Das Samstagsspiel des Vereins Rasenballsport Leipzig gegen Borussia Dortmund soll von homophoben und rassistischen Fangesängen überschattet worden sein. Twitter-Nutzerin Ina Wiesner schrieb, dass sich BVB-Fans am Hauptbahnhof Leipzig übel daneben benommen hätten. Die Polizeibeamten seien nicht eingeschritten, sondern hätten ihr gesagt: "Ich müsse es in einer Demokratie aushalten, wenn Fans von @BVB 'Scheiß Asylanten', 'Deutschland den Deutschen' und 'Schwule an die Wand' grölen."
Die Bundespolizei Mitteldeutschland entschuldigte sich via Twitter: "Dass Sie diese Erfahrung machen mussten, tut uns ehrlich leid." Sie empfahl der Nutzerin, sich bei einer Polizeidienststelle oder online zu beschweren.
Nach Angaben der Leipziger Polizei sei den Beamten am Spieltag nichts aufgefallen: "Homophobe oder rassistische Fangesänge sind uns soweit unbekannt geblieben", so ein Polizeisprecher gegenüber der "Mitteldeutschen Zeitung". Man werde jedoch Hinweise aus der Bevölkerung prüfen.
Der harte Kern der BVB-Fans war beim Leipzig-Spiel nicht anwesend, weil die Anhänger gegen das Engagement von Red Bull beim einzigen sächsischen Bundesliga-Team protestieren wollten. Die meisten Fans in Schwarz-Gelb kamen offenbar aus der Region.
Immer wieder kommt es bei Spielen in den europäischen Profiligen zu homophoben Ausbrüchen. Im letzten Monat sorgten Fans des österreichischen Teams Rapid Wien mit wiederholten gegen Schwule gerichteten Fangesängen für Empörung (queer.de berichtete).
2012 waren BVB-Fans bereits bei einem Liga-Heimspiel mit einem homophoben Transparent aufgefallen, auf dem es hieß: "Lieber 'ne Gruppe in der Kritik als Lutschertum und Homofick" (queer.de berichtete). Das Team musste daraufhin 20.000 Euro Strafe wegen "unsportlichen Verhaltens" zahlen. Gegen die Verantwortlichen des Transparents verhängte der Verein daraufhin ein dreijähriges Stadionverbot. (dk)
Wenn der Fußball nicht ein Proleten-Image bekommen soll und nur noch Sportart für Rassisten, Homohasser und andere Faschisten sein will, muss endlich gehandelt werden. Und zwar nicht wieder auf irgendwann verschoben, sondern jetzt sofort.
Und da Appelle und Argumente bei manchen Menschen offenbar nicht fruchten, müssen es halt Geldstrafen und Stadionverbote sein. Eine andere Sprache verstehen die leider nicht.