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PETA distanziert sich von transphobem Model
Ramona Bernhard beharrt auf "Playboy"-Kritik
Das Ex-Playmate erklärt weiterhin, dass man heterosexuellen "Playboy"-Lesern keine Transfrauen zumuten könne. Unterdessen distanziert sich sogar die sonst nicht zimperliche Tierrechtsorganisation PETA von dem Nacktmodell.

Ramona Bernhard wurde insbesondere durch ihr textilfreies Modeling für Deutschlands beliebtestes Hetero-Männermagazin bekannt (Bild: Playboy Deutschland)
- 17. Januar 2018, 12:16h 2 Min.
Die Tierrechtsorganisation PETA hat am Montag angekündigt, die Zusammenarbeit mit Model Ramona Bernhard zu beenden. Grund sei der transphobe Ausbruch des 29-jährigen ehemaligen Playmates gewesen. Bernhard hatte vergangene Woche die neue Titelseite des "Playboy" als "eklig" bezeichnet, weil in dem Magazin mit Giuliana Farfalla erstmals ein transsexuelles Model zu sehen war (queer.de berichtete). Darauf erntete sie viel Kritik, auch von vielen anderen Playmates.
PETA-Sprecherin Silke Berenthal erklärte zwar, dass "Ramonas Aktionen für die Rechte der Tiere" richtig und wichtig gewesen seien. "Von ihren Worten bezüglich des Trans-Models auf dem Playboy-Cover distanzieren wir uns aber entschieden." Die Tierrechtler von PETA, die in der Vergangenheit wiederholt mit irreführenden oder sogar antisemitischen Aktionen für Medienaufmerksamkeit gesorgt hatten, ließen "aus diesem Grund" die Zusammenarbeit mit der 29-Jährigen ruhen, so Berenthal weiter. Ein PETA-Werbespot mit dem transphoben Playmate ist allerdings nach wie vor abrufbar.
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Bernhard: Andere sind "intolerant"
Im Interview mit der "Stuttgarter Zeitung" beklagte Bernhard auf ihren PETA-Rausschmiss angesprochen: "Es ist traurig, wie intolerant viele mir gegenüber sind, die sonst immer für Toleranz eintreten." Sie werde sich weiter für Tierrechte einsetzen.
Gleichzeitig erklärte sie, dass sie "großen Respekt" vor Transmenschen habe. "Es muss ganz fürchterlich sein, wenn man im falschen Körper lebt. Wahrscheinlich können wir das gar nicht nachempfinden", so Bernhard.
Dennoch beharrte die 29-Jährige darauf, dass transsexuelle Frauen in einem Männermagazin wie dem "Playboy" nichts zu suchen hätten. "Auch wenn ich großes Verständnis für die Probleme der Betroffenen habe, stehe ich weiterhin dazu, dass ein Männermagazin andere Fotos zeigen sollte als Fotos von Transgender-Frauen", sagte Bernhard.
Zwar bedaure sie, das Wort "eklig" für die Trans-Titelseite benutzt zu haben. Sie finde es aber komisch, "dass ein Männermagazin zur Transgender-Plattform wird". (dk)
