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Neue Zahlen
Über 1.000 Ehe-Schließungen unter Schwulen und Lesben in Berlin
In der Hauptstadt wurden bislang die meisten gleichgeschlechtlichen Ehen eingegangen, dicht gefolgt von Hamburg. In Nordrhein-Westfalen ist Köln die Hochburg der Hochzeiten.

Zwei Drittel der homosexuellen Ehen in Berlin wurden von Männern geschlossen (Bild: Amaury / flickr / by-nd 2.0))
- 30. März 2018, 08:29h 3 Min.
Die Ehe für alle findet unter Schwulen und Lesben weiter Zuspruch. Vom 1. Oktober 2017 bis Ende März 2018 heirateten weit mehr als 1.000 gleichgeschlechtliche Paare in Berlin. Das berichtet die Tageszeitung "B.Z.". Etwa drei Viertel davon lebten demnach schon vorher in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft und ließen diese in eine Ehe umwandeln.
Aus acht Bezirken lagen die Gesamtzahlen bis Ende Februar oder Ende März vor und summierten sich auf 1.069 Ehepaare. In vier Bezirken lagen bislang keine Angaben zu den Trauungen von Januar bis März vor. Diese könnten bei schätzungsweise 100 bis 200 Eheschließungen liegen.
Zwei Drittel sind schwule Paare
Die Standesämter rechnen im Laufe des Jahres mit einem verstärkten Zulauf, da viele schwule und lesbische Paare das Datum ihrer registrierten Lebenspartnerschaft für einen Hochzeitstermin nutzen wollen und bisher noch warten.
Von Oktober bis Ende Dezember 2017 waren 680 homosexuelle Paare den Bund fürs Leben eingegangen. Zwei Drittel davon waren Männerpaare. In dem Zeitraum gab es in Berlin insgesamt 3.670 Trauungen.
Am häufigsten heirateten Schwule und Lesben bisher im Bezirk Tempelhof-Schöneberg, dem Zentrum der Szene. 252 gleichgeschlechtliche Paare wurden dort getraut. Es folgen Charlottenburg-Wilmersdorf mit 169 Eheschließungen, Friedrichshain-Kreuzberg mit 149 und Steglitz-Zehlendorf mit 126 Hochzeiten. Weniger gleichgeschlechtliche Ehen gab es in Marzahn-Hellersdorf mit 42 und Lichtenberg mit 30.
In NRW ist Köln besonders beliebt
Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa), die in dieser Woche veröffentlicht wurde, ergab, dass die Ehe für alle in Nordrhein-Westfalen in Köln am beliebtesten ist. In der Stadt, die ebenso eine große LGBTI-Community hat, wurden seit Oktober 91 neue Ehen geschlossen und 553 eingetragene Lebenspartnerschaften in Ehen umgewandelt, wie das Kölner Standesamt erklärte.
In Düsseldorf gaben sich nach Angaben der Stadt in den vergangenen sechs Monaten 44 Paare das Jawort, 148 ließen ihre Lebenspartnerschaften umwandeln. Die Dortmunder Behörden zählten bislang 33 neue Ehen und 147 Umwandlungen. In Wuppertal und Bielefeld ließen sich jeweils 13 Paare trauen, Dutzende wandelten in den beiden Städten ihre Lebenspartnerschaften in Ehen um.
900 gleichgeschlechtliche Ehen in Hamburg
In Hamburg haben sich nach dpa-Angaben 900 gleichgeschlechtliche Paare getraut. Die Hälfte von ihnen lebte bereits in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft und ließ diese in eine Ehe umwandeln.
In München gaben sich seit dem 1. Oktober letzten Jahres 105 lesbische und schwule Paare erstmals das Ja-Wort, 372 feierten ein "Upgrade" ihrer Lebenspartnerschaft. In Frankfurt am Main ließen sich bis zur dritten Märzwoche 216 gleichgeschlechtliche Paare trauen. Aus Hannover wurden 158 homosexuelle Hochzeiten gemeldet.
Dank einer Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur wurde in dieser Woche ebenso die Zahl der Eheschließungen aus dem Südwesten der Republik bekannt (queer.de berichtete). (mk)














