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Keine Sonderrechte für