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Folter von Homosexuellen
Anal-Untersuchungen in Kenia für illegal erklärt
Ein Gericht hat festgestellt, dass Tests auf Analsex gesetzwidrig seien. Zuvor wurde versucht, damit nachzuweisen, dass zwei Männer Sex miteinander hatten.

In Kenia bleibt Homosexualität trotz des Verbots von Anal-Untersuchungen weiter illegal
- 23. März 2018, 14:43h 2 Min.
Am Donnerstag hat ein Berufungsgericht in Kenia in einem Urteil festgestellt, dass erzwungene Anal-Untersuchungen gesetzwidrig sind. Diese Art der Untersuchung wird oft in Ländern, in denen Homosexualität illegal ist, benutzt, um Schwulsein zu "beweisen". Von dem Urteil berichtet die Menschenrechtsorganisation OutRight Action International. Die Praktik wird von LGBTI-Organisationen weltweit als menschenverachtend verurteilt.
Im vorliegenden Fall wurden zwei verdächtige Männer im Jahr 2015 verhaftet und gezwungen, Anal-Untersuchungen über sich ergehen zu lassen und HIV-Tests zu machen. Damit sollte festgestellt werden, ob sie einvernehmlichen Geschlechtsverkehr hatten. Die Beschuldigten wurden durch die Nationale Schwul-Lesbische Menschenrechtskommission (NGLHRC) in Kenia vertreten. Die Organisation bietet rechtliche Unterstützung für queere Menschen an. "Wir sind dankbar, dass das Berufungsgericht die Rechte der kenianischen Bürger geachtet hat", sagt Njeri Gateru, Vorsitzender für Rechtshilfe der Organisation. "Mit diesem Urteil erklären die Richter, dass wir alle das Recht haben, in Würde und mit grundlegenden Rechten behandelt zu werden, wie sie die kenianische Verfassung vorgeben."
In Kenia wird gleichgeschlechtlicher Sex weiter kriminalisiert, mit einer Strafe von bis zu 14 Jahren Haft. Derzeit befasst sich das Oberste Gericht des Landes mit einem Fall, der zur Entkriminalisierung von Homosexualität führen könnte. Die nächste Anhörung dazu findet am 26. April statt.
Anal-Untersuchungen werden jedoch weiterhin in anderen Ländern der Welt benutzt, um gegen LGBTI vorzugehen. Neben Kenia sind dies nach einem Bericht von Human Rights Watch derzeit weitere sieben Länder (queer.de berichtete). Erst im Juni 2016 hatte das Oberste Gericht Kenias die Folter-Praktik für rechtmäßig erklärt (queer.de berichtete).
"Erzwungene Anal-Untersuchungen kommen Folter gleich", sagt Jessica Stern, Vorsitzende von OutRight Action International. "Niemand sollte diese inhumane und erniedrigende Praktik erleben müssen. Die kenianische Justiz entschied zugunsten des Völkerrechts und der menschlichen Würde. Andere Länder sollten dem folgen und die in Verruf geratene Praxis beenden."

Puh.
Dürfen die Geschädigten nun Anzeige erstatten oder werden sie sonstwie entschädigt, oder hört einfach nur diese Folter auf??
Ist es möglich, dass die Geschädigten nachweisen können, was mit ihnen geschehen ist, so dass die "Täter" entsprechend ihre Strafe erhalten?
Ich weiß, dass es dort andere Gesetze gibt und manche, die wur haben, dort nicht existieren.
Aber wenn sie schon endlich verstanden haben, dass das unmenschlich ist, dann sollten sie wenigstens die Möglichkeit anbieten, wie die Geschädigten zu ihrem Recht und zu ihrer Entschädigung kommen.