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Staat ausgetrickst

Geschlechtsanpassung für die Rente

In Argentinien hat ein 60-jähriger Finanzbeamter nur deshalb sein Geschlecht ändern lassen, um fünf Jahre früher in den Ruhestand gehen zu können.


"Erledigt!": Mit einem kleinen Trick hat Sergio/Sergia das Renteneintrittsalter erreicht

  • 23. März 2018, 11:37h 38 2 Min.

Argentiniens fortschrittliches Transsexuellenrecht wurde vermutlich erstmals von einem Cis-Menschen ausgenutzt. Nach einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des Portals InformaSalta ließ sich ein 60-jähriger Finanzbeamter bei der Meldebehörde als Frau umschreiben, um fünf Jahre früher in Rente gehen zu können: aus Sergio wurde Sergia.

In Argentinien kann seit 2012 jede Person selbständig entscheiden, ob sie im Personlausweis oder in der Geburtsurkunde als Frau oder Mann eingetragen wird (queer.de berichtete). Die entsprechende Reform des Transsexuellengesetzes hatte der Senat bei nur einer Enthaltung ohne Gegenstimme beschlossen. Die bei den Meldebehörden kostenlose Änderung erfordert keine Operationen, Hormonbehandlungen oder Diagnosen.

Argentinische Männer gehen erst mit 65 Jahren in Rente

Durch den geänderten Buchstaben im Namen kann der am 18. Januar 1958 geborene Beamte nun sofort in den Ruhestand gehen. In Argentinien beträgt das gesetzliche Renteneintrittsalter für Frauen 60 Jahre, Männer müssen fünf Jahre länger arbeiten.

Das Beispiel von Sergio/Sergia sei ein "klarer Fall von Missbrauch der Ruhestandsregelungen und der Gesetze zur geschlechtlichen Identität", kritisierte der oberste Standesbeamte der Provinz Salta, Matias Assenato. Man werde alles unternehmen, um die rechtliche Geschlechtsänderung wieder rückgängig zu machen.

Bislang ermöglichen nur wenige Länder, das dokumentierte Geschlecht samt Vornamen selbstbestimmt und unkompliziert ändern zu lassen. In Deutschland ist etwa noch ein aufwändiges und teures Begutachtungsverfahren von Gericht vorgesehen. Das Verfahren wird als diskriminierend und pathologisierend angesehen. Fälle von Missbrauch einer liberaleren Regelung wurden bislang kaum bekannt. (cw)

#1 AltersrenteAnonym
  • 23.03.2018, 12:37h
  • Die Alternative, um früher in Rente gehen zu können, wäre gewesen, seinen Personalausweis wegzuwerfen und sein Alter schätzen zu lassen (grins).
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#2 von_hinten_genommenAnonym
  • 23.03.2018, 13:03h
  • Antwort auf #1 von Altersrente
  • Witzige Idee, aber damit wäre er nicht durchgekommen. Er hat ja eine Geburtsurkunde und ist sowohl mit seinem Geburtsdatum beim Arbeitgeber gemeldet als auch bei seiner Krankenkasse oder Hausarzt. Zusätzlich hat er wahrscheinlich einen Führerschein.
    Somit würden sich die Behörden eher nicht auf ein Alter schätzen einlassen ;-)
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#3 von_hinten_genommenAnonym
  • 23.03.2018, 13:18h
  • :'-D
    Das ist ja mal wirklich eine Nachricht.

    Also ehrlich: ich an seiner Stelle hätte mich gefreut, noch fünf Jahre arbeiten zu können. Wenn ich ein hetero Mann wäre, würde ich meinen Namen behalten wollen, anstatt ihn ändern zu lassen wegen fünf Jahren früherer Rente.

    Dass aber die Behörde so ungenau gearbeitet hat und gar keine Nachweise für irgendwelche Operationen oder dergleichen forderte, tja, da sind sie dann selbst schuld.

    Dann dürfen sie nun mal schauen wie sie aus Sergia wieder Sergio machen :'-D Lustig.

    Ich an Sergios Stelle würde mir das noch bestätigen lassen mit dem Namen Sergia, oder eine Kopie machen von der Umschreibung als Sergia - das ist ein Versehen der Behörde, die garantiert für ein Lacher im Freundeskreis sorgt :'-D
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