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Interview im "Stern"
Jochen Schropp outet sich als schwul
Der Schauspieler und Moderator spricht erstmals öffentlich über seine Homosexualität – um anderen Mut zu machen.
- 13. Juni 2018, 09:51h 2 Min.
Seine Freunde und Arbeitskollegen wüssten schon lange Bescheid, doch in der Öffentlichkeit hat Jochen Schropp bisher noch nie über seine Homosexualität gesprochen. Er habe Angst vor diesem Schritt gehabt, sagt der 39-Jährige jetzt in einem Interview im Hamburger Magazin "Stern".
"Das erste Mal wollte ich mich vor vier Jahren outen, habe dann aber kalte Füße bekommen", so Schropp laut einer Vorabmeldung vom Mittwoch. "Einer der Gründe war, dass mir meine damalige Schauspielagentur davon abgeraten hat. Mir wurde gesagt: Mach das lieber nicht, es wird dir schaden." Die Rollenangebote, die er bisher bekommen hatte, würden ihm nach seinem Coming-out wahrscheinlich nicht mehr angeboten, mutmaßte er: "Ich bin halt kein Charakterdarsteller, sondern eher auf den Schwiegersohn oder den Herzensbrecher abonniert." Dass diese Rollen mit einem schwulen Schauspieler besetzt werden, sei für viele Zuschauer nicht tragbar, fürchtet Schropp.
In dem Interview erinnerte sich der Wahl-Berliner, wie sehr er in seiner Kindheit und Jugend ausgegrenzt und gemobbt worden war – und dass es ihm schwer fiel, sich selbst zu akzeptieren. "Diese Scham, anders und nicht genug zu sein, begleitet mich bis heute."
"Leute müssen den Mund aufmachen"

Die ARD-Jugendserie "Sternenfänger" (nun bei Amazon Video zu sehen) machte Schropp bekannt
Doch nun möchte sich Schropp nicht mehr verstecken: "Ich bin mittlerweile mit mir selbst im Reinen und weiß, wer ich bin", sagte er dem "Stern". Wichtiger als sein persönliches Coming-out sei ihm aber, was sein Schritt auch für andere Menschen bedeuten könne. "Wir kommen bei dem Thema nur weiter, wenn Leute den Mund aufmachen. Und jetzt bin ich es eben." Er möchte "anderen Männern und Frauen, die homosexuell oder transgender sind, Mut machen, zu sich zu stehen".
Der in Gießen geborene Schauspieler wurde 2002 bekannt durch seine Rolle in der ARD-Vorabendserie "Sternenfänger", wo er neben Nora Tschirner spielte. Später wirkte er im "Polizeiruf 110" sowie in mehreren Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen für das ZDF mit und moderierte unter anderem TV-Shows wie "Promi Big Brother" und "X Factor".
Zugleich hatte er in den letzten Jahren unter anderem auch Verleihungen des Teddy Awards, die Kölner Aids-Gala und ein Charity-Dinner der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld moderiert. (ots/nb)















