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Baden-Württemberg
LSVD: Wahl von Sabine Kurtz ist "erschreckend und besorgniserregend"
Der LSVD zeigt sich erschüttert, dass mit Sabine Kurtz eine erbitterte LGBTI-Gegnerin im Präsidium des Landtags sitzt.

Sabine Kurtz polemisiert seit Jahren als "parlamentarischer Arm" der LGBTI-feindlichen Bewegung "Demo für alle" gegen die Rechte sexueller und geschlechtlicher Minderheiten (Bild: CDU Baden-Württemberg)
- 2. Mai 2018, 13:59h 2 Min.
Die Wahl der homophoben CDU-Politikerin Sabine Kurtz zur baden-württembergischen Landtagsvizepräsidentin schlägt weiter hohe Wellen. Am Dienstag hat auch der Landesverband des Lesben- und Schwulenverbands Kritik geübt: "Dass eine Politikerin wie Sabine Kurtz, die sich immer wieder auf die Seite der homophoben 'Demo für alle' schlägt und gegen Vielfalt und Gleichstellung in Baden-Württemberg kämpft, Vizepräsidentin des Landtags werden kann, ist erschreckend und besorgniserregend", erklärte LSVD-Landesvorstandsmitglied Brigitte Aichele-Frölich. "Sabine Kurtz ist nicht nur für das Amt der Landtagsvizepräsidentin ungeeignet, sondern auch dieses Amtes unwürdig."
Die neue Landtagsvizepräsidentin bewege sich im "Dunstkreis von Menschen, die die Öffnung der Ehe dämonisieren und Kinder sowie deren Eltern in Regenbogenfamilien an den gesellschaftlichen Rand drängen" wollten. Der LSVD forderte daher vom Stuttgarter Landtag "ein klares Zeichen für Vielfalt und Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen, Transgendern, Intersexuellen und queeren Menschen", so Aichele-Frölich. "Es kann nicht sein, dass Menschen die offen gegen LSBTTIQ* agitieren, dem Präsidium unseres Landtages angehören."
Kurtz war vergangene Woche im zweiten Wahlgang zur Vizepräsidentin des Landtags gewählt worden, obwohl es beim grünen Koalitionspartner erhebliche Vorbehalte gegen die Personalie gab. Oliver Hildenbrand, der Landesvorsitzende der Grünen, hatte Kurtz wegen Homophobie als "ungeeignet" für den Posten bezeichnet (queer.de berichtete).
Der prominente Grünenpolitiker Boris Palmer, der seit 2007 Oberbürgermeister von Tübingen ist, verteidigte hingegen Kurtz gegen Homophobie-Vorwürfe und warf seinen Parteifreunden im Landtag "Gesinnungsethik" vor. In einer Facebook-Debatte beharrte der 45-Jährige am Wochenende auf seiner Linie und kritisierte auch die Berichterstattung von queer.de. (dk)

Ich will ihr gar nicht ihre Meinung verbieten, die Frage ist nur, ob sie dann dieses Amt bekleiden kann.