Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?30647

"Entschuldigung" des Ex-Weihbischofs

Laun: "Ich missachte keinen Menschen, der homo­sexuelle Neigungen hat"

Der Ex-Weihbischof entschuldigt sich nach seinem Homo-Nazi-Vergleich bei allen, "die meinen, ich hätte sie irgendwie beleidigt". Gleichzeitig behauptet der 75-Jährige, er habe eigentlich niemanden beleidigt.


Der umstrittene Text von Andreas Laun ist weiterhin bei kath.net online (Bild: Wiki Commons / Thaler Tamas / CC-BY-SA-4.0)

  • 13. Februar 2018, 17:27h 35 3 Min.

Nach scharfer Kritik hat sich der Salzburger Ex-Weihbischof Andreas Laun am Dienstag auf kath.net für einen homophoben Vergleich entschuldigt, allerdings ohne von seinen Thesen abzurücken. Der 75-Jährige hatte erst einen Tag zuvor in einem Beitrag für das katholische Portal Segnungen homosexueller Menschen mit Segnungen von Konzentrationslagern im Dritten Reich verglichen (queer.de berichtete). Das hatte zu einem Aufschrei geführt – sogar der Chef der evangelisch-reformierten Kirche forderte strafrechtliche Ermittlungen gegen Laun wegen Volksverhetzung (queer.de berichtete).

Laun schrieb an die "lieben Mitglieder der LGBT Community": "Wieder gibt es Menschen, die meinen, ich hätte sie irgendwie beleidigt. Das habe ich nicht getan und hatte natürlich auch nie die Absicht dazu. Wenn es jemand so empfindet, tut es mir natürlich leid und in diesem Sinn kann ich mich auch entschuldigen."

KZs und Homo-Segnungen "gegen die Gebote Gottes"

Er habe lediglich Stellung genommen "zu einer innerkirchlichen Kontroverse", nämlich der Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren. Seine Kirche segne "grundsätzlich alle Menschen, Heilige und Sünder, aber niemals die Sünde selbst", so Laun. Er habe dafür "einige drastische Beispiele" genannt – im Text hatte er unter anderem die Segnung von Homo-Paaren und die Segnung von Konzentrationslagern aufgeführt. Diese Segnungen hätten einen gemeinsamen Nenner, so Laun in der "Entschuldigung": "Das ist gegen die Gebote Gottes, daher kann es die Kirche nicht segnen, weder kleinere noch größere Sünden."

Ferner behauptete Laun, dass er niemanden hasse – mit dem unter vielen Homo-Hassern beliebten Argument, dass er schließlich mal einen homosexuellen Freund gehabt habe. "Ich missachte keinen Menschen, der homosexuelle Neigungen hat. Das tue ich u.a. deswegen nicht, weil ich damit posthum einem Jugendfreund Unrecht täte, der homosexuell war, aber leider nicht mehr lebt."

Freilich war der Nazi-Vergleich nicht die erste homophobe Aussage Launs: Erst letztes Jahr bezeichnete er Schwule und Lesben als "gestörte Männer und Frauen" (queer.de berichtete). Im vergangen Monat hatte er außerdem mit einen weiteren Vergleich für Aufregung gesorgt: Auf kath.net beklagte er sich über die steigende Akzeptanz von Schwulen und Lesben mit den Worten: "Gegen den Großstadt-Smog wehrt man sich, was ist mit dem Smog in der Kirche?" (queer.de berichtete). (dk)

 Update  19.55h: Kritik von Lackner und Schönborn

Der Wiener Erzbischof Franz Lackner und Kardinal Christoph Schönborn, die beiden Spitzen der Österreichischen Bischofskonferenz, haben die Aussagen Lahns am Dienstag u.a. in einer Pressemitteilung öffentlich scharf kritisiert. "Die Äußerung des emeritierten Weihbischofs Laun macht betroffen. Wortwahl und Vergleich sind gänzlich unangemessen", erklärte Erzbischof Lackner. "Es ist und bleibt unverständlich, wie man systematische Verbrechen gegen die Menschheit in irgendeiner Weise in Zusammenhang mit gleichgeschlechtlichen Lebensformen bringen kann", betonte der Erzbischof, der darauf hinwies, dass er das Gespräch mit Weihbischof Laun gesucht habe. Laun habe ihm gegenüber versichert, die Menschen nicht verletzen zu wollen. "Aber gerade so geschehen Verletzungen. Daher habe ich ihn ausdrücklich gebeten, sich für dieses undifferenzierte Nebeneinanderstellen zu entschuldigen". Schönborn ergänzte auf Twitter, der Vergleich Launs sei "inakzeptabel".

Twitter / KardinalWien
Datenschutz-Einstellungen | Info / Hilfe

#1 BEARAnonym
  • 13.02.2018, 17:33h
  • Dieser Wortlaut ist nur eine erneute massive Beleidigung.

    "In Wirklichkeit habe ich ja gar niemanden beleidigt, aber wenn hier jemand meint, beleidigt worden zu sein, ist der zwar einerseits selbst schuld, andererseits tue ich dann jetzt mal so, als würde ich mich entschuldigen. Um mich auf jeden Fall irgendwie billig aus der Affäre zu reden."

    Auf neudeutsch: FAIL.

    Auf traditionell: Sechs, setzen.
  • Antworten »  |  Direktlink »
#2 HörnchenAnonym
  • 13.02.2018, 17:36h
  • Hm, tja was denn jetzt? Eine Entschuldigung nachschieben ..! Zuerst mal das Gehirn einschalten.
  • Antworten »  |  Direktlink »
#3 goddamn liberalAnonym
  • 13.02.2018, 17:37h
  • Oh, da wird die österreich. Bischofskonferenz eingegriffen haben. Von sich aus macht Laun das nicht. Und unter Volkswartbund-Ratzinger hätte er auch nicht machen müssen.
  • Antworten »  |  Direktlink »