Foto von der Facebook-Seite des Ministers: Josue Medina Vazquez und Søren Pape Poulson (r.)
Josue Medina Vazquez, der Verlobte des dänischen Justizministers Søren Pape Poulson, ist in Kopenhagen Opfer einer homophoben Gewalttat geworden. Dänischen Medienberichten zufolge verließ er Donnerstagnacht gegen 3.30 Uhr eine Bar, als ihm ein Mann mit der Faust ins Gericht schlug und dabei rief, er könne keine Schwulen leiden.
Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen. Nach Polizeiangaben handelt es sich um einen 34-jährigen Slowenen.
"Jetzt schauen wir nach vorne und verarbeiten den Vorfall so gut wie möglich", schrieb der Justizminister in einem kurzen Statement auf seiner Facebook-Seite. Dänemarks Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen zeigte sich auf Twitter entsetzt über den Vorfall. Er sei "in Gedanken bei Søren und Josue". Es sollte selbstverständlich sein, dass jeder sein Leben frei leben könne.
Seit fünf Jahren ein Paar
Søren Pape Poulsen und Josue Medina Vasquez, der aus der Dominikanischen Republik stammt, hatten sich im Sommer 2013 in Brüssel kennengelernt, wo Vazquez arbeitet. Im vergangenen Jahr gab das schwule Paar seine Verlobung bekannt.
Auf Facebook postet der Minister regelmäßig Bilder von sich und seinem Partner. Vor vier Jahren hatte er erstmals öffentlich über seine Homosexualität gesprochen. Er sei erstaunt, dass das im Jahr 2014 immer noch jemanden interessiere, sagte Pape Poulson damals im dänischen Radio. Kurz darauf wurde der frühere Bürgermeister von Viborg zum Vorsitzenden der Konservativen Volkspartei gewählt, die mit 3,4 Prozent die derzeit kleinste Fraktion im dänischen Parlament stellt. Seit 2016 ist der 46-Jährige Justizminister; die Volkspartei ist Teil der liberal-konservativen Minderheitsregierung von Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen. (cw)
Dagegen hilft auch keine Aufklärung. Es ist eben persönliche Betroffenheit.