Der neue LSVD-Bundesvorstand: Hintere Reihe (v.l.): Christian Rudolph, Marion Lüttig, Axel Hochrein, Stefanie Schmidt, Gabriela Lünsmann und Helmut Metzner; vordere Reihe (v.l.): Timon Delawari, Günter Dworek, Jenny Renner, Ulrike Schmauch, Inken Renner, Henny Engels. Nicht im Bild: Uta Schwenke
(Bild: LSVD)
Der Bundesverband des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland (LSVD) hat am Wochenende beim 30. Verbandstag im FORUM Volkshochschule am Kölner Neumarkt turunsgemäß die Wahlen zum Bundesvorstand durchgeführt. Imke Duplitzer, Benjamin Rottmann und Sandro Wiggerich stellten sich nicht erneut zur Wahl und wurden mit Applaus aus dem Bundesvorstand verabschiedet.
Neu gewählt wurden Timon Delawari, Marion Lüttig und Christian Rudolph. Marion Lüttig ist langjähriges Vorstandsmitglied im LSVD Baden-Württemberg. Christian Rudolph arbeitet im Projekt "Soccer Sound" für den LSVD Berlin-Brandenburg im Bereich der Prävention von Homophobie im Fußball. Timon Delawari hat als stellvertretender Bezirksbürgermeister in Köln-Kalk kommunalpolitische Erfahrung gesammelt und sich beim "LGBTI mit Behinderungen" engagiert.
Im Amt bestätigt wurden Günter Dworek, Henny Engels und Stefanie Schmidt. Weiterhin gehören die 2017 für eine zweijährige Amtszeit gewählten Axel Hochrein, Gabriela Lünsmann, Helmut Metzner, Inken Renner, Jenny Renner, Ulrike Schmauch und Uta Schwenke dem LSVD-Bundesvorstand an.
Neues LSVD-Programm
Auf dem Verbandstag wurde auch ein neues Grundsatzprogramm verabschiedet. Dem Dokument zufolge hätten sexuelle und geschlechtliche Minderheiten in Deutschland zwar "viel an persönlicher und gesellschaftlicher Freiheit erkämpft". Aber "Homophobie und Transfeindlichkeit, die feindselige Einstellung gegenüber LSBTI sind noch nicht überwunden, sondern in Teilen der Gesellschaft weiterhin verbreitet". Der LSVD setze sich als Bürgerrechtsverband für Vielfalt und Respekt ein und wolle "Hass und Hetze" entgegentreten.
Stamp verspricht Einsatz für neues Transsexuellengesetz
Zum Verbandstag kamen auch die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) und der FDP-Politiker Joachim Stamp, der stellvertretende Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen. Stamp versprach, ein starker Partner des LSVD zu sein und kündigte insbesondere an, dass seine Regierung für mehr Akzeptanz von trans- und intersexuellen Menschen sorgen möchte. Man werde sich für eine Neufassung des Transsexuellengesetzes einsetzen. Außerdem rief Stamp dazu auf, LGBTI-Flüchtlinge besser zu schützen. Die neue NRW-Regierung geriet zuletzt in die Kritik, weil sie die Förderung des queeren Filmfestivals homochrom eingestellt hatte (queer.de berichtete). (pm/dk)