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Gegen Tabuisierung

Patrick Lindner: So wichtig ist LGBTI-Aufklärung in der Schule

"Jugendliche denken ganz anders über Homosexualität, wenn sie mal im Unterricht zum Thema gemacht worden ist", erklärte der Schlagersänger in einem Zeitungsinterview.


Volksmusik- und Schlagersänger Patrick Lindner ist als schwuler Künstler erfolgreich in einem der konservativsten Entertainment-Sparten in Deutschland (Bild: Telamo)

  • 17. Februar 2018, 10:43h 14 2 Min.

In einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der "Augsburger Allgemeinen" hat sich der Schlager- und Volksmusiksänger Patrick Lindner für mehr LGBTI-Aufklärung in der Schule ausgesprochen. Dies sei zur Unterstützung queerer Jugendlicher und als Maßnahme gegen Mobbing notwendig, so der 57-Jährige, der sich selbst erst 1999 als schwul geoutet hat.

"Als ich festgestellt habe, dass ich sexuell anders orientiert bin, hatte ich niemanden, der mir geholfen hätte", sagte Lindner gegenüber der Regionalzeitung. "Das kommt natürlich auch heute noch oft vor, obwohl es mehr Anlaufstellen gibt. Aber die Selbstmordrate ist bei homosexuellen Jugendlichen noch immer viermal höher als bei den anderen."

"Es geht um verschiedene Lebensweisen"

Dies sei ein Grund, warum er sich mit der Patrick-Lindner-Stiftung für LGBTI-Jugendliche engagiere, so der Künstler weiter: "Wir unterstützen ein Schulprojekt, das von manchen immer noch falsch verstanden wird. Da bekommt man dann oft zu hören: Wir wollen keinen Unterricht zur sexuellen Ausrichtung. Den Kritikern sagen wir dann, es geht um verschiedene Lebensweisen, die im Schulunterricht nie angesprochen werden." Heute wisse man auch: "Jugendliche denken ganz anders über Homosexualität, wenn sie mal im Unterricht zum Thema gemacht worden ist. Sie schreien dann nicht mehr so Sachen wie 'Du schwule Sau' über den Schulhof."

Homosexualität sei in unserer Gesellschaft "mit Sicherheit nicht" tabubefreit, meinte Lindner im Interview mit der "Augsburger Allgemeinen". "Zwar gibt es viele Leute, die das behaupten. Man stellt aber immer wieder fest, dass dies oft nicht so ist, besonders wenn Homosexualität in der eigenen Familie vorkommt."

Die Patrick-Lindner-Stiftung hat 2013 ihre Arbeit aufgenommen und kooperiert eng mit der Münchner Regenbogenstiftung (queer.de berichtete). Das Startkapital in Höhe von 15.000 Euro stellte der Schlagersänger selbst zur Verfügung, außerdem brachte er 150.000 Euro erspielten Gewinn aus dem ZDF-Quiz "Rette die Million" ein. Auf der Website des Künstlers heißt es zum Engagement: "Aus eigener Erfahrung heraus möchte der Stifter Patrick Lindner mit der Patrick-Lindner-Stiftung junge Menschen in der Phase des Erwachsenwerdens und der Selbstfindung unterstützen und dazu beitragen, dass Jugendliche in diesem Lebensabschnitt eine akzeptierende und wertschätzende Umgebung vorfinden." (cw)

#1 PeerAnonym
  • 17.02.2018, 11:06h
  • Da hat er vollkommen recht.

    Aufklärung und Bildung sind der Schlüssel zu allem.

    Warum wollen wohl so viele Homohasser die künftigen Generationen dumm halten?! Um sie besser mit ihrem Hass vergiften zu können, sie besser manipulieren und lenken zu können.
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#2 Julian SAnonym
  • 17.02.2018, 11:27h
  • Fakt ist doch:
    Kinder und Jugendliche bekommen doch eh mit, dass es sowas wie Homosexualität und Transsexualität gibt. Entweder in der Familie oder bei Freunden der Eltern, bei Nachbarn, bei den Familien von Schulfreunden, auf der Straße, in den Medien, etc.

    Und da gibt es viel Unwissen und viel Horror-Stories die man sich zusammenspinnt und die sich wie Gerüchte weiterverbreiten.

    Oder die Jugendlichen suchen Infos im Internet und stoßen dann auf pornographische Inhalte.

    Ist es dann nicht besser, wenn pädagogische Experten den Kindern und Jugendlichen altersgerecht und didaktisch fundiert die wirklichen Fakten erklären?!
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#3 johannbAnonym
  • 17.02.2018, 11:45h
  • Richtiger weise trennt die Stiftung von Patrick Lindner die Notwenigkeit der LGBTI-Aufklärung in zwei Bereiche: Unterstützung queerer Jugendlicher UND Maßnahmen gegen Mobbing !
    Es wird also mit der LGBTI-Aufklärung weiter mehr Menschen geholfen, als lediglich den queeren Jugendlichen.
    Es sind nämlich alle Jugendlichen, die unter Mobbing ("du schwule Sau") leiden - aufgrund der noch nicht aureichenden Aufklärung zum Thema!
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