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Aus Zeitgründen
Lesbische Szene aus "Jurassic World" geschnitten
Zum ersten Mal sollte auch eine offen lesbische Frau in einem "Jurassic"-Film gegen wild gewordene Dinos kämpfen – doch am Ende fiel die Szene, in der sie über ihre sexuelle Orientierung spricht, der Schnittschere zum Opfer.

Vor lauter mordenden Dinos hat Dr. Zia Rodriguez (Daniella Pineda) keine Zeit, sich als lesbisch zu outen (Bild: Universal Pictures)
- 20. Juni 2018, 13:09h 2 Min.
Im Drehbuch der neuesten Inkarnation der "Jurassic Park"-Filmserie tauchte eigentlich erstmals auch eine lesbische Figur auf: In "Jurassic World: Das gefallene Königreich" war geplant, dass Paläo-Tierärztin Dr. Zia Rodriguez, die von der amerikanisch-mexikanischen Schauspielerin Daniella Pineda dargestellt wird, lesbisch ist. Nach Angaben von Pineda wurde eine entsprechende Szene aber aus Zeitgründen aus der endgültigen Fassung des Films geschnitten.
Gegenüber "Yahoo! Entertainment" sagte Pineda, dass sie am Anfang des Filmes in einer Szene mit Hauptfigur Owen Grady (dargestellt von Sexsymbol Chris Pratt) auftritt: In der Szene schaue sie Pratt an und sage, dass er gut aussehe – und weiter: "Ich gehe halt nicht mit Männern aus, aber falls doch, würde ich dich aussuchen. Das würde mich anekeln, aber ich würde es tun."
Pineda erklärte, ihr habe die Szene gut gefallen: "Ich finde es klasse, dass ich Chris Pratt anschaue, den heißesten Typen der Welt, und sage, dass es mich anekeln würde, mit ihm auszugehen", sagte die 31-Jährige. "Das war eine coole Szene, die ein kleines bisschen Einblick in meine Figur gegeben hat. Aber sie wurde geschnitten."
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Szene "nicht relevant für Story"
Laut Pineda war die sexuelle Orientierung ihrer Figur die Idee von Regisseur J.A. Bayona sowie des Drehbuchautors und Produzenten Colin Trevorrow. Am Ende hätte sich das Team entschieden, die Szene zu schneiden, um den Film zu straffen: "Die erste Schnittfassung war zwei Stunden und 40 Minuten lang und sie meinten: 'Das ist zu lang'". Außerdem sei diese Szene "nicht relevant für die Story" gewesen. Die Filmlänge beträgt jetzt zwei Stunden und neun Minuten.
"Jurassic World: Das gefallene Königreich" wird am Donnerstag in Deutschland und am Freitag in den USA anlaufen. Der 180 Millionen Dollar teure Blockbuster ist bereits der fünfte Film, der auf dem Roman "DinoPark" von Michael Crichton aus dem Jahr 1990 basiert.
LGBTI-Organisationen in den USA fordern bereits seit längerem, dass mehr queere Figuren in Filmen, insbesondere in Blockbustern, auftauchen müssten. So könne die Akzeptanz von sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten erhöht werden. Die LGBTI-Organisation GLAAD stellte allerdings in einem im Mai veröffentlichten Bericht fest, dass der Anteil der lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgeschlechtlichen oder queeren Figuren in Hollywood-Filmen zuletzt sogar gesunken sei (queer.de berichtete). (dk)

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