Pornodarsteller Topher DiMaggio war bisher ein wichtiges Werbegesicht für Andrew Christian (Bild: Andrew Christian)
Der amerikanische Unter- und Badehosenhersteller Andrew Christian reagiert auf die Vorwürfe gegen Pornodarsteller Topher DiMaggio, der in den letzten Jahren eines der Gesichter des Unternehmens war. Man werde vorläufig nicht mehr mit dem umstrittenen 32-Jährigen zusammenarbeiten, kündigte die im kalifornischen Hollywood ansässige Firma in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag an.
"Andrew Christian duldet sexuellen Missbrauch genauso wenig wie jede andere Art von Missbrauch oder schlechte Behandlung von Mitgliedern unserer Community", heißt es auf der Facebook-Seite von Andrew Christian. "Wir nehmen die Anschuldigungen der Opfer sehr ernst. Deshalb ist Topher auf unbestimmte Zeit suspendiert, während wir uns die Sache anschauen." Als Firma setze man sich für ein "sicheres und willkommen heißendes Umfeld für unsere LGBTQ-Familie" ein.
Fünf Männer werfen DiMaggio vor, übergriffig geworden zu sein
Insgesamt fünf Männer sprachen in den letzten zwei Wochen in der Öffentlichkeit über angebliche sexuelle Übergriffe von DiMaggio. Den Anfang hatte Pornodarsteller Tegan Zayne gemacht, der seinem Kollegen vorgeworfen hatte, ihn vor einem Dreh trotz mehrfachen "Neins" penetriert zu haben (queer.de berichtete). Kurze Zeit später berichteten zwei Männer, die nicht im Pornobusiness arbeiteten und anonym bleiben wollten, ebenfalls von Vergewaltigungen durch den Pornostar (queer.de berichtete). Erst vor wenigen Tagen erzählten zwei weitere Männer, darunter ein prominenter YouTube-Komiker, von ungewollten und aggressiven Annäherungsversuchen durch den Pornostar (queer.de berichtete).
Andrew Christian ist eine 2001 gegründete Firma, die weltweit insbesondere in der Schwulencommunity populär ist. Das Unternehmen zeigte sich auch politisch engagiert: 2008 bot sie kurz vor den Präsidentschaftswahl Obama-Retropants an, um den demokratischen Kandidaten zu unterstützen. Ein Teil der Einnahmen wurde an die Obama-Wahlkampagne gespendet (queer.de berichtete). (dk)