10 Kommentare
- 23.03.2018, 19:52h
- Ein erster Schritt. Ich drücke den betroffenen Menschen die Daumen. Vielleicht gibt es ein umdenken in der Bevölkerung Kenias?!
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- 24.03.2018, 04:06hHamburg
- In Deutschland dauerte es nach der Abschaffung des §175 noch 20 Jahre, bis die Opfer mit einen lächerlichen Almosen unter den Wert unschuldig Inhaftierter entschädigt wurden. Man kann davon ausgehen, daß es in Kenia ebenfalls Generationen vergehen, bis man die Einsicht hat, Justizopfer bezüglich der LGBTI's zu entschädigen. Es wäre immer sinnvoll, die Opfer sofort zu entschädigen, wenn ein Gesetz abgeschafft wird, welches gegen Grundrechte verstößt.
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- 24.03.2018, 08:22h
- Erst durch die fundamentalistischen Christen aus den USA, sowie der britischen Kolonialzeit, hat sich in Kenia die Homophobie entwickelt. Vorher war es akzeptiert bis geduldet.
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- 24.03.2018, 10:23h
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Ich weiß. Es macht das ganze so bitter :-/
Ich hab meinen Kommentar auch als allgemeine Kritik geschrieben. Da erlaubt sich der Staat (übrigens auch in anderen Ländern) etwas unmenschliches und wenn sie dann irgendwann erkennen, dass sie so nicht weitermachen können, hören sie einfach auf und die Geschädigten müssen schauen wie sie damit einerseits leben können und andererseits wie sie zu ihrem Recht kommen.
Damit rede ich auch über Deutschland, wenn es um Diskriminierung geht und wie mit der Rehabilitation der Opfer des Paragrafen 175 umgegangen wurde.
Es beginnt allmählich mich zu ärgern.
Erstmal hat es viel zu lange gedauert, bis sie diese Rehabilitation umgesetzt hatten und zweitens war es fast unverschämt in der Art und Weise der Rehabilitation. Die Entschädigung war zu wenig und die Würdigung ein schlechter Witz.
Aber es ist mir schon klar, was da dahinter steckt: es wäre ja eine "Zumutung" gewesen, den Opfern zu Lebzeiten eine wurdige Entschuldigung auszusprechen und ihnen gegenüber zu treten, von Angesicht zu Angesicht. Eine persönliche Entschuldigung inklusive einer wurdigen(!) Entschädigung. Das war wohl schon zu viel.
Und nun scheint es zu viel zu sein, in jeder Gedenkrede über alle Opfer des Nationalsozialismus auch die Homosexuellen einzubeziehen und auch ihnen Würde zukommen zu lassen.
Da darf man/frau sich schon mal ärgern.
Es kommt so rüber wie: "Ach, ja, da haben wir wahrscheinlich was getan, was nicht ganz so gut war. Ok, dann werden wir da was tun. Hm, aber was? Genau: sie bekommen Geld. Ach, oh je, sie leben ja noch - peinlich. Hm, dann warten wir besser noch. Puh, jetzt sind so gut wie alle gestorben, nun wird es aber Zeit für die Rehabilitation. Hm, wieviel geben wir ihnen? Hm, wir brauchen jedenfalls ne Menge Geld für die Erweiterung des Breitbandes in der Bevölkerung. Tja, dann bekommen die ehemaligen Verurteilten einen Tausender. Was? Das ist zu wenig? Hm, wir müssen halt sparen, das muss man auch verstehen. Also gut, dann jährlich 500.000 Euro. Hm, aber das Schutzalter müssen wir einschränken. Also dann werden diejenigen ausgeschlossen, deren Partner unter 16 Jahre alt waren. Hm, die Entschädigung ist zu hoch. Oh, nun sind von den circa 50000 Opfern nur noch circa 5000 am Leben. Hm, also jeder bekommt jeder Betroffene 3000 Euro pro Urteil und 1500 Euro pro Jahr eines Freiheitentzuges. Hm, jetzt noch die Gedenkrede. Da warten wir bis 2021, es könnten ja noch einzelne Opfer am Leben sein."
So kommt es rüber. Und es ist ärgerlich! - |
- 24.03.2018, 11:19h
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Das ist so nicht korrekt.
