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Prenzlauer Berg

Berlin: Schwules Paar in S-Bahn attackiert

Die jungen Männer wurden von drei Unbekannten am Bahnhof Schönhauser Allee aus dem Zug gestoßen, geschlagen und getreten.


Symbolbild: Die Berliner Polizei bei einem ihrer Einsätze (Bild: Sebastian Rittau / flickr)

  • 11. Februar 2018, 12:45h 15 2 Min.

Laut einer Pressemitteilung der Berliner Polizei vom Sonntag haben Unbekannte bereits am Freitagabend zwei junge Männer in Prenzlauer Berg angegriffen. Nach derzeitigem Kenntnisstand befanden sich die 17- und 18-Jährigen Opfer der Gewalttat in einer S-Bahn in Fahrtrichtung Storkower Straße.

Als der Zug am Bahnhof Schönhauser Allee hielt und sich die Türen öffneten, soll das Paar plötzlich von drei Männern attackiert und aus dem Zug gestoßen worden sein. Die beiden kamen ihren Angaben der Polizei gegenüber zu Fall und wurden am Boden liegend mehrmals geschlagen sowie getreten. Beide Männer erlitten Verletzungen bei dem Übergriff.

Den Jugendlichen gelang schließlich selbst die Flucht vor den Schlägern, indem sie in eine andere S-Bahn rannten. Die Unbekannten flüchteten ebenfalls. Die Angegriffenen begaben sich zunächst selbst in ärztliche Behandlung und zeigten die Tat am Samstagabend auf einem Polizeiabschnitt an. Die Polizei machte keine weiteren näheren Angaben zu Tätern und Opfern. Der Staatsschutz der Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen.

Drei Vorfälle in einer Woche

Erst am Mittwoch hatte ein Mann in einer Berliner S-Bahn Fahrgäste homophob und fremdenfeindlich beleidigt (queer.de berichtete). Am Wochenende zuvor war ein schwuler Mann im U-Bahnhof Hermannplatz aus einer Gruppe heraus attackiert worden (queer.de berichtete). In beiden Fällen konnte durch Bundespolizei oder einen Zivilbeamten mindestens einer der mutmaßlichen Täter gestellt werden.

Anders als in anderen deutschen Städten werden mögliche homo- oder transfeindliche Hintergründe von Straftaten gezielt in den Polizeiberichten Berlins publik gemacht. Die Polizei und Staatsanwaltschaft der Hauptstadt besitzen eigene Ansprechpartner für LGBTI.

Laut vorläufiger Statistik der Polizei wurden den Beamten in Berlin 2016 insgesamt 162 Vorfälle im Bereich "sexuelle Orientierung" gemeldet, darunter 44 Gewalttaten (2015: 105/38, 2014: 80/26, 2013: 132/46); für den Anstieg gebe es keine einzeln näher zu benennenden Ursachen, so die Polizei, auch eine gestiegene Anzeigenbereitschaft durch Opfer und Zeugen spiele hier eine Rolle (queer.de berichtete). Eine aktuellere vorläufige Statistik zeigt in den ersten drei Quartalen 2017 in Berlin 121 Straftaten aus vermuteter Homo- oder Transfeindlichkeit, im Vorjahreszeitraum waren es 123.

Die Tatorte lagen vorwiegend in den Bezirken Mitte, Schöneberg und Neukölln. Untersuchungen der Fälle zeigten sehr unterschiedliche Motive. (nb/pm)

#1 BuntesUSchoenesEhemaliges Profil
  • 11.02.2018, 14:52h
  • Es würde ja nichts schaden, wenn die SPD und die Union als eventuelle GroKo mal einen Blick in diesen und anderen Artikeln zu diesem Thema werften.
    Es häuft sich mit solchen Meldungen und das lässt sich nicht mit Schadensersatz beheben, wie die Union meint. Von wegen mit dem AGG sei die Diskriminierung erledigt.
    Nein, eben nicht.
    Und das ausgerechnet in Berlin, einer Stadt, die mit die toleranteste von Deutschland ist.

    Das sollte ihnen zu denken geben.
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#2 FelixAnonym
  • 11.02.2018, 19:10h
  • [...] wurden am Boden liegend mehrmals geschlagen sowie getreten. Beide Männer erlitten Verletzungen bei dem Übergriff.

    Was muss noch alles passieren, ehe die Politik endlich Handlungsbedarf sieht?!

    Es ist skandalös, dass die SPD alle vor der Wahl gemachten Versprechen, LGBTI durch weitere Gleichstellung, besseren Diskriminierungsschjtz, etc. besser zu schützen, komplett aufgegeben hat.
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#3 Carsten ACAnonym
  • 11.02.2018, 20:54h
  • Antwort auf #1 von BuntesUSchoenes
  • Ja, es macht sehr traurig, dass ausgerechnet im Land des rosa Winkels Homohass und Transhass wieder auf dem Vormarsch sind.

    Und dass Politik und Gesellschaft mehr oder weniger wegsehen, statt mit aller Macht dagegen anzukämpfen.
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