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Fortschritt

Neuer HIV-Speicheltest verkürzt diagnostisches Fenster massiv

Amerikanische Forscher haben einen neuen HIV-Test entwickelt, der eine Infektion in Zukunft bereits zwei Wochen nach der Ansteckung nachweisen soll.


HIV-Tests werden immer genauer: Ein neues Testverfahren könnte nun revolutionäre Folgen haben (Bild: Jeff Eaton / flickr)

  • 23. Januar 2018, 16:51h - 2 Min.

Wissenschaftler der Elite-Universität im kalifornischen Stanford haben am Montag im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" einen neuen HIV-Speicheltest vorgestellt, der viel genauer sein soll als aktuelle Tests. Sollten diese Resultate bestätigt werden, könnte der Test nach Angaben der Forscher einen wichtigen Beitrag zur Ausrottung von HIV bedeuten.

Der Test soll weit genauer sein als bisherige Methoden. So werde nach dem neuen Verfahren das sogenannte "diagnostische Fenster" auf rund 30 Tage verkürzt. Als diagnostisches Fenster wird der Zeitraum zwischen Ansteckung und dem Moment bezeichnet, in dem die HIV-Antikörper in Tests nachgewiesen werden können. In der Regel liegt dieser Zeitraum aktuell bei sechs Wochen, vor 2015 betrug er noch zwölf Wochen. Die Stanford-Forscher erklärten, das diagnostische Fenster mit Verfeinerungen im neuen Verfahren auf gut zwei Wochen verkürzen zu können.

Ein weiterer Vorteil: Laut den Forschern misst der Test weniger HIV-negative Personen fälschlicherweise als positiv als herkömmliche Tests.

Das Verfahren nutzt eine Methode, die sonst für DNS-Analyse eingesetzt wird. Der Speichel wird mit einer Chemikalie vermischt und kann dann untersucht werden.

Speicheltests erreichen mehr Menschen als traditionelle Tests

Speicheltests haben einen weiteren Vorteil gegenüber den bekannten Tests, bei denen Blut entnommen werden muss: Sie können nach Ansicht der Forscher viel mehr Menschen erreichen, die sich aus Angst vor Nadeln bislang nicht testen lassen wollen.

Sollte diese Methode zum Standard werden, könnte dies auch Auswirkungen auf andere Bereiche wie das Blutspenden habe. In den meisten Ländern werden schwule und bisexuelle Männer in diesem Bereich diskriminiert – in Deutschland darf ein Mann etwa nur Blut spenden, wenn er ein Jahr lang keinen Sex mit einem Mann gehabt hat. Diese Regelung gilt nicht für heterosexuellen Sex. Sollte ein neuer Test HIV – und möglicherweise andere Erreger – schneller nachweisen können, würde es Anhängern der Regelung schwerer fallen, an dieser Sex-Karenzzeit ausschließlich für schwule und bisexuelle Männer festzuhalten. (dk)

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