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Forschungsgruppe Wahlen

Nur 20 Prozent der Bayern sind gegen die Ehe für alle

Während die CSU-Landesregierung noch immer eine Verfassungsklage erwägt, hat sich die Bevölkerung im Freistaat längst mit der Gleichstellung schwuler und lesbischer Paare abgefunden.


Nur 20 Prozent der Bayern sind der Meinung, dass "zu viel" für die Gleichstellung homosexueller Paare getan wird (Bild: mhobl / flickr)

Die Forschungsgruppe Wahlen hat im Auftrag der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung über 2.000 erwachsene, wahlberechtigte Bayerinnen und Bayern zu deren Einstellungen zur Politik befragt, darunter auch zur Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare. Das Ergebnis der repräsentativen Studie ist eine Ohrfeige für die Staatsregierung, die gegen die Ehe für alle noch immer eine Verfassungsklage erwägt.


Die Studie "Einstellungen zur Politik" wurde am 1. März von der Hanns-Seidel-Stiftung vorgestellt

Nur 20 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass "zu viel" für die Gleichstellung homosexueller Paare getan wird. 51 Prozent finden den Status quo "gerade richtig", und 22 Prozent äußern sogar, es wird "zu wenig" für die Gleichstellung getan. Die Befragung fand vom 16. bis 26. Oktober 2017 in ganz Bayern statt – also nach Inkrafttreten der Ehe für alle.

Vor allem alte Männer und AfD-Fans gegen Gleichstellung

Dass für die Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften "zu viel" getan wird, meinen 15 Prozent der Frauen und 26 Prozent der Männer, wobei Männer ab 60 mit 41 Prozent besonders deutlich nach oben von der Gesamtbevölkerung abweichen. Überdurchschnittlich ist die Ablehnung auch bei AfD-Anhängern (40 Prozent) und CSU-Sympathisanten (27 Prozent).

Dass "zu wenig" für die Gleichstellung von Lesben und Schwulen getan wird, finden wiederum überproportional viele Befragte mit Nähe zu Linken (39 Prozent), Grünen (33 Prozent) und SPD (32 Prozent). Derselben Auffassung sind auch 38 Prozent der Bayerinnen und Bayern zwischen 18 und 29 Jahren, bei den jungen Frauen sogar 45 Prozent.

Die komplette Studie "Einstellungen zur Politik" gibt es auf der Homepage der Hanns-Seidel-Stiftung kostenlos als PDF zum Download. (mize)

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#1 AFD-WatchAnonym
  • 05.03.2018, 11:42h
  • Wie ich schon sooft schrieb:
    Der Großteil der Bevölkerung kennt die eingetragene Lebenspartnerschaft als solche doch gar nicht (man kann ja mal auf der Straße fragen und wird verwunderte Blicke ernten), sondern hielt die "Homo-Ehe" damals schon für die Eheöffnung. Seitdem hat sie sich doch längst damit arrangiert. Was soll die echte Öffnung der echten Ehe daran ändern? Wen wollen die Gegner, die auf einmal die ELP ganz plötzlich befürworten, mit ihrer Klage hervorlocken?
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#2 Sven100Anonym
#3 LorenProfil
  • 05.03.2018, 11:56hGreifswald
  • Immerhin. Deutliche Veränderungen zu der Zeit, als noch die "Jagdszenen aus Niederbayern" abgedreht wurden oder F.S. Strauß "lieber ein kalter Krieger als ein warmer Bruder" sein wollte und dafür mehrheitlich Zustimmung erntete. Auch gut, dass die nachwachsende Generation zum Thema progressiver gestimmt ist als viel zu viele Ü60-Jährige, was Hoffnung für Zukünftiges macht.
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#4 PatroklosEhemaliges Profil
#5 TimonAnonym
#6 BuntesUSchoenesEhemaliges Profil
  • 05.03.2018, 12:28h
  • Na ja, das sind immer noch über 2 Millionen von 12,44 Millionen Einwohnern in Bayern.
    Damit wird aber deutlich, welchen Einfluss Parteien auf die Bürger haben.
    Inklusive die Religion.

    Mit der Klage würde sich die CSU lächerlich machen.
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#7 BEARAnonym
  • 05.03.2018, 12:57h
  • Antwort auf #2 von Sven100
  • ...und doch wählten bei der Landtagswahl 2013 47,7 % die erzkonservative CSU, die heute eine "konservative Revolution" anzetteln und uns unsere rechtliche Gleichstellung wieder wegnehmen möchte.
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#8 schwarzerkaterEhemaliges Profil
  • 05.03.2018, 14:09h
  • als in bayern lebender freue ich mich sehr über diese umfrage, die mich auch nullkomanull überrascht. :-)
    das stellt mal wieder die welt derjenigen auf den kopf, die hier im forum liebend gern nur vorurteile gegenüber dem leben in bayern verbreiten. :-P
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#9 goddamn liberalAnonym
  • 05.03.2018, 14:38h
  • Antwort auf #7 von BEAR
  • Die Wahrheit ist: Den meisten sind wir schlichtweg egal.

    Überhaupt ist Bayern eben nicht Ostsachsen. Da wird zwar viel geraunzt, aber es ist höchst unwahrscheinlich, dass das dann in Pogromstimmung umschlägt.
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#10 Torsten IlgAnonym
  • 05.03.2018, 14:44h
  • Die FREIEN WÄHLER in Bayern sind längst die wirkliche bürgerliche Alternative zur CSU geworden. Die Christsozialen irren wenn sie glauben, mit dieser Klage der AfD Stimmen abjagen zu können. Dieser Schuss geht nach hinten los. Der wertebewusste Wähler hat Alternativen zur CSU die sich inzwischen gut etabliert haben. Und die AfD hat doch längst alle "hardcore-Christen", Deutschnationalen und Altnazis "integriert". Also jenes Potential, dass seit dem Abgang der "CSU-Vertriebenen-Fraktion" politisch heimatlos geworden ist.
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