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Bisexuelles Netzwerk
Bi-Gruppe erstellt Unterrichtsmaterialien
Die Themenfelder "Bisexualität" und "Pansexualität" werden an Schulen oder Kitas in Deutschland fast nie behandelt, beklagen Bi-Aktivisten – und greifen Lehrern jetzt unter die Arme.

Deutsche Schulen sollen auch über Bisexualität aufklären, fordern Aktivisten
- 6. April 2018, 12:00h 2 Min.
An deutschen Schulen verankert langsam die Einsicht, dass es mehr gibt als nur Heterosexuelle – zuletzt hatte Sachsen-Anhalt Materialien für Horte und Grundschulen in Auftrag gegebenen, die Kindern die Familienvielfalt näher bringen sollen (queer.de berichtete). Doch eine Gruppe wird laut dem Bisexuellen Netzwerk e.V. immer wieder vergessen.
"Immer mehr junge Menschen bezeichnen sich als bisexuell oder pansexuell oder lehnen feste Schubladen ab", so das Netzwerk am Donnerstag in einer Presseerklärung. "Doch das Thema Bisexualität wird in der Schule fast nie behandelt." Deshalb veröffentlichte die neu gegründete "AG Bisexualität und Schule (und Kitas)" Unterrichtsmaterialien, mit denen Lehrer künftig auf das Thema eingehen können. Die Materialien sind unter bine.net/schule für jeden einsehbar.
Auch Bisexuelle benötigen Vorbilder
Bisexuelle und pansexuelle Schüler würden laut den Aktivisten "Vorbilder und eine diskriminierungsfreie Umgebung" benötigen, damit sie keine Angst haben müssten, in wen sie sich verlieben. Es sei laut dem Netzwerk wünschenswert, dass sich auch mehr Lehrer als bisexuell outeten. Zu diesem Thema bietet der Verein individuelle Beratungen an.
In den Materialien werden auch mehrere bi- oder pansexuelle Promis genannt, darunter etwa Sängerin Madonna, Fußballnationalspielerin Nadine Angerer, "Green Day"-Frontmann Billie Joe Armstrong oder Modedesigner Wolfgang Joop.
Pansexualität (oder auch Omnisexualität) sind relativ neue Begriffe und bezeichnen eine sexuelle Orientierung, bei der das Geschlecht oder die Geschlechtsidentität des Partners oder der Partnerin keine Rolle spielt – das Geschlecht verschwindet vollkommen hinter der Person. Damit unterscheidet sich diese Orientierung vom Begriff Bisexualität, der eine sexuelle Orientierung beschreibt, die sich spezifisch auf zwei Geschlechter bezieht. Insbesondere in den USA werden die neuen Begriffe immer beliebter – so outete sich Popsängerin Miley Cyrus als pansexuell (queer.de berichtete).
Laut Statistiken identifizieren sich mehr Menschen als weder hetero- noch homosexuell als noch vor wenigen Jahren – insbesondere unter Frauen ist der Bi-Anteil etwa laut einer neuen britischen Studie höher als der Anteil der Lesben (queer.de berichtete). Gleichzeitig litten Bisexuelle laut einer US-Studie unter einer Doppeldiskriminierung – sie werden demnach sowohl von der heterosexuellen Mehrheitsgesellschaft als auch von Schwulen und Lesben stigmatisiert (queer.de berichtete). (dk)














Wahrscheinlich liegt es aber auch daran, dass man irgendwie glaubt, Schwulsein müsse eine Art Seuche sein, von der man entweder völlig befallen sei oder gar nicht. Auch nicht wenige Schwule und Lesben scheinen das meiner Erfahrung nach selbst so zu sehen.