Daryll R. wird wohl bis mindestens 2030 hinter schwedischen Gardinen verbringen
Die Schwulenpornoseite "Blake Mason" hat laut britischen Medienberichten mehrere Videos entfernt, die Daryll R. unter dem Pseudonym Benjamin York bei sexuellen Handlungen zeigen. Der Anbieter, der sich auf britische "Amateur"-Darsteller spezialisiert hat, reagierte damit auf die Verurteilung von R. Im vergangenen Monat – im südenglischen Brighton hatte der 27-jährige Schotte wegen wissentlicher Übertragung von HIV eine lebenslängliche Haftstrafe erhalten (queer.de berichtete).
Der aus Edinburgh stammende Angeklagte hatte nach einem positiven HIV-Test zwischen Oktober 2015 und Dezember 2016 mit mindestens zehn Männern ungeschützten Sex gehabt, als er nicht in antiretroviraler Behandlung war – bei vielen der Fälle gab er vor Gericht zu, Kondome manipuliert zu haben.
Nach den sexuellen Kontakten hatte R. seine Partner oft via Telefon oder SMS verhöhnt. In einem Fall, in dem sein Partner auf ein Kondom bestanden hatte, sagte R. später in einem Telefonanruf: "Ich habe das Kondom etwas eingerissen. Du bist so doof, du hast das nicht mal gemerkt." Einem anderen Mann schrieb er via SMS: "Ich habe HIV. LOL."
Opfer forderte Label zur Löschung der Videos auf
Über die Pornokarriere von R. war erst in den letzten Tagen in den britischen Medien berichtet worden. Die Aufnahmen waren offenbar vor seiner HIV-Infektion erfolgt. Die Berichte über die Verfügbarkeit der Videos führten zu viel Kritik an dem Label. Ein 30-jähriges Opfer des Täters sagte etwa vergangene Woche in der Boulevardzeitung "Scottish Sun": "Es ist ziemlich übel, dass diese Pornoseiten noch immer versuchen, mit ihm Geld zu machen." Der Mann forderte die Anbieter auf, die Verbreitung dieser Pornos einzustellen, "aus Höflichkeit gegenüber Menschen wie mir".
Auf der "Blake Mason"-Website war R. mit den Worten vorgestellt worden: "Dieser muskulöse Schotte ist so heiß, dass wir ihn tagelang filmen könnten und uns nie langweilig wäre."
Inzwischen wurden die Videos gelöscht. Die Entfernung von Videos mit Darstellern, die schwere Straftaten begangen haben, ist normalerweise im Pornogeschäft nicht üblich. So sind auf der US-Seite "Sean Cody" noch immer Videos mit "Addison" erhältlich, obwohl dieser 2012 wegen Mordes verurteilt wurde (queer.de berichtete). Auch Topher DiMaggios Videos wurden von "Falcon Studios" noch nicht zurückgezogen, obwohl fünf Männer dem Darsteller sexuelle Übergriffe vorwerfen (queer.de berichtete). (cw)