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Katholische Kirche

Deutscher Kurienkardinal vergleicht Lesben und Schwule mit Mafiosi

Segnungen homosexueller Paare seien auch im Einzelfall "wirklich frevelhaft", widerspricht Paul Josef Cordes, ehemaliger Präsident des Päpstlichen Rates "Cor Unum", dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz.

  • 9. Februar 2018, 06:40h 28 2 Min.

Paul Josef Cordes war 15 Jahre Präsident des Päpstlichen Rates "Cor Unum" für Hilfs- und Entwicklungsprojekte. 2010 hatte er aus Altersgründen seinen Rücktritt eingereicht

Mit seinem vorsichtigen Vorstoß, homo­sexuellen Paaren im Einzelfall den Segen nicht zu verweigern, hat der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, in seiner Kirche nicht nur für Begeisterung gesorgt. In einem am Mittwoch auf kath.net veröffentlichten Beitrag warf ihm der emeritierte deutsche Kurienkardinal Paul Josef Cordes einen Verrat der katholischen Lehre vor.

"Marx erwähnt nicht einmal, dass Homosexualität immer dem Willen Gottes widerspricht", kritisierte Cordes seinen Kardinalskollegen. Die Kirche sei in der Seelsorge an die Bibel und deren Deutung durch das kirchliche Lehramt gebunden. Der ehemalige Präsident des Päpstlichen Rates "Cor unum" warnte davor, mit einem "konfusen Mitgefühl" auf die "sündhafte Verbindung" zweier Männer oder Frauen zu reagieren: "Kirchlicher Segen als Bestätigung einer Gott-widrigen Paarbeziehung? Das erscheint nun wirklich frevelhaft."

"Mehr Zuspruch für die Aktivitäten von Mafiosi?"

Der 83-Jährige stellte dabei Lesben und Schwule auf eine Stufe mit Kriminellen. Rhetorisch fragte er in seiner Stellungnahme für kath.net: "Mehr Zuspruch für die Aktivitäten von Mafiosi? Einverständliche Seelsorge für abtreibende Ärzte etwa?"

Paul Josef Cordes war bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2010 Präsident des Päpstlichen Rates "Cor unum", zuvor langjähriger Vizepräsident des Päpstlichen Rates für die Laien. 2013 gehörte der Westfale der Konklave an, die Jorge Mario Bergoglio zum Nachfolger von Papst Benedikt XVI. wählte.

Marx war gefragt worden, warum es beim Eingehen der Kirche auf Wünsche von Gläubigen, etwa bei der Segnung von lesbischen und schwulen Paaren oder beim Zölibat, nur eine mäßige oder keine Entwicklung gebe. Er antwortete, man müsse auf neue Lebensumstände reagieren, etwa in der Seelsorge. "Da muss man auch ermutigen dazu, dass die Priester und Seelsorger den Menschen in den konkreten Situationen auch einen Zuspruch geben", sagte Marx im Hinblick auf homosexuelle Paare. Eine andere Frage sei, "wie das öffentlich, liturgisch passiert".(cw)

-w-

#1 goddamn liberalAnonym
  • 09.02.2018, 07:49h
  • Auch hier war meine Prognose richtig, dass die vorsichtig wirkenden Äußerungen von Marx für die klerikale Reaktion, die munter ihre Vernichtungstradition fortsetzen will (weltweit mit z. T. mörderischen Verbindungen), eine starke Provokation sind. Der Vergleich liebender Menschen mit Mafia-Mördern zeigt, wie tief der Hass sitzt. Nebenbei: Mit Mafia-Mördern hatte der italienische Klerus bis vor kurzem wenig Probleme.
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#2 Julian SAnonym
  • 09.02.2018, 10:01h
  • Die Katholiban wird sich niemals ändern...

    Die können nur hetzen und Hass schüren. Anders können die ihre Schäfchen nicht auf Linie halten.

    Merke:
    willst Du Deine Anhänger auf Linie bringen, gib ihnen einen gemeinsamen Feind...
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#3 PierreAnonym
  • 09.02.2018, 10:45h
  • Ausgerechnet die Katholen mit ihren mafiösen Strukturen, ihrem Schweigekartell und Vertuschung massenhaften Kindesmissbrauchs durch Pfarrer und Nonnen, ihren schmutzigen Immobilien-Deals, ihren schwarzen Kassen und Unterschlagungen, ihren Betrügereien, etc. etc. etc. wagt es, andere mit Mafia zu vergleichen.

    Noch verdorbener, unmoralischer, menschenverachtender und übrigens auch unchristlicher als die Katholische Kirche geht kaum noch.
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