Rob Halford singt seit Jahrzehnten für die Hardrockband Judas Priest – er ist seit 20 Jahren offen schwul (Bild: LUIS BLANCO / flickr)
Heavy-Metal-Sänger Rob Halford von der Band Judas Priest hat im Interview mit dem Musikmagazin "Metal Hammer" über seine Homosexualität und schwule Metalfans gesprochen.
"Meine Rolle als offen schwuler Metal-Sänger in einer großen Band wie Judas Priest kann eben nur sein, dass ich, egal, wo ich auch gerade in der Welt bin, also auch in Ländern, wo es ebensolche Diskriminierung gibt, auf die Bühne gehe und sage: So bin ich, ich habe ein erfolgreiches Leben, habe wunderbare Freunde, Fans und eine Familie und in all unseren Adern fließt dasselbe rote Blut", erklärte der 66-Jährige, der zwischen 1972 und 1991 Bandmitglied war und es seit 2003 wieder ist.
Coming-out "ist das Beste, was man für sich selbst tun kann"
Schwulen und lesbischen Fans empfahl Halford ein Coming-out:"Ich kann allen Metalheads, die diese Worte hier lesen und die erwägen, sich zu outen, nur ans Herz legen, dies zu tun." Der Brite meinte: "Es ist das Beste, was man für sich selbst tun kann, weil es einen total befreit. Die Leute, die einen lieben, werden einen auch weiterhin für denjenigen lieben, der man eben ist. So sollte es zumindest sein."
Halford hatte sich 1998 in einem Interview mit "MTV News" als schwul geoutet. Damals sagte er: "Ich denke, die meisten Menschen wissen, dass ich mein ganzes Leben lang ein schwuler Mann gewesen bin, aber ich fühle mich erst seit kurzem bereit, dieses Thema öffentlich anzusprechen." Seit 2012 lebt der in der Nähe von Birmingham geborene Sänger in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona. Im vergangenen Jahr zeigte er sich in einem Interview frustriert, dass die gesellschaftliche Gleichstellung von Schwulen und Lesben trotz Fortschritten – etwa beim Ehe-Recht – nicht schneller vorangeht. "Das frustriert mich und macht mich wütend. Wir sollten 2017 weiter sein." (dk)
Volle Zustimmung!
Für alle Menschen (auch für Metal-Fans) ist ein Outing sehr befreiend. Erst danach weiß man, was man sich davor selbst angetan hat. Dieses ewige Vorspielen eines Scheins, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen und auf jede Geste und jeden Blick achten zu müssen, die Angst vor "Enttarnung", etc.
Wenn man sich nicht mehr selbst verleugnet und völlig frei leben kann, ist dieses Gefühl durch nichts zu ersetzen.
Danach bereut man jeden Tag, den man gewartet hat.
Natürlich ist auch die Vorbildfunktion für andere wichtig und dass Heteros sehen, wie viele und wie vielfältig wir sind. Aber alleine schon für die eigene Psyche ist das unbeschreiblich wichtig. Diese persönliche Freiheit und das Gefühl endlich man selbst zu sein, ist durch nichts ersetzbar.