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Statistik
Berlin: 680 Homo-Paare haben geheiratet
Bis zum Jahreswechsel nutzten 449 schwule und 231 lesbische Paare die neue Möglichkeit, endlich eine Ehe eingehen zu können.

Hochzeitstorten für gleichgeschlechtliche Paare gehören in Berlin zum Bäcker-Alltag (Bild: Amaury / flickr / by-nd 2.0)
- 21. Februar 2018, 10:45h 2 Min.
In den ersten drei Monaten nach der Öffnung der Ehe für schwule und lesbische Paare haben sich in Berlin 680 von ihnen standesamtlich trauen lassen. Das ergab eine Antwort von Innenstaatssekretär Torsten Akmann (SPD) auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Anja Kofbinger und Sebastian Walter.
Die Ehe für alle war im letzten Sommer im Bundestag beschlossen worden und zum 1. Oktober in Kraft getreten. Zwischen diesem Stichtag und dem 31. Dezember wurden in der Hauptstadt insgesamt 3.700 neue Ehen geschlossen. Von den 680 gleichgeschlechtlichen Ehen entfielen 449 auf Männerpaare und 231 auf Frauen. 466 der gleichgeschlechtlichen Paare ließen durch die Eheschließung ihre Lebenspartnerschaft upgraden.
Die meisten gleichgeschlechtlichen Ehen gab es in Tempelhof-Schöneberg (181), Charlottenburg-Wilmersdorf (100) und Friedrichshain-Kreuzberg (97). Die Antwort des Senats (PDF) enthält eine umfassende Aufschlüsselung nach Monaten und Orten.
Über 10.000 Lebenspartnerschaften abgeschlossen
Mit der Öffnung der Ehe entfiel das bisherige Rechtsinstitut der Lebenspartnerschaft: Bestehende Lebenspartnerschaften bleiben beibehalten und können in eine Ehe umgewandelt werden, es können aber keine neuen eingegangen werden.
Die Antwort von Akmann enthält auch viele Details zu ihnen: So waren zum 30. September in Berlin 17.003 Personen gemeldet, die in einer Lebenspartnerschaft lebten. In der Stadt selbst waren seit der Einführung des Rechtsinstituts bis zum Stopp von Neueintragungen 10.460 Lebenspartnerschaften geschlossen worden, 2016 etwa noch von 821 Paaren.
In den letzten Jahren hatten Berliner Amtsgerichte pro Jahr ca. 150 bis 170 Lebenspartnerschaften wieder aufgehoben, also geschieden. Das umfasst auch Paare, die sich anderswo ihr ursprüngliches Ja-Wort gegeben hatten. (nb)