Homosexualität in unserem heutigem europäischen Verständnis gab es überhaupt nicht.
Selbstverständlich hast du eine Frau gehabt und ein Dutzend Kinder wie es in traditionellen Gesellschaften dort üblich war und teils ist.
Wenn du dann nebenbei mal mit einem guten Freund.... das wurde toleriert solange es mehr oder weniger im verborgenen passiere, wie in den arabischen Ländern auch. Jeder wusste es aber es war ein Tabu über das niemand redet.
Aber: Mit einem Mann offen zusammenleben, sich öffentlich zeigen, Rechte einfordern? Völlig undenkbar!! - |
- 24.03.2018, 12:13h
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Ja Gerlinde vermischt hier die nachweisbar einmal vorhandenen animistischen Kleiderwechsel aus religiösen Gründen bei Ritualen, mit wohl vorhandenen angehörigen des sog. ritten Geschlechts in Kenia.
Einen Nachweis für homosexuelle Beziehungen wie wir sie heute kennen, gibt es nicht in Kenia.
Man muss auch mal bedenken, dass es früher Clans gab und einen Clanchef in vielen Teilen der Welt. Quasi ein Alpha-Männchen, ein Macker würde man heute sagen. Der hatte das Vorrecht auf mehrere Frauen, so war es kein Problem, wenn manche Männer eben homosexuelle Krieger waren, das sie keinen Frau bekommen haben, hat sie nicht gestört.
Es konnte gar nicht jeder Mann, eine eigene Frau abbekommen. Rein evolutionär gesehen, macht das also Sinn.
In dem meisten Gesellschaften gilt auch der Sex mit einem Mann nicht als Schwul, wenn man oben liegt, also der Penetrierende ist. Es ist also durchaus auch denkbar, das einige Clanchefs in Wahrheit homosexuell nach unserem heutigen Verständnis waren.
Drittes Geschlecht war dafür da, das man selbst als dominanter Mann noch mehr Frauen haben konnte, hauptsächlich für Sex, aber auch für Feld und Hausarbeiten.
Junge unverheiratete Männer sind oft zum Sex mit dem dritten Geschlecht gegangen, weil die nicht schwanger werden konnten und so kam keine Schande über die Familie der Gefickten.
Es war das Ideal das gebärfähige Frauen jungfräulich verheiratet wurden, damit die Söhne des Bräutigams auch sicher vom Stammvater sind, deshalb war drittes Geschlecht für Sex wesentlich unkomplizierter.
Auch fremden Männer die vorbei kamen, hat man solche Leute oder Zweitfrauen angeboten.
Frauen die früher einem dominanten Mann gehörten und Transsexuelle, arbeiten heute ja oft als Prostituierte. Man kann sogar annehmen, das Prostitution erst so richtig begann zu florieren, wo dieses Clansystem zusammenbrach, denn plötzlich waren viele Leute ohne Gemeinschaft, die sie sonst gestützt hätte. Auch homosexuelle Männer, hatten nicht mehr den Schutz ihres Kriegerverbands und mussten plötzlich die unpassende Rolle eines Familienvaters einnehmen. - |
- 24.03.2018, 15:54hberlin
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"Es beginnt allmählich mich zu ärgern."
Ja da schau her... - |
- 24.03.2018, 18:52h
- Es bleibt zu hoffen, daß der Oberste Gerichtshof in Kenia die Illegalität von Homosexualität endlich auf den Müllhaufen der Geschichte wirft!
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- 24.03.2018, 23:03hHannover
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""Ja Gerlinde vermischt hier""..
So wie Du in Deinem Kommentar hier auch..
Tut sich also nichts.. - |
Puh.
Dürfen die Geschädigten nun Anzeige erstatten oder werden sie sonstwie entschädigt, oder hört einfach nur diese Folter auf??
Ist es möglich, dass die Geschädigten nachweisen können, was mit ihnen geschehen ist, so dass die "Täter" entsprechend ihre Strafe erhalten?
Ich weiß, dass es dort andere Gesetze gibt und manche, die wur haben, dort nicht existieren.
Aber wenn sie schon endlich verstanden haben, dass das unmenschlich ist, dann sollten sie wenigstens die Möglichkeit anbieten, wie die Geschädigten zu ihrem Recht und zu ihrer Entschädigung kommen.