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Reaktion auf Kevin Kühnert
Erika Steinbach bringt Homosexualität mit Kindesmissbrauch in Verbindung
Neuer Ausfall der früheren Unions-Sprecherin für Menschenrechte: Erika Steinbach fuhr den Bundesvorsitzenden der Jungsozialisten an, weil er vor wenigen Tagen erstmals über seine sexuelle Orientierung gesprochen hatte.

Erika Steinbach will offenbar in der Öffentlichkeit keine Äußerungen über Homosexualität dulden (Bild: Deutscher Bundestag / Lichtblick / Achim Melde)
- 8. März 2018, 09:04h 2 Min.
Die frühere Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach hat am Dienstag das öffentliche Coming-out von Juso-Chef Kevin Kühnert kritisiert. Auf Twitter schrieb das Ex-Mitglied des CDU-Fraktionsvorstandes: "Warum um alles in der Welt, werden wir immer mit so Nebensächlichkeiten wie sexuelle Neigungen behelligt. Es interessiert mich nicht, wer mit wem schläft. Es sei denn, es geht um Kindesmißbrauch!"

Kühnerts Antwort ließ keine 24 Stunden auf sich warten: "Warum? Damit Erika #Steinbach sich ärgern kann", schrieb der 28-Jährige auf Twitter. "Und damit wir nochmal demonstriert bekommen, dass sie keinen Tweet im Kontext von #Homosexualität absetzen kann, ohne dass auch das Wort 'Kindesmissbrauch' auftaucht. Deshalb. Immer wieder gerne."
/ KuehniKevWarum? Damit Erika #Steinbach sich ärgern kann. Und damit wir nochmal demonstriert bekommen, dass sie keinen Tweet im Kontext von #Homosexualität absetzen kann, ohne dass auch das Wort "Kindesmissbrauch" auftaucht. Deshalb. Immer wieder gerne. https://t.co/pL8UZq3lYg
Kevin Kühnert (@KuehniKev) March 7, 2018
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Steinbach saß von 1990 bis zum letzten Herbst für die hessische CDU im Bundestag. Die langjährige Fraktionssprecherin für Menschenrechte galt als eine der homophobsten Politikerinnen im Parlament. Anfang 2017 trat sie aus der CDU aus und warb seither für die AfD. Als Dank wurde die 74-Jährige erst vor wenigen Tagen zur Vorsitzenden der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung gewählt.
Bereits im letzten Jahr verglich Steinbach die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben im Ehe-Recht mit Kindesmissbrauch. Damals schrieb sie über die Öffnung der Ehe auf Twitter: "Das ist auch die Hintertür für Pädophileninteressen…" (queer.de berichtete).
"Offensichtlich ist es ein Thema"
Das Schwulsein Kühnerts war am Montagabend auch in der ZDF-Talkshow "Markus Lanz" ein Thema. Moderator Lanz fragte fast peinlich berührt ("Ich habe mich gefragt, warum jetzt… Oder anders gefragt, warum ist es immer noch…"), warum die sexuelle Orientierung von Politikern thematisiert werden müsse. Kühnert: "Offensichtlich ist es ein Thema, sonst würden wir grad nicht drüber sprechen."

Kevin Kühnert in der ZDF-Talkshow "Markus Lanz" (Bild: Screenshot ZDF)
"Ich hab kein Problem damit, mich dazu zu äußern", so Kühnert weiter. Er hätte das selbst nicht zum Thema gemacht, weil es für seine politische Arbeit kein entscheidender Faktor sei. "Wir sind leider immer noch in Zeiten, in denen viele jüngere Menschen, die sich in der Outingphase befinden, dringend darauf angewiesen sind, dass es Menschen gibt, die in der Öffentlichkeit stehen und die einem signalisieren: Das ist in Ordnung." Er und andere, die vor der Kamera säßen, seien "verdammt noch mal in der Verantwortung", über das Thema zu sprechen (Sendung in der ZDF-Mediathek, Dialog ab 41. Minute). (dk)
Mehr zum Thema:
» Kevin Kühnert spricht erstmals über sein Schwulsein (06.03.2018)















hätte sich die hole Nuss nicht einfach den letzten Satz verkneifen können? Dann wäre es mal ein gutes Statement gewesen.
Aber nein, natürlich kann sie das nicht. War ja ihre Hauptaussage.
Wann sind wir dieses Wrack endlich los?