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Schwere Entgleisung
Andreas Laun vergleicht homosexuelle Liebe mit Auschwitz
Mit der Begründung, man könne auch kein KZ segnen, lehnt der Salzburger Ex-Weihbischof katholische Liturgien für lesbische und schwule Paare ab.

teilnahm (Bild: Norbert Blech) Weihbischof Andreas Laun war sichtlich gut gelaunt, als er vor zwei Jahren an der homophoben "Demo für alle"
- 12. Februar 2018, 07:52h 3 Min.
Auf die vorsichtige Debatte innerhalb der katholischen Kirche über eine mögliche Segnung lesbischer und schwuler Paare reagieren die Hardliner mit immer schrilleren und noch mehr verletzenden Äußerungen. Nachdem der emeritierte deutsche Kurienkardinal Paul Josef Cordes Homosexuelle in der vergangenen Woche bereits mit Mafiosi verglichen hatte, die man ja auch nicht segne, brachte Salzburgs ehemaliger Weihbischof Andreas Laun nun sogar Konzentrationslager ins Spiel.
"Den Segen Gottes kann man für Sünder, aber nicht für die Sünde erbitten", schrieb der 75-Jährige in einem Beitrag auf dem Portal kath.net. "Also könnte man kein Bordell einweihen, kein KZ oder Waffen segnen, die nicht ausschließlich zur Jagd oder zur legitimen Verteidigung bestimmt sind. Darum ist klar, man darf auch nicht eine Verbindung segnen, die sündhaft ist, nicht die Mafia, keinen Segen für Vereinigungen oder Einrichtungen geben, die Abtreibung fördern und durchführen oder glaubensfeindliche Ideologien verbreiten, antisemitische Inhalte und andere Formen rassenfeindlichen Denkens."

Friedrich Kühne wurde wegen seiner Homosexualität von den Nationalsozialisten in das KZ Auschwitz verschleppt. Die schwulen Häftlinge wurden mit einem rosa Winkel gekennzeichnet (Bild: J. Hutter)
Segen nur für einzelne Homosexuelle zur "Bekehrung"
Vehement widersprach Laun dem Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, der sich Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare zumindest im Einzelfall vorstellen kann: "Man kann eine Verbindung zweier homosexueller Männer oder lesbischer Frauen nicht segnen: Zwei Männer oder Frauen, die de facto homosexuell sind, natürlich schon, und da geschieht ja auch in jeder hl. Messe, die von ihnen besucht wird", so der Ex-Weihbischof. "In dieser nicht auf ihr Tun bezogenen Weise empfangen den Segen auch alle anderen Sünder und die Kirche hofft dabei, dass sie sich unter dem Einfluss der Gnade Gottes bekehren werden!"
Zur Idee, ein "sündhaftes Verhalten" zu segnen, fiel Laun ein Zitat von Jesaja ein: "Weh denen, die das Böse gut und das Gute böse nennen, die die Finsternis zum Licht und das Licht zur Finsternis machen, die das Bittere süß und das Süße bitter machen." Rhetorisch fragte der ehemalige Weihbischof: "Ist das nicht genau das, was Kardinal Marx und andere, die denken wie er, machen? Wenn man auf ein Glas mit sauren Gurken ein Etikette 'Honig' klebt, bleiben die Gurken sauer! Das können auch segnende Bischöfe nicht ändern."
Häufig homophobe Hetze auf kath.net
Der Wiener Andreas Laun war 1967 zum Priester geweiht worden und stieg schnell in der österreichischen Kirchenhierachie auf. 1995 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof von Salzburg ernannt. Das Amt hatte er bis zum Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren im vergangenen Jahr inne. In dieser Zeit tat er sich als einer der homophobsten katholischer Würdenträger in der deutschsprachigen katholischen Kirche hervor.
Wiederholt warb Laun für Homo-"Heilung", warf Schwulen vor, eher Kinder zu missbrauchen als Heterosexuelle, und bezeichnete erst im vergangenen Jahr Homo- und Transsexuelle pauschal als "gestörte Männer und Frauen". Im vergangenen Monat hatte er – ebenfalls in einem Beitrag für kath.net – kirchliche Homo-Akzeptanz mit Smog verglichen.
Die Website kath.net veröffentlicht häufig Kommentare von oder Interviews mit einschlägig bekannten Homo-Hassern. Im letzten Jahr durfte etwa der Kasseler Biologie-Professor Ulrich Kutschera gegen die "politisch einflussreiche links/grün/rot-indoktrinierte Gender-Homo-Lobby" zu Felde ziehen (queer.de berichtete). (mize)

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Seinem Glauben verhaftet zu sein ist das eine Manko, die christfaschistoide Blindheit mit solchen Vergleichsziehungen heraus zu stellen, wohl Wesensmerkmal, wenn man schon so lange die Schau auf die ganze Wirklichkeit verweigert hat.
Interessanterweise gibt es diese Segnungen für Waffen und Kriegsgerät, bzw. für Kreuzzüge - heute militärische Einsätze-.
Grade er als in seinen Ausdrucksweisen offenbar bekennender Christfaschist müsste da bei Vergleichen mit KZ's doch Bauchschmerzen kriegen.
In dem Sinne - Katholiban, behaltet euren Segen und schmiert ihn in eure Haare / Glatzen!