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Katholische Kirche

Kardinal Marx kann sich Segnungen homo­sexueller Paare vorstellen – im Einzelfall

Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz rückt im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk von seinem kategorischen Nein ab, wehrt sich aber gegen eine generelle Regelung.


Reinhard Kardinal Marx ist seit 2007 Erzbischof von München und Freising sowie seit 2014 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (Bild: Botulph / wikipedia)
  • 3. Februar 2018, 12:52h 121 2 Min.

Noch 2015 sagte Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, dass Segnungen homosexueller Paare "mit Lehre und Tradition der Kirche nicht vereinbar" seien – nun hat er seine Meinung in dieser Frage etwas geändert. Im Interview mit dem Radiosender B5 aktuell des Bayerischen Rundfunks sprach sich der 64-Jährige erstmals für Segnungen im Einzelfall aus.

Gefragt wurde Marx, warum es beim Eingehen der Kirche auf Wünsche von Gläubigen, etwa bei der Segnung von lesbischen und schwulen Paaren, der Weihe von Diakoninnen und der Aufhebung des Zölibats, nur eine mäßige oder keine Entwicklung gebe. Er antwortete, man müsse auf neue Lebensumstände reagieren, etwa in der Seelsorge.

"Da muss man auch ermutigen dazu, dass die Priester und Seelsorger den Menschen in den konkreten Situationen auch einen Zuspruch geben", sagte Marx im Hinblick auf homosexuelle Paare. "Ich sehe da eigentlich keine Probleme." Eine andere Frage sei, "wie das öffentlich, liturgisch passiert". Da müsse man "zurückhalten und in guter Weise darüber nachdenken", so der Kardinal.

"Es gibt Dinge, die lassen sich nicht regeln"

Gleichzeitig wehrte sich der Vorsitzende der Bischofskonferenz gegen eine feste Regelung zur Segnung von Lesben und Schwulen. "Es gibt Dinge, die lassen sich nicht regeln", sagte Marx. "Das halte ich nicht für richtig, weil es hier um Seelsorge für Einzelfälle geht. Das muss ich dem Seelsorger und der Begleitung vor Ort überlassen."

In einem Weihnachts-Interview mit der "Welt am Sonntag" hatte Marx im vergangenen Jahr über schwule und lesbische Paare gemeint: "Dass es diese Partnerschaften gibt, ist in Ordnung, so ist es in dieser Welt, und ich kann es auch nicht schlecht finden, wenn Menschen füreinander einstehen und Verantwortung übernehmen." Gleichzeitig polterte er jedoch gegen die Ehe für alle und Mehrelternschaft, die er als "Angriff auf die Zivilisation" bezeichnete (queer.de berichtete).

Als erster katholischer Bischof hatte sich im Januar der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode für Segnungen homosexueller Paare ausgesprochen (queer.de berichtete). Die von dem stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz geforderte Debatte in der katholischen Kirche über die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Beziehungen scheint nun in Gang zu kommen. (mize)

#1 goddamn liberalAnonym
  • 03.02.2018, 13:42h
  • Auf dass Kuby, Kelle, Liminski u. Co. Schnappatmung bekommen mögen!

    Ich will nicht den Segen der katholischen Kirche.

    ABER:

    Die zarten Pflänzchen der Humanität, die hier ganz vorsichtig sprießen, zeigen eben, wer schwarz und konservativ und wer braun und reaktionär ist.

    Diese Trennschärfe ist gerade im Land des rosa Winkels sehr wichtig.

    Für uns überlebenswichtig!
  • Direktlink »
#2 ursusEhemaliges Profil
  • 03.02.2018, 13:51h
  • "ich kann es auch nicht schlecht finden, wenn Menschen füreinander einstehen und Verantwortung übernehmen."

    aber "gut finden" kann er es offenbar auch nicht, und schnackseln dürfen zwei männer oder frauen natürlich trotzdem nicht.

    wer sich darauf einlässt, sich in aller verschwiegenheit vom örtlichen pfaffen eine halbherzige "seelsorge"-handlung zumuten zu lassen, die um himmels willen nicht im entferntesten an eine trauung erinnern und nicht in der öffentlichkeit stattfinden darf, der_die hat auch nichts besseres verdient.

    die anderen sollten weiterhin auf echte akzeptanz setzen.

    www.kirchenaustritt.de
  • Direktlink »
#3 Paulus46Anonym
  • 03.02.2018, 13:53h
  • Antwort auf #1 von goddamn liberal
  • Also eine Segnung im privaten Raum im Hinterzimmer beim Priester ist sicherlich in keiner Weise für homosexuelle Paare, die am Standesamt geheiratet haben, attraktiv, interessant und wird dann auch wohl kein homosexuelles, standesamtlich verheiratetes Paare wollen, und sie werden dann lieber zu einer evangelischen Landeskirche der EKD wie die Landeskirche Rheinland, die Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Landeskirche Baden oder Landeskirche Reformierte Kirche in Nordwestdeutschland und Bayern gehen, denn dort gibt es eine reguläre kirchliche Trauung vor dem Altar, wo Freunde, Bekannte und Verwandte eingeladen sind.

    Nebenbeibemerkt bin ich diesen Sommer zu Gast bei einem befreundeten schwulen Paar, das diesen Sommer kirchlich in einer evangelischen Kirche der Landeskirche Rheinland sich trauen lassen will, was mich für die beiden sehr freut.

    Eine Segnung im Hinterzimmer "kann" Marx "vergessen", nur ein öffentlicher Gottesdienst in der Kirche vor dem Altar ist zielführend.
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