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Stigmatisierung hat gesundheitliche Auswirkungen

Studie: Homophobie macht krank

Homo- und Bisexuelle werden laut einer australischen Studie eher krank, wenn sie wegen ihrer sexuellen Orientierung von ihren Nachbarn gehasst werden.


Wenn homophobe Aktivisten in der Gesellschaft Einfluss haben, wirkt sich das auf den Gesundheitszustand des Objektes ihres Hasses aus (Bild: nb)

  • 4. Juni 2018, 13:35h 15 2 Min.

Wenn Schwule, Lesben oder Bisexuelle in einer homophoben Umgebung leben, leiden sie eher an gesundheitlichen Problemen. Das ist das Ergebnis der Studie "Strukturelles Stigma und die Gesundheit und das Wohlbefinden der australischen LGB-Bevölkerung", die von Forschern der University of Queensland in Brisbane erstellt wurde.

Die Wissenschaftler hatten für die Studie Daten der HILDA-Umfrage, bei der die allgemeinen Lebensbedingungen der Bevölkerung abgefragt werden, mit lokalen Ergebnissen des Volksentscheids zur Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben vom letzten Herbst verglichen.

"LGB-Personen, die in Wahlkreisen mit einem höheren Anteil an 'Nein'-Wählern in der Brief-Abstimmung aus dem Jahr 2017 leben, haben einen schlechteres Allgemeinbefinden, eine schlechte psychische Gesundheit und sind weniger mit ihrem Leben zufrieden als Menschen aus anderen Regionen", erklärte Studienleiter Dr. Francisco Perales. Der Sozialstatistiker sprach in diesem Zusammenhang von "Minderheitenstress".

Kaum gesundheitliche Unterschiede zwischen Heteros und Homos in toleranten Gegenden

Das Stigma gegen diejenigen, die sich als schwul, lesbisch oder bisexuell identifizieren, sei der Schlüsselfaktor in der Erklärung der schlechteren Gesundheit, so Perales. So gebe es große Unterschiede in der Gesundheit zwischen Hetero- und Homosexuellen in Regionen, in denen viele Wähler am Ehe-Verbot für Schwule und Lesben festhalten wollten; diese Unterschiede würden dagegen in Regionen, in denen es eine große Mehrheit für die Ehe-Öffnung gab, fast verschwinden. Die Ergebnisse zeigten, wie gezielte Unterstützung von sexuellen Minderheiten durch die Politik den Gesundheitszustand in dieser Gruppe verbessern könne.

Bereits 2014 war eine Studie der amerikanischen Columbia-Universität zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen: Damals verglichen die Forscher regionale Umfragen zur Akzeptanz von Homo- und Bisexuellen mit denen von offiziellen Sterbestatistiken. Dabei kam heraus, dass Angehörige sexueller Minderheiten in homophoben Regionen im Schnitt zwölf Jahre eher sterben als in toleranten Regionen (queer.de berichtete).

Die beiden Studien zeigen, wie gefährlich ein Anstieg der Homophobie für Schwule, Lesben und Bisexuelle sein kann – etwa in Russland, wo laut einer Umfrage die Abneigung gegenüber Homosexuellen in den letzten 20 Jahren nach oben geschossen ist (queer.de berichtete). (dk)

#1 LarsAnonym
  • 04.06.2018, 20:06h
  • Insofern sollte man es sich überlegen, wie man mit Meldungen über Homo-Hass umgeht. Manches lässt sich hier nur mit einer gewissen Resilienz ertragen.
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#2 TheDadProfil
#3 YannickAnonym
  • 05.06.2018, 08:59h
  • Es wundert mich gar nicht, dass Homo- und Transphobie die Opfer krank macht. Wieviele leiden nicht noch als Erwachsene unter dem Mobbing, dass sie als Jugendliche erfahren haben.

    Umso unverständlicher, dass die Politik weiter zusieht. Denn es geht ja nicht nur um eine moralische Verantwortung, seine Bürger zu schützen, sondern es geht auch um vermeidbare Kosten, die den Gesundheitssystemen entstehen.

    Wenn man es schon nicht aus Überzeugung macht, dann wenigstens aus finanziellen Gründen. Aber dennoch nichts gegen Hass und Hetze zu unternehmen, weiterhin volle Gleichstellung zu blockieren, nicht mehr Aufklärung an Schulen zu bringen, etc. obwohl das den Staat und den Steuerzahler viel Geld kostet, zeigt wie tief der Hass auch in der Politik sein muss.
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