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Spiele in Südkorea

Pyeongchang: Bereits drei Medaillen für Team LGBTI

Bei den Olympischen Winterspielen holten Eric Radford Gold, Ireen Wüst Silber und Adam Rippon Bronze – alle treten noch weiter an.


Eindrücke aus Pyeongchang v.l.n.r.: Eine Teamkollegin mit Ireen Wüst, Adam Rippon sowie Meagan Duhamel und Eric Radford (Bild: cbrennansports / twitter, ireenw / instagram, Screenshot)

  • 12. Februar 2018, 12:41h 51 3 Min.

Bereits in den ersten drei Tagen der 23. Olympischen Winterspiele hat das inoffizielle, internationale Team LGBTI drei Medaillen geholt. Bei den Spielen in Pyeongchang treten nach aktuellem Stand 14 offen schwule, lesbische oder bisexuelle Sportler und Sportlerinnen an (queer.de berichtete).

Die erste queere Medaille gab es bereits am Samstag: Die Niederländerin Ireen Wüst holte beim Eisschnelllauf über 3.000 Meter Silber (Video) – ihre Landsfrau Carlijn Achtereekte war 0,08 Sekunden schneller. In Sotschi hatte Wüst vor vier Jahren in dieser Kategorie ebenso Gold geholt wie in der Team-Verfolgung – und weitere Silbermedaillen.


Der 3.000-Meter-Lauf wurde zur rein niederländischen Angelegenheit, Wüst (r.) holte Silber

Die heute 31-Jährige hatte auch schon 2010 in Vancouver und 2006 in Turin Erfolge erzielt. 2008 hatte sie sich als bisexuell geoutet, ihr näheres Privatleben zunächst aber abgeschirmt. Seit rund einem Jahr postet sie bei Instagram allerdings regelmäßig Bilder, die sie glücklich mit ihrer sieben Jahre jüngeren Kollegin und Ehefrau Letitia de Jong zeigen.

Gold für Radford

Die beiden anderen Medaillen folgten am Sonntag im Eiskunstlauf: Der Kanadier Eric Radford ist der erste offen schwule Mann, der bei Olympischen Winterspielen eine Medaille holte – in diesem Fall Gold. Mit seiner Partnerin Meagan Duhamel wurde er im Teamwettbewerb (Video), den das kanadische Team letztlich gewann, zweiter bei der Kurz- und erster bei der freien Kür.

Twitter / Rad85E | Goldjunge Eric Radford freute sich über seine erste Medaille in Pyeongchang
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Der 32-Jährige hatte sich ein halbes Jahr nach den Spielen in Sotschi geoutet, bei denen er mit Team Canada Silber geholt hatte. (queer.de berichtete). Auf den Fan-Hinweis, dass er der erste offen schwule Gold-Träger bei Winterspielen sei, schrieb er bei Twitter: "Das ist großartig! Ich fühle mich buchstäblich so, dass ich vor Stolz (pride) explodieren könnte." Auf Instagram freute er sich derweil über einen Besuch seines Verlobten.

Bronze für Rippon

Die Ehre der ersten Medaillen für offen schwule Sportler teilt sich Radford zugleich mit Adam Rippon, der mit seinem amerikanischen Team Bronze holte. In der freien Einzel-Kür wurde er Dritter.


Rippon mit Teamkollegen bei der Punktevergabe

Rippon, der wie Radford noch die eigentlichen Einzel- bzw. Paar-Wettbewerbe vor sich hat, hatte vor dem Wettbewerb für internationale Schlagzeilen gesorgt, weil er mehrfach kritisierte, dass der homofeindliche Vizepräsident Mike Pence Chef der US-Olympiadelegation ist (queer.de berichtete). Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP sagte er am Montag, er sei bereit zu einem Treffen mit dem Republikaner.

Wie das Portal Outsports detailliert berichtet, traten am ersten Olympia-Wochenende weitere Vertreter des Team LGBTI zu Wettkämpfen an. Die schwedische Eishockey-Spielerin Emilia Andersson Ramboldt war etwa für 21 Minuten am Sieg ihrer Mannschaft im Eröffnungsspiel gegen Japan beteiligt.

 Update  15.02h: Gold für Ireen Wüst
Am Montag sicherte sich die Niederländerin Ireen Wüst beim 1.500-Meter-Eisschnellauf ihre zweite Medaille – diesmal holte sie Gold. Die US-Amerikanerin Brittany Bowe, ebenfalls auf unserer Team-LGBTI-Liste, schaffte es auf den fünften Platz. Beide Frauen haben weitere Wettkämpfe vor sich. Mit der neuen Medaille ist Wüst nach Angaben der BBC die erfolgreichste Eisschnellläuferin bei Olympischen Winterspielen – sie hat nun eine mehr als Claudia Pechstein, mit der sie sich den Titel bislang teilte.

Twitter / BBCSport

 Update  15.2.: Bronze für Eric Radford
Der schwule Eiskunstläufer Eric Radford hat mit seiner Partnerin Meagan Duhamel eine zweite Medaille geholt: Nach Gold im Teamwettbewerb konnten die beiden im Paarlauf am Donnerstag Bronze gewinnen. Sieger wurde das deutsche Paar Aljona Savchenko und Bruno Massot vor den Chinesen Yu Xiaoyu und Zhang Hao.

#1 ClmentineAnonym
  • 12.02.2018, 15:12h
  • Das heißt auf englisch zwar Free Skating, wird im Deutschen aber nur als Kür bezeichnet.
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#2 andreAnonym
  • 12.02.2018, 15:30h
  • Na ist doch schön, Gratulation. Ich wußte, bis eben nicht, daß es, beim Eiskunstlaufen, einen Mannschaftswettbewerb gibt. Das letzte mal Eiskunstlauf gesehen und gerne, als die Preisrichter noch an der Seite saßen und Ihre Nummern hoben, bzw dann später, die gleiche Wertung, mit den gleichen Preisrichtern, oben eingeblendet war, als kleiner Fortschritt. Da war immer Stimmung in der Bude, wenn vorher alles geschlafen hat und dann die britische Preisrichterin, prinzipiell, schlechte Noten, für die Witt gab. Noch dazu sah die ein bißchen aus wie eine englische Dogge. Also irgendwie boshaft. Bildet man sich dann ein. Auf jeden Fall lustig, wie das Volk ausgerastet ist.
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#3 wtegfdAnonym
  • 12.02.2018, 19:24h
  • Wieviele Medaillen hat eigentlich das Team "Rote Haare" schon geholt?

    Wieviele Medaillen hat das Team "Linkshänder" schon geholt?

    Sport ist etwas für Individualisten und für Sportteams.

    Ein Sportteam verstehe ich dabei etwa als konkrete Fußballmannschaft oder konkrete Eishockeymannschaft oder in einer Staffel die konkrete Gruppe der Staffelläufer.

    Sport hat dabei gleichzeitig aber nichts mit Nationen oder Zugehörigkeit zu LGBTI oder Hetero zu tun. Beispielsweise hat Adam Rippon seine Bronzemedaille allein erkämpft, nicht das "Team LGBTI". Auch hat er weder Vor- noch Nachteile durch seine sexuelle Identität gehabt. Beispielsweise hat nicht die Nation Deutschland die Fußball-WM gewonnen, sondern das konkrete Sportteam der Spieler.

    Dass man zwischen den Gruppen Frauen und Männer trennt, hat biologische Gründe, weil der männliche Körper mehr Muskelmasse, mehr Lungenvolumen, etc. hat. Das hat sehr großen Einfluss auf die sportliche Leistung. Daher wird in Sportarten, in denen mehr Muskelmasse, mehr Lungenvolumen, etc. von Vorteil ist, nach Frauen und Männern getrennt.

    Es sind immer die konkreten Personen auf die es beim Sport ankommt.

    Aber gerne lassen sich die Menschen von "Nationen" blenden. Nationen sind doch nur lächerliche, künstliche, menschengemachte Konstrukte. Sexuelle Identität ist dagegen kein künstliches Konstrukt. Sexuelle Identität ist natürlich. Aber sexuelle Identität hat nunmal keinen Einfluss auf die sportliche Leistung, genausowenig wie die Haarfarbe oder ob man Linkshänder oder Rechtshänder ist.

    In Wahrheit sind alle Sportler einfach nur Menschen.

    Dass beispielsweise Laura Dahlmeier zwei Goldmedaillen im Biathlon gewonnen hat, ist ihre eigene, individuelle Leistung als einzelner Mensch. Und nicht die Leistung von "Team Deutschland".

    Sport ist etwas für Individualisten und für Sportteams.
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