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Kanada
Homophober "Gay Zombie" festgenommen
Vor zwei Jahren schmuggelte sich der radikale Christ William Whatcott in die CSD-Parade Torontos und verteilte homophobe Materialien. Jetzt muss er sich wegen Volksverhetzung vor Gericht verantworten.

"Homosexualität ist eine Sünde": William Whatcott bei einer Protestaktion vor einem Gerichtsgebäude in Calgary (Bild: PD)
- 26. Juni 2018, 14:19h 2 Min.
Der 51-jährige homophobe Aktivist William Whatcott ist am Freitag laut "CBC News" im westkanadischen Calgary festgenommen und nach Toronto überstellt worden. Dort muss er sich wegen einer Aktion vor zwei Jahren beim CSD in Kanadas größter Stadt verantworten.
Whatcott hatte 2016 eine Laufgruppe unter falschem Namen beim Pride Toronto angemeldet – als "Gay Zombies Cannabis Consumers Association". Sieben in grün gekleidete und maskierte "Gay Zombies" hatten bei der Parade Flyer verteilt, in denen ein "Ausweg" aus der Homosexualität empfohlen wurde. So hieß es etwa: "Krankheit, Tod und Verwirrtheit ist die traurige und elende Wirklichkeit des homosexuellen Lebensstils." Außerdem war zu lesen, dass die gleichgeschlechtliche Ehe eine "Rebellion gegen Gott" sei und sich Kanada "auf einem zerstörerischen Weg in Richtung sexuelle Anarchie und von Homosexuellen inspirierte Unterdrückung" befinde (queer.de berichtete).

Als "Gay Zombies" marschierten Whatcott und Gleichgesinnte beim CSD 2016 mit und verteilten homophobe Materialien
Gegen Whatcott waren mehrere Anzeigen eingegangen, erklärte die Polizei von Toronto – die derzeit selbst in der Kritik von LGBTI-Aktivisten steht. Der Grund: Die Beamten hatten einen Serienkiller nicht stoppen können, der in der kanadischen Metropole zwischen 2012 und 2017 mindestens sieben schwule Männer ermordet hatte (queer.de berichtete). Aus diesem Grund durften uniformierte Polizisten beim Pride am Sonntag nicht mitmarschieren (queer.de berichtete).
Nach Polizeiangaben wird Whatcott wegen Aufrufs zum Hass gegen Homosexuelle angeklagt. Laut dem kanadischen Volksverhetzungsparagrafen 319 drohen dem wiedergeborenen Christen bis zu zwei Jahre Haft. Man habe zwei Jahre lang in dieser Sache ermittelt, teilte die Behörde mit.
Whatcott ist einer der bekanntesten Homo-Hasser in Kanada. Bereits 2013 sprach ihn der kanadische Supreme Court wegen Volksverhetzung schuldig, weil er zehn Jahre zuvor ein Pamphlet verteilt hatte, in dem Homosexuelle generell mit Kinderschändern gleichgesetzt wurden. Er musste 7.500 Dollar (rund 5.000 Euro) Strafe bezahlen. Dem christlichen Aktivisten, der sich selbst als Opfer staatlicher Verfolgung sieht, wurde auch untersagt, ähnliche Materialien erneut zu verteilen. Trotzdem unterwanderte Wahtcott bereits 2014, also zwei Jahre vor dem Gay-Zombie-Coup, den CSD in Vancouver, als er sich als Mitglied der Spaghettimonster-Kirche anmeldete. (dk)















Diese Fanatiker müssen endlich lernen, dass sie sich nicht alles rausnehmen dürfen.