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Studie

Homo-Hasser sind weniger intelligent

Laut einer neuen Studie aus Australien gibt es einen Zusammenhang zwischen Intelligenz und Toleranz gegenüber Schwulen und Lesben.


"Gott hasst Schwuchteln": Ein religiös motivierter Homo-Hasser auf einer Demonstration in der amerikanischen Hauptstadt Washington (Bild: Elvert Barnes / flickr)

  • 6. Juni 2018, 16:18h 32 2 Min.

Warum ist jemand homophob? Geht es nach einem australischen Forscher, könnte eine der Ursachen für den Hass auf sexuelle Minderheiten eine verminderte Intelligenz sein. In einer englischsprachigen Studie, die in der neuesten Ausgabe des Fachmagazins "Intelligence" veröffentlicht wurde, weist der Soziologe und Statistiker Francisco Perales von der University of Queensland in Brisbane einen Zusammenhang zwischen der Diskriminierungslust und schlechten Ergebnissen bei Intelligenztests auf. Die Studie trägt den Titel: "Die kognitiven Ursachen für Vorurteile gegenüber gleichgeschlechtlichen Paaren: Analyse einer australischen nationalen Stichprobe".

In der Studie analysierte Perales die Daten von über 11.600 Australiern, die sich letztes Jahr an der umfassenden HILDA-Umfrage beteiligt hatten, bei der unter anderem die allgemeinen Lebensbedingungen der Bevölkerung abgefragt werden. Die kognitiven Fähigkeiten der Befragten wurde anhand von drei Tests gemessen: einem Lesetest ("National Adult Reading Test"), einem Gedächtnistest ("Backwards Digit Span Test") und einem Test zur Erfassung zerebraler Störungen ("Symbol Digitis Modalities Test"). Dem wurde die Beantwortung einer Frage zur Gleichberechtigung Schwuler und Lesben entgegengestellt ("Homosexuelle Paare sollten die gleichen Rechten wie heterosexuelle Paare haben. Ja oder nein?").

Das Ergebnis: Perales konnte einen signifikanten Zusammenhang zwischen schlechten Ergebnissen bei den drei Tests und dem Wunsch nach Diskriminierung von Homo-Paaren feststellen. Am stärksten sei dieser Zusammenhang beim Lesetest zum Tragen gekommen.

Autor empfiehlt Bildung als Antwort auf Homo-Hass

"Insgesamt liefern die Ergebnisse klare Beweise, dass die kognitive Fähigkeit eine wichtiger Vorbote für Vorurteile gegenüber gleichgeschlechtlichen Paaren ist", heißt in der Studie. Daher empfiehlt der Autor, dass die kognitiven Defizite am besten in der Schule bekämpft werden könnten. Bessere Bildung könne "Vorurteilen gegenüber gleichgeschlechtlichen Paaren und Mitgliedern der LGBT-Community entgegenwirken", so Perales. Gleichzeitig stellt er in der Studie klar, dass nicht alle Homo-Hasser automatisch weniger intelligent sind, sondern dass es sich lediglich um eine Tendenz handle.

Zudem habe eine amerikanische Studie aus dem Jahr 2016 ergeben, dass intelligente Menschen nicht unbedingt weniger Vorurteile hätten. Bei der Untersuchung "Antwort auf unbeantwortete Fragen über die Beziehung von kognitiven Fähigkeiten und Vorurteilen" stellten die Wissenschaftler fest, dass intelligente Menschen nicht weniger rassistisch seien als weniger intelligente Personen – sie könnten ihre Vorurteile lediglich besser verstecken. Allerdings ist noch nicht getestet worden, ob diese Erkenntnis von Rassismus auf Homophobie übertragbar ist.

Francisco Perales untersuchte bereits mehrere weitere Phänomene anhand der HILDA-Studie: So wies er in einer anderen Studie, die ebenfalls vor kurzem veröffentlicht wurde, den Zusammenhang zwischen Homophobie und einem schlechteren Gesundheitszustand von Schwulen, Lesben und Bisexuellen nach (queer.de berichtete). (dk)

#1 Alex AndersAnonym
  • 06.06.2018, 16:28h
  • Diese Ergebnisse gehen offenbar Hand in Hand mit dem Studienergebnis, dass Religiöse wohl weniger intelligent sind. Das Bild von den tendenziell unintelligenten intoleranten Religiösen verfestigt sich demnach also.

    tinyurl.com/ybo5zbdy
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#2 JupliAnonym
  • 06.06.2018, 16:47h
  • Einen Zusammenhang zwischen Hass gegen Menschen, die von der Heteronorm abweichen im öffentlichen Diskurs mit geringer Intelligenz in einen Topf zu werfen, halte ich für gefährlich:
    Menschen mit geringem IQ, ab einem gewissen Grad sprechen "Fachleute" von einer "geistigen Behinderung", werden in unserer Gesellschaft nach wie vor stigmatisiert und diskriminiert. Der IQ sagt jedoch lediglich aus, wie leicht eine Person bestimmte Dinge lernt. Er ist willkürlich entwickelt und im Laufe der Zeit immer wieder neu definiert worden. Es ist gefährlich, bestimmten Menschengruppen die Fähigkeit zu Empathie und einen Gerechtigkeitssinn tendenziell abzusprechen.
    Ignoranz und Hass sind Probleme, mit denen wir als queere Personen teils täglich konfrontiert sind. Die Verantwortung für die daraus entstehenden Formen von Gewalt nicht bei den Täter_innen, sondern pauschal in äußeren Umständen, zu suchen, ist fatal. So wird ihnen die Verantwortung für ihr Handeln indirekt genommen.
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#3 PeerAnonym
  • 06.06.2018, 17:38h
  • War doch klar, dass das alles irgendwelche durchgeknallten Idioten sind, die nicht ganz richtig im Kopf sind.
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