen in dem 23 Millionen Einwohner zählenden Inselstaat eine Änderung ihres rechtlichen Geschlechts von "männlich" zu "weiblich" oder umgekehrt erlangen, ohne dass dazu eine Geschlechtsanpassung nötig ist. Die Möglichkeit, ein drittes Geschlecht auszuwählen, fehlte aber vor allem Intersexuellen.
Zuletzt hatten mehrere Länder wie Australien, Kanada, Indien oder Nepal Möglichkeiten geschaffen, in Dokumenten ein drittes Geschlecht anzugeben. Im letzten November hatte auch das Bundesverfassungsgericht die deutsche Politik aufgefordert, eine entsprechende Regelung einzuführen (queer.de berichtete).
Taiwan gilt in Asien als das fortschrittlichste Land in Bezug auf LGBTI-Rechte. Nach einem Verfassungsgerichtsurteil aus dem letzten Sommer muss die Regierung bis zum Sommer 2019 die Ehe für schwule und lesbische Paare öffnen (queer.de berichtete); die Regierung hatte wenige Monate zuvor bereits einen Gesetzentwurf zur Ehe-Öffnung ins Parlament eingebracht. In Meinungsumfragen sprach sich schon 2013 eine Mehrheit der Bevölkerung für die Ehe für alle aus.
Im Arbeitsrecht gelten in der Republik China umfassende Antidiskriminierungsregelungen, die auch das Merkmal sexuelle Orientierung umfassen; seit 2011 gehen Schulbücher näher auf LGBTI-Fragen ein. Derzeit wird auch über ein Verbot von "Konversionstherapien", also der "Heilung" Homosexueller, beraten (queer.de berichtete). (cw)

Ich bin ein bißchen verirrt, a pardon verwirrt:
"Im Arbeitsrecht gelten in der Republik China umfassende Antidiskriminierungsregelungen, "
Ich dachte es wäre von Taiwan die Rede, oder?