Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?30479

"Symposium" mit Birgit Kelle & Co.

Frankfurt rüstet sich für die "Demo für alle"

Während die Homo-Hasser am Samstag in der Nähe des Flughafens gegen die Ehe für alle konferieren wollen, plant ein Szene-Bündnis einen vielfältigen Protest in der Innenstadt.


Die "Demo für alle" hatte einst im Büro der AfD-Politikerin Beatrix von Storch als Bewegung gegen Schulaufklärung über LGBTI in Baden-Württemberg begonnen, richtete sich aber zunehmend in ganz Deutschland auch gegen die Ehe-Öffnung oder die Rechte Transsexueller (Bild: nb)

  • 19. Januar 2018, 19:49h 19 4 Min.

Nach Stuttgart im Jahr 2016 und Wiesbaden im letzten Jahr wird am Samstag die homo- und transfeindliche Bewegung "Demo für alle" (DfA) ihr bereits drittes "wissenschaftliches" Symposium abhalten, diesmal in Frankfurt am Main bzw. in dessen Nähe. In diesem Jahr geht es in der Tagung mit mehreren Referenten speziell um den Kampf gegen die Ehe für alle, den das Bündnis für noch nicht verloren glaubt.

Nachdem das von "Miss Homophobia" Hedwig von Beverfoerde angeführte Bündnis lange den Ort der Veranstaltung geheim hielt, wurde nun bekannt, dass sie nicht wie angekündigt direkt in Frankfurt stattfinden wird. Teilnehmer sollen sich stattdessen am Flughafen versammeln, von wo sie ein Shuttlebus zu einem Kongresszentrum in Kelsterbach bringen wird – das laut dem Blog von Rosa Oppossum in einer inzwischen wieder gelöschten, ungelenken Facebook-Nachricht Homophobie ebenso abstritt wie ein vorheriges Wissen über den Inhalt der Veranstaltung, das Ein-Sterne-Bewertern mit rechtlichen Schritten drohte und dessen türkischstämmiger Geschäftsführer privat wohl Anhänger manch fragwürdiger Bewegungen und Seiten ist.


Der Flyer zur Versammlung der Erz-Homophoben

#liebefüralle


Das vorläufige Programm für Samstag

Die vorherigen Kongresse der Homo-Hasser hatten in der Stuttgarter Liederhalle und im Wiesbadener Kurhaus stattgefunden, jeweils in der Innenstadt und umgeben von einem bunten Gegenprotest. Die späte Bekanntgabe eines Ortes in diesem Jahr hatte zu anderen Planungen geführt: Ein von der Aids-Hilfe angeführtes großes Bündnis aus Verbänden, Künstlern und Politikern hat für Samstag zu einer eigenen Kundgebung, der "Demo der Vielfalt und Liebe" aufgerufen.

Ab 11 Uhr plant man Reden, Musik und Spaß auf der Hauptwache – aus der Politik angesagt haben sich Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) und der Anti­diskriminierungsbeauftrage Hessens, Kai Klose (Grüne), sowie Vertreter von Linken und FDP. Von der Hauptwache aus ist ab 13 Uhr zudem eine Demonstration geplant, begleitet von Aktionen unter dem Hashtag #liebefüralle.

In der Lokalpresse, von FAZ bis FR, wurde der geplante Besuch der Homo-Hasser eher negativ aufgenommen – wie eigentlich überall außerhalb von Baden-Württemberg, wo sich die "Demo für alle" in den letzten Jahren ansagte. Wie auch die Bus-Tour der "Demo für alle" im letzten Jahr zeigte: Nach dem Schock der ersten Jahre ist die Szene deutschlandweit gut vorbereitet und weiß, Journalisten und Lokalpolitik mit Hintergründen zu versorgen und mit eigenen Veranstaltungen Hass und Ausgrenzung Liebe und Aufklärung entgegen zu setzen.

DfA will Rollback für alle

Das DfA-Symposium mit in den letzten Jahren jeweils mehreren hundert Besuchern will in diesem Jahr unter dem Titel "Öffnung der Ehe – Folgen für alle" vor allem gegen die Ehe-Öffnung Front machen – ergänzend zu einer Online-Petition und einer Postkartenaktion, mit der die CSU bzw. das Land Bayern weiter aufgefordert wird, gegen die Ehe für alle in Karlsruhe zu klagen. Das Land prüft den Schritt noch (queer.de berichtete) – und das bayrische Kultusministerium hatte sich erst vor rund einem Jahr durch eine Petition des Ex-CDU-Mitglieds Beverfoerde dazu hinreissen lassen, eine geplante akzeptierende Aufklärung über LGBTI an Schulen wieder einzuschränken (queer.de berichtete).


Die DfA hofft auf Unterstützung aus Bayern im Kampf gegen die Ehe für alle – das Symposium in Frankfurt soll dem fundamentalistischen Kampf einen wissenschaftlichen-ernsten Anstrich verleihen

Zu den Referenten in Frankfurt gehören der Ersteller eines verfassungsrechtlichen Gutachtens gegen die Ehe-Öffnung, der Psychiater Christian Spaemann, der sich u.a. für eine "Heilung" Homosexueller einsetzt, der ehemalige Deutschlandfunk-Mitarbeiter Jürgen Liminiski und Tobias Teuscher, ein von der AfD-Politikerin Beatrix von Storch einst zum Fraktionsgeschäftsführer im Europaparlament berufener, international tätiger Aktivist gegen LGBTI-Rechte und Abtreibung (mehr zu allen Rednern und ihren Hintergründen in diesem ausführlichen Vorbericht).

Stargast ist zudem die populistische Buchautorin Birgit Kelle (bevor sie am Montag vor der CSU in Augsburg auftritt). Sie hatte diese Woche erst in der katholischen "Tagespost" einen verstärkten außerparlamentarischen Widerstand gegen alle "Gender-Idiotien" gefordert, von gegendeter Sprache über Unisextoiletten hin zur "Homo-Ehe" oder der "biologisch blödsinnigen These [des Bundesverfassungsgerichts], dass es ein sogenanntes 'Drittes Geschlecht' gäbe."



Die Frankfurter Integrations- und Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) hatte diese Woche kritisiert, das Symposium sei eine "diskriminierende Veranstaltung, die sich gegen die Grundwerte des gesellschaftlichen Miteinanders richtet", und das Bündnis der "Demo für alle" mache "durch seine homo- und transfeindlichen Aussagen Stimmung gegen alle Menschen, die nicht in das eigene Weltbild passen". Beverfoerde antwortete mit einer eigenen Pressemitteilung: "Wir weisen die völlig aus der Luft gegriffenen Aussagen von Frau Weber sämtlich als verleumderisch und rufschädigend zurück."

 Update  20.1., 16.45h: Erste Eindrücke des Tages
Am Samstag demonstrierten in der Frankfurter Innenstadt mehrere tausend Menschen gegen den Besuch der Homo-Hasser. Erste Eindrücke in diesem Bild des Tages.

#1 hugo1970Ehemaliges Profil
  • 19.01.2018, 20:09h
  • Ein Sammelbecken brauner Menschenfeinde!
    Diese egoistischen egozentriker sind nicht für die Gesellschaft, die sind nur für sich selber bedacht. Es interessiert sie ein Dreck, das Jugendliche durch sie hoch Selbstmord gefährdet sind. Es ist eine Schande, das keine einzige Staatsanwaltschaft Klage gegen diese hoch gefährlichen Hetzer erhebt.
  • Direktlink »
#2 TraumzerstörerinAnonym
  • 19.01.2018, 20:16h
  • Wie idiotisch mal wieder gegen Leihmutterschaft zu hetzen, und stillschweigend echten Menschenhandel und Missbrauch, nämlich Prostitution, zu dulden. Typisch Konservative eben.

    Des weiteren: Den Kampf gegen die Ehe für Alle haben sie schon längst verloren. Kein Wunder, dass sie sich jetzt dem nächsten Thema zuwenden auf ihrem kleinen Treffen.
  • Direktlink »
#3 NemesisAnonym
  • 19.01.2018, 20:20h
  • Na prima, diese Brut versammelt sich in meiner Heimatstadt...
  • Direktlink »

Kommentieren nicht mehr möglich
nach oben
Debatte bei Facebook

Newsletter
  • Unsere Newsletter halten Dich täglich oder wöchentlich über die Nachrichten aus der queeren Welt auf dem Laufenden.
    Email: