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Alaska
Schwuler Pornostar wegen Mordes angeklagt
Ein 32-jähriger Darsteller, der schwule Pornofans unter Pseudonymen wie Logan Cruise oder Jason Styles beglückte, soll aus Habgier einen Chirurgen ermordet haben.

Jordan Joplin arbeitete unter anderem für das Label Sean Cody
- 5. Februar 2018, 14:26h 3 Min.
Der schwule Pornodarsteller Jordan Joplin ist im US-Bundesstaat Alaska des Mordes angeklagt worden. Wie die Zeitung "Anchorage Daily News" meldet, wird der 32-Jährige beschuldigt, im März letzten Jahres aus Habgier einen 58-jährigen Chirurgen in der Kleinstadt Ketchikan getötet zu haben. Bei einer Anhörung legte der Richter vergangenen Donnerstag den 2. November als Beginn des Mordverfahrens fest.
Joplin stammt aus dem Bundesstaat Washington und reiste offenbar nur in den rund 2.000 Kilometer entfernten Ort im Süden Alaskas, um sein späteres Opfer zu besuchen. Die Polizei konnte beim Angeklagten Wertsachen im Wert von über einer halben Million Dollar sicherstellen, die sie dem Opfer zuordnete, darunter eine wertvolle Münzsammlung, teure Armanduhren und eine exquisite Schnaps-Kollektion.
Joplin meldetete Opfer als vermisst
Laut der Anklageschrift hatte Joplin den 58-Jährigen, den er als "Freund" bezeichnete, am 16. März 2017 besucht und in seinem Haus übernachtet. Wenige Tage später rief Joplin die Polizei von Ketchikan an und gab eine Vermisstenmeldung auf – angeblich seien beide Männer anlässlich einer medizinischen Konferenz verabredet gewesen, zu der der Chirurg aber nie erschienen war.
Beamte gingen daraufhin zum Haus des Arztes, verließen es aber unverrichteter Dinge wieder, nachdem niemand die Tür öffnete. Ein paar Tage später rief Joplin erneut bei der Polizei an und sagte, er besuche Alaska am 27. März und könne den Beamten die Tür öffnen. Daraufhin fanden sie die Leiche des Mannes, der bereits seit ungefähr zehn Tagen tot gewesen sei.
Die Beamten hatten sofort Joplin in Verdacht, weil er sehr distanziert auf den Tod seines Freundes reagiert habe. Der junge Mann wurde schließlich in seinem Heimatstaat festgenommen und nach Alaska ausgeliefert, wo er seitdem in Untersuchungshaft sitzt. Seine Kaution wurde auf 200.000 Dollar festgelegt.

Auf seiner persönlichen Seite bei men.com nannte "Logan Cruise" die Goldene Regel als sein Lieblingszitat: "Behandle Menschen so, wie du selbst behandelt werden möchtest." (Bild: men.com)
In der Wohnung des Angeklagten in Washington fanden die Beamten allerlei Indizien, darunter Rechnungen für die Versendung mehrerer Großpakete von Alaska zu seiner Privatwohnung vom 17. März. Außerdem fanden die Beamten Beweise, dass rund 40.000 Dollar vom Konto des Opfers auf das Konto eines gewissen "Logan Kruise" überwiesen wurde – "Logan Cruise" war eines der Pornopseudonyme des Angeklagten. Die Behörden veröffentlichen keine weiteren Informationen zum Verhältnis des Angeklagten mit dem Opfer. Auch bei der Todesursache hielten sich die Beamten bedeckt.
Joplin ist nicht das erste Mal mit dem Gesetz in Konflikt geraten: 2005 wurde er wegen Sachbeschädigung verurteilt. 2009 kam eine Verurteilung wegen versuchten Diebstahls hinzu – er hatte versucht, in einer Filiale der Warenhauskette Wal-Mart GPS-Geräte zu stehlen.
Pornofans kennen Joplin unter einer ganzen Reihe unterschiedlicher Namen, etwa als Zack, Rob Stonebrdige, Jason Styles oder halt Logan Cruise. Er arbeitete für Studios wie Sean Cody, Men.com, Bromo, NextDoorStudios, NextDoorRaw, Randy Blue und Falcon. (cw)
