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122:42
Finnland stärkt Rechte von Regenbogenfamilien
Nach einer Volksinitiative spricht sich das Parlament in Helsinki mit großer Mehrheit für die erleichterte Anerkennung von Kindern in Regenbogenfamilien aus.

Das finnische Parlament hat ein Herz für Kinder in Regenbogenfamilien (Bild: flickr / Miemo Penttinen / by 2.0)
- 1. März 2018, 11:18h 2 Min.
Das finnische Einkammerparlament hat am Mittwoch einem Gesetzentwurf zugestimmt, der automatisch die Partnerin einer lesbischen Frau als Co-Mutter anerkennt, wenn diese ein Kind durch künstliche Befruchtung zur Welt bringt. 122 Abgeordnete stimmten für die Liberalisierung, 42 votierten dagegen. Als einzige Partei sprachen sich die Christdemokraten einstimmig gegen den Entwurf aus.
Das Gesetz betrifft Paare, bei denen sich eine Partnerin mit Hilfe einer Samenbank befruchten lässt. Derzeit muss die andere Frau – wie auch in Deutschland – das Kind in einem langwierigen und teuren Prozess adoptieren, um als zweites Elternteil anerkannt zu werden. Sollte eine der Elternteile krank werden oder sterben, bevor der Adoptionsprozess abgeschlossen ist, könnte das negative Auswirkungen auf das Kind haben, beispielsweise im Erbrecht. Das Gesetz soll in gut einem Jahr in Kraft treten, da noch administrative Anpassungen wie die Änderung von Dokumenten notwendig sind.
Die Gesetzesänderung geht auf eine Bürgerinitiative zurück. 55.000 Menschen hatten eine Petition unterzeichnet, nach der die Rechte von lesbischen Müttern und deren Kindern gestärkt werden sollten. 50.000 Unterschriften sind in Finnland notwendig, um eine Parlamentsdebatte zu erzwingen. Bereits die 2014 beschlossene Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben in Finnland geht auf eine derartige Initiative aus dem Volk zurück (queer.de berichtete). Das Gesetz trat allerdings erst im März 2017 in Kraft (queer.de berichtete).
LGBTI-Aktivisten begrüßten die Entscheidung des Parlaments. Juha Jämsä von der Organisation Sateenkaariperheet (Regenbogenfamilien) bezeichnete den Beschluss als "einen der wichtigsten Meilensteine in der Geschichte unserer Organisation." (dk)

Wieder mal sind andere viel weiter als Deutschland.
Und da die SPD ja entgegen ihrer Versprechen Merkel nochmal 4 Jahre an der Macht halten will und sämltliche Wahlversprechen aufgegeben hat, wird es wohl auch die nächsten 4 Jahre in Deutschland keine weiteren Fortschritte geben und wir werden weiterhin neidisch auf Staaten wie Finnland schauen müssen.