Während eines Fluges vom East Midlands Airport in der Nähe von Nottingham nach Las Palmas auf Gran Canaria wurde ein schwules Paar nach eigenen Angaben von drei Mitreisenden permanent homophob beleidigt. Wie die spanische Polizei am Mittwoch mitteilte, wurden die Briten im Alter zwischen 25 und 28 Jahren festgenommen und wegen Verstoßes gegen das Antidiskriminierungsgesetz angeklagt.
Das schwule Paar hatte sich nach der Ankunft auf Gran Canaria an die Guardia Civil gewandt und angegeben, dass die Beleidigungen selbst im Flughafenbus zum Terminal nicht aufgehört hätten. Durch eine genaue Beschreibung und mit Hilfe von Bildern aus Überwachungskameras und der Passagierliste konnten die mutmaßlichen Täter von den Beamten identifiziert und am 9. Februar im Touristenort Playa del Inglés festgenommen werden.
Ihnen wurde ein "Verbrechen gegen die in der Verfassung garantierten Grundrechte durch Diskriminierung und Schädigung der Würde" von zwei Personen vorgeworfen.
Vor Gericht stand Aussage gegen Aussage
Zu einer Verurteilung kam es jedoch nicht. Vor einem Haftrichter in Telde stritt das Trio, das wieder auf freiem Fuß ist, die Vorwürfe ab, so dass Aussage gegen Aussage stand. Das schwule Paar konnte keine möglichen Zeugen der homophoben Beleidigungen ausfindig machen. Falls sich noch Mitreisende melden, wäre eine Wiederaufnahme des Falles möglich.
Gran Canaria gehört mit seinen legendären Cruising-Dünen und dem Yumbo Center seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Gay-Destinationen der Welt (queer.de berichtete). Das Fremdenverkehrsamt wirbt aktiv um LGBTI-Touristen (queer.de berichtete). Die CSDs in Maspalomas und Las Palmas im Sommer sowie der Winter Pride ziehen jährlich tausende Besucher an. (cw)
Der Einzige Grund, weshalb es kein ähnliches Gesetz für das ganze Land gibt, ist, dass die aktuelle Regierung extrem homophobisch ist.