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Inklusionspädagogik

Kita-Handreichung: LSU kontert CDU

Während die Christdemokraten im Berliner Abgeordnetenhaus die LGBTI-Broschüre aus dem Verkehr ziehen wollen, wird sie von den Lesben und Schwulen in der Union für "gut und empfehlenswert" befunden.


Truck der Berliner LSU auf der CSD-Parade 2017 (Bild: LSU Berlin)
  • 19. Februar 2018, 10:26h 6 3 Min.

Der Berliner Landesverband der Lesben und Schwulen in der Union (LSU) hat sich hinter die Kita-Handreichung "Murat spielt Prinzessin, Alex hat zwei Mütter und Sophie heißt jetzt Ben" gestellt und sie vor Angriffen aus der eigenen Partei in Schutz genommen. Die Berliner CDU-Fraktion will mit einem Antrag im Abgeordnetenhaus die Verbreitung der erziehungswissenschaftlichen Broschüre stoppen (queer.de berichtete).

"Wir haben uns die Zeit genommen, uns intensiv mit der neuen Handreichung für Kitas auseinander zu setzen", heißt es in einem Facebook-Eintrag der Berliner LSU vom Wochenende. Zur Broschüre schreibt der Verband: "Sie richtet sich an pädagogisches Fachpersonal und enthält Empfehlungen zum Umgang mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Die Inhalte sind gut und professionell aufgearbeitet und der Zielgruppe der Pädagogen vollkommen angemessen."

"Längst überfällige Handlungsempfehlungen"


CDU und AfD wollen die Verbreitung der vom Berliner Senat geförderten Handreichung stoppen

Die LSU konnte "keine Empfehlung entdecken, Kinder zu sexualisieren oder mit Inhalten zu konfrontieren, die nicht altersgemäß sind", heißt es weiter in dem Facebook-Post. "Es gehört jedoch zur Lebenswirklichkeit besonders in einer Stadt wie Berlin dazu, dass gleich­geschlechtliche Paare Kinder im Kindergartenalter haben oder im Kita-Kontext andere Fragen der geschlechtlichen Vielfalt auftreten."

Das Fazit der LSU: "Es war längst überfällig, dem Fachpersonal Handlungsempfehlungen zur Verfügung zu stellen, die sie im Umgang mit diesen Themen unterstützen, wenn sie von kleinen Kindern Fragen gestellt bekommen. Auch wenn in Detailfragen zur Handreichung diskutiert werden kann und soll, halten wir sie für gut und empfehlenswert." Darüber hinaus erinnerten die Lesben und Schwulen in der Union daran, dass das Abgeordnetenhaus die Bildungsmaßnahme im Jahr 2009 mit "überwiegender Mehrheit" beschlossen habe.

Neben der Berliner CDU-Fraktion machen auch die AfD, die "Demo für alle" sowie Medien des Axel Springer Verlags mit falschen Behauptungen Stimmung gegen die Handreichung für Erzieher. "Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren müssen vor solchen Ideen, die nur kranken Hirnen mit pädophilen Hintergedanken entsprungen zu sein scheinen, geschützt werden", schrieb etwa der Brandenburger AfD-Landtagsabgeordnete Steffen Königer in einer Pressemitteilung (queer.de berichtete). "Das Bild vom Kind als sexuellem Wesen und die Konfrontation des Kindes mit der Sexualität der Erwachsenenwelt korrespondiert leider auch mit der Argumentation der organisierten Päderasten für Sexualität zwischen Kind und Erwachsenen", ergänzte die AfD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus am Freitag bei Facebook.

Die Handreichung ist kostenlos erhältlich

Die digitale Fassung der Handreichung "Murat spielt Prinzessin, Alex hat zwei Mütter und Sophie heißt jetzt Ben" steht zum Download auf queerformat.de bereit. Das gedruckte Heft ist derzeit vergriffen und kann zu einem späteren Zeitpunkt über die Webseite bestellt werden. (mize)

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#1 YannickAnonym
  • 19.02.2018, 11:15h
  • Jeder, der diese Informationen für Lehrer als "Sex-Broschüre" für Kinder diffamiert, hat wohl nicht mal eine einzige Seite davon gesehen.

    Schon in Kindergärten werden Kinder als "Schwuchtel" und "schwule Sau" bezeichnet. Und schon Kindergartenkinder haben schon was von Schwulen und Lesben gehört, kennen sie aus Bekanntenkreis, Medien, Alltag, etc.

    Sollten sie dann nicht von pädagogischem Fachpersonal altersgerecht Informationen dazu bekommen, statt irgendwelche Horror-Phantasien zu entwickeln?
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#2 BuntesUSchoenesEhemaliges Profil
  • 19.02.2018, 12:09h
  • Selbstverständlich ist diese Broschüre angemessen und professionell, daran gibt es gar nichts zu bezweifeln.
    Und die CDU in Berlin hat einfach mal fertig, würde ich sagen. Es macht keinen Sinn, zu blockieren, was längst überfällig und so wichtig für Kinder und Jugendliche ist.
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#3 ClaasAnonym
  • 19.02.2018, 12:58h
  • Die Selbstmordrate unter LGBT-Jugendlichen ist 5-7x höher als bei Hetero-Jugendlichen.

    Wer noch daran zweifelt, dass sich was ändern muss, will seine persönlichen Vorurteile auf dem Rücken der Kinder durchsetzen. Und ist dafür sogar bereit über Leichen zu gehen.

    Aufklärung reduziert homo- und transphobes Mobbing. Und sie zeigt LGBT-Jugendlichen, dass sie völlig normal und gleichwertig sind.

    Und auch Hetero-Jugendliche profitieren davon, wenn sie etwas über die Realität erfahren und nicht mit Hass durchs Leben gehen.
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