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Wegen Beteiligung von Bundeswehr, Coca-Cola und Co.
Protestaktion gegen queere Jobmesse in Berlin
Friedensaktivisten sind empört, dass die Bundeswehr bei "Sticks & Stones" für "das Töten" werben dürfe. Auch die Teilnahme mehrerer deutscher und amerikanischer Unternehmen wird kritisiert.

Gegen die "Sticks & Stones" wird bei ihrer 11. Auflage erstmals demonstriert
- 1. Juni 2018, 13:42h 3 Min.
Die Berliner Initiative "No War" hat für Samstag zu einer Kundgebung gegen die Beteiligung der Bundeswehr sowie mehrerer anderer Unternehmen bei der LGBT-Karriere- und Jobmesse "Sticks & Stones" im Berliner Zentrum SchwuZ aufgerufen. "Wir finden es unerträglich, dass an einem von uns als alternativ und emanzipatorisch wahrgenommenen Ort wie dem SchwuZ Werbung für das Töten und Sterben von Menschen gemacht werden kann", erklärt die Organisation in ihrem Protest-Auruf.
Die Friedensaktivisten finden, dass die Bundeswehr "kein Arbeitgeber wie jeder andere" sei, weil das Töten von Menschen "nicht als normaler Beruf durchgehen" dürfe. "Die Bundeswehr drängt immer stärker in den öffentlichen Raum und sucht Nachwuchskräfte für ihre weltweiten Kriegseinsätze. Wir wollen keine Soldat*innen im SchwuZ und stellen uns gegen Militarisierung und Krieg!", so der Aufruf.
"No War" hat auch Vorbehalte gegen mehrere andere der 80 Teilnehmer an der Jobmesse. Genannt werden der Essener Konzern ThyssenKrupp, "der U-Boote an die Türkei liefert", sowie das Leverkusener Unternehmen Bayer. Auch der "reaktionäre" Axel-Springer-Verlag und das zu Foodora gehörende Berliner Unternehmen "Delivery Hero" sollten laut "No War" nicht auf "Sticks & Stones" auftreten dürfen.
Außerdem sind den Friedensaktivisten drei amerikanische Konzerne ein Dorn im Auge: die Unternehmensberatung McKinsey, der Technologie-Konzern-Google und der Brausehersteller Coca-Cola. Google werden "Überwachung und prekäre Jobs" vorgeworfen, Coca-Cola "die Ermordung von Gewerkschafter*innen in Kolumbien". Der Hintergrund: Eine kolumbianische Gewerkschaft hatte Coca-Cola 2001 in den USA auf 500 Millionen Dollar verklagt, weil drei Mitarbeiter, die sich gewerkschaftlich organisiert hatten, von Unbekannten umgebracht worden waren; der Konzern aus Atlanta wurde beschuldigt, Killer angeheuert zu haben – die Klage wurde allerdings abgewiesen. Dennoch gibt es immer wieder Kritik an den Arbeitsbedingungen von Coca-Cola in dem südamerikanischen Land.
"Sticks & Stones" will "über Jahre gewachsene homophobe Strukturen" aufbrechen
Die Karrieremesse, die das SchwuZ für die Veranstaltung angemietet hat, weist die Kritik von "No War" zurück. Auf Anfrage von queer.de erklärte Veranstalter Stuart Cameron, man werbe nicht "für Militarisierung und Krieg", sondern gebe LGBT-freundlichen Unternehmen eine Bühne. Natürlich könne man nicht alle Beschlüsse von Konzernen, wie die Lieferung von ThyssenKrupp-Waffen in die LGBTI-feindlichen Länder Türkei und Ägypten, gut heißen. Aber man könne "festgefahrene und über die Jahre gewachsene homophobe Strukturen doch nicht nur von außen aufbrechen", so "Sticks & Stones": "Es ist essenziell wichtig dabei auch die internen queeren Bewegungen zu unterstützen, die ihr Unternehmensumfeld tagtäglich von innen heraus verändern wollen."
Im Falle des Axel-Springer-Verlags, der sich dieses Jahr auch an einer homophoben Kampagne gegen Kitaaufklärung beteiligt hatte, gebe es etwa auch ein LGBTI-Netzwerk, das seit Jahren für eine "verbesserte queere Visibility" sorgt, "Anti-Diskriminierungsaktionen" koordiniert und LGBTI-Mitarbeiter berät. Hier sieht die Karrieremesse eine "steigende Bereitschaft und eine positive Entwicklung", so Cameron.
Die Messeveranstalter betonen, man akzeptiere natürlich, dass andere das Recht haben, dagegen zu demonstrieren; Inhaltlich über Arbeitgeber zu diskutieren sei "grundsätzlich richtig". Allerdings sollte dieses Gespräch "auf einer anderen Ebene erfolgen", so "Sticks & Stones". Das Anliegen der Jobmesse sei, darüber zu diskutieren, "wie wir ein offenes Unternehmensklima entwickeln".
Unterstützung für die Aktion gegen die queere Jobmesse kommt auch von der Gruppe Die Linke.Queer Berlin-Brandenburg, die den Demoaufruf auf ihrer Facebook-Seite weiter verbreitete.
"Sticks & Stones" findet am Samstag bereits zum neunten Mal statt. Die Messe richtet sich an Schüler, Studierende, Absolventen und Jobsuchende mit Berufserfahrung (queer.de berichtete). (dk)
Am Samstag findet die Sticks & Stones Karrieremesse im SchwuZ statt. Bedauerlicherweise werden damit auch der…
Gepostet von DIE LINKE.queer Berlin-Brandenburg am Mittwoch, 30. Mai 2018
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Links zum Thema:
» Homepage Sticks & Stones
» Programm Sticks & Stones















Ich bin dankbar, das Deutschland in der NATO eingebunden ist und wir innerhalb eines starken Verteidigungsbündnis sind.
Ich bin dankbar, dass die US-Amerikaner uns 1945 vom Hitlerregime befreit haben.
Und ich bin dankbar, dass die USA so tolle Präsidenten wie Washington, Lincoln, Wilson, Theodore Roosevelt, Kennedy, Carter, Clinton und Obama hatten. Letzteren hätte ich gerne länger behalten.
Mit AntiUS-Slogans solidarisiere ich mich sicherlich nicht und auch nicht mit Anti-IsraelSlogans, wo ich noch über Weihnachten einen wunderbaren Urlaub erleben durfte, mit schwulen Bars und Cafes in Tel Aviv und einer bunten Gesellschaft, die seit 1949 demokratisch sind.
Dies linken Chaoten mit USA und israelbashing können mir gestolen bleiben, denn in den USA besteht landesweit die Ehe für alle und in Israel haben wir ein demokratisches Land im Nahen Osten, das sogar homosexuellen Paaren die Adoption von Kindern erlaubt hat.
Diese Protestaktion sollte sich lieber fragen, warum Sie NICHTS gegen den Iran mit den Ayatollahs unternehmen, wo homosexuelle Menschen im Gefängnis landen !!!
Total daneben diese linke Aktion ! Danke an die US-Konzerne und Bundeswehr, das ihr dabei seit auf der Messe.