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Homophobie in der Homometropole

Kölner Dragqueens nach der Arbeit gleich zweimal überfallen

Am frühen Samstagmorgen wurden Pam Pengco und Vicky Glämorous erst homophob beleidigt, mit Getränken übergossen und geschlagen. Später wurde einer der Männer krankenhausreif geprügelt.


Pam Pengco (David, li.) und Vicky Glämorous (Frank) unterhalten die Gäste in der Kölner Szenebar "Exile" (Bild: privat)
  • 3. Juni 2018, 06:10h 21 2 Min.

Horrornacht für zwei bekannte Kölner Dragqueens: Nach ihrer Arbeit in der Szenebar "Exile" im sogenannten Bermudadreieck wurden Pam Pengco (David) und Vicky Glämorous (Frank) am frühen Samstagmorgen gleich zweimal überfallen. Während die Vorfälle im offiziellen Kölner Polizeibericht bislang nicht auftauchen, wurden sie von der Boulevardzeitung "Express" und von Pam Pengco auf Facebook öffentlich gemacht.

Die beiden 29-jährigen Freunde und Kollegen hatten sich demnach kurz vor fünf Uhr am Rudolfplatz in ziviler Kleidung von einem Bekannten mit Küsschen verabschiedet. Daraufhin wurden sie vor dem McDonald's von einer Gruppe aus fünf bis sechs jungen Männern homophob beleidigt. Nach einem Wortwechsel wurde Frank mit einem Getränk übergossen und David ins Gesicht geschlagen.

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Die Dragqueens erstatteten umgehend Anzeige

Während die unbekannten Täter flüchten konnten, alarmierten die beiden Dragqueens die Polizei. "Die braucht am Wochenende auch nur 15 Minuten, bis sie mitten in Köln am Einsatzort ist, Chapeau!", schrieb Pam Pengco dazu auf Facebook. "Da durfte man dann alles erzählen – mit der Gewissheit, dass eh nichts unternommen wird, wie immer und obwohl wir die Tat auf Video haben." David erstattete Anzeige wegen Körperverletzung, Frank alias Vicky Glämorous wegen Beleidigung.

Noch geschockt von dem Vorfall fuhren die beiden Drag-Kollegen anschließend mit der U-Bahn zur Haltestelle Christophstraße, wo sich ihre Wege trennten. Doch am Kaiser-Wilhelm-Ring wurde Frank erneut angegriffen. Ein Mann forderte Geld, schlug ihn nieder und trat ihm gegen den Kopf. Glücklicherweise schritten Zeugen ein, der Angreifer konnte gefasst werden. Frank musste jedoch mit Verletzungen am Gesicht und einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Ob auch diese Tat einen homophoben Hintergrund hat und eventuell mit dem ersten Angriff in Verbindung steht, ist bislang unklar.

"Das könnte leider überall passieren", schrieb Pam Pengco nach den Vorfällen auf Facebook. "Dennoch stehe ich gerne auf der Bühne, bringe Menschen zum Lachen und kläre vor allem auf Heteroveranstaltungen auf, dass so etwas immer noch Alltag ist und ich mich selbst nicht traue, zwei Stationen mitten in Köln geschminkt mit der Bahn zu fahren!" An Zeugen von Gewalttaten appellierte die Dragqueen: "Bitte schaut nicht weg!" (cw)

#1 LiloAndersAnonym
  • 03.06.2018, 10:16h
  • Wäre schön, wenn die Queer-Presse und -Politiker das Polizeipräsidium Köln dazu animieren könnten, einen LGBT-Beauftragen (Standard in Berlin und allen niederländischen Großstädten) zu benennen. Was tut eigentlich die Fachstelle für Lesben und Schwule der Stadt Köln, um die Gewalt sichtbar zu machen?
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#2 AuntieBioticEhemaliges Profil
  • 03.06.2018, 11:04h
  • Mutti Merkel:
    "Ein Land, in dem wir gut und gerne leben."

    Auntie Biotic:
    Ein Land, das in mir immer öfter derbsten Brechreiz auslöst.

    Gewalt gegen Minderheiten und vermeintliche Sündenböcke wird wieder mehr und mehr salonfähig. Man darf mehr sagen und mehr Gewalt ausüben. Das schlimmste Verbrechen der Deutschen, NS-Zeit, Weltkrieg und Holocaust, wird als "nur ein Vogelschiss in über 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte" bezeichnet. Was sind dann schon Überfälle auf einzelne Menschen, die anders sind? Ein Fliegenschiss?

    Ich bin so unfassbar wütend.

    Und die große, schweigende Mehrheit sieht lethargisch und apathisch zu. Mein Brechreiz wächst ins Unermessliche.
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#3 PeerAnonym
  • 03.06.2018, 11:11h
  • Die LGBTI-Hasser werden immer gewaltbereiter - selbst in LGBTI-Metropolen wie Berlin und Köln.

    Die Politik darf nicht mehr länger wegsehen, sondern muss endlich handeln.

    Wir brauchen endlich volle rechtliche Gleichstellung (inkl. Art. 3 GG), besseren Diskriminierungsschutz und mehr Aufklärung an Schulen.

    Jede Partei in Regierungsverantwortung, die das nicht umsetzt, darf auf unsere Stimmen nicht mehr hoffen. Denn wir wählen ja niemanden, dem unsere Sicherheit und unsere Rechte egal sind. Und auch keine Partei, die nur viel labert, aber nicht handelt.
  • Direktlink »

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