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Bernd Fabritius
Schwuler CSU-Politiker wird Aussiedlerbeauftragter der Bundesregierung
Bernd Fabritius hat zwar im Herbst sein Bundestagsmandat verloren. Nun hat er aber einen Job im Bundesinnenministerium ergattert.

Bernd Fabritius ist künftig Ansprechpartner für Spätaussiedler und nationale Minderheiten auf Bundesebene (Bild: Deutscher Bundestag / Achim Melde)
- 6. März 2018, 15:19h 2 Min.
Der offen schwule CSU-Politiker Bernd Fabritius, seit über zwei Jahren Chef des Bundes der Vertriebenen, soll neuer Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten werden. Das gab die Unionsfraktion am Montag bekannt. Der 52-Jährige löst den CDU-Abgeordneten Günter Krings ab. Das Amt war 1988 geschaffen worden und ist dem Bundesinnenministerium unterstellt.
Fabritius war von 2013 bis 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages, scheiterte aber bei den letzten Bundestagswahlen trotz eines guten CSU-Listenplatzes, weil das Zweitstimmenergebnis seiner Partei abgestürzt war.
LSU: Fabritius ist eine "gute Wahl"
"Die CSU hat eine gute Wahl getroffen", erklärte der Bundesverband der Lesben und Schwulen in der Union in einer ersten Reaktion auf Facebook. "Bernd Fabritius ist bodenständig, sachorientiert, zudem unglaublich motiviert, aber eben auch kritisch. Und: Er ist Gründungsmitglied der LSU Bayern. Wir freuen uns sehr über die Entscheidung."
Fabritius erklärte, es sei "eine große Ehre, dass die CSU mir heute das Vertrauen ausgesprochen […] hat". Der Münchner Jurist und Politologe versprach, die "Anliegen der deutschen heimatvertriebenen und Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler sowie der deutschen Minderheiten in ihren Heimat- und Siedlungsgebieten" engagiert zu vertreten.
Bei seiner Wahl zum Vertriebenenchef 2014 als Nachfolger Erika Steinbachs war erstmals über die Homosexualität von Fabritius berichtet worden (queer.de berichtete). Der Christsoziale engagierte sich später auch für Homo-Rechte: Bei der Abstimmung über die Gleichstellung von Schwulen und Lesben im Ehe-Recht gehörte der verpartnerte Fabritius zu den wenigen CSU-Parlamentariern, die für die Ehe für alle stimmten. Gegnern der Gleichbehandlung in den eigenen Reihen warf er damals entgegen: "Man schützt das Institut der Ehe nicht dadurch, dass man Schwulen und Lesben das Heiraten verbietet. Es besteht doch keinerlei Konkurrenzsituation" (queer.de berichtete). (dk)

Im Gegensatz zu Jens Spahn und früher Westerwelle ist mir Herr Fabritius nie durch reaktionäre Zwischentöne aufgefallen.
Das ist doch schon mal was für einen 'bürgerlichen' Politiker hierzulande.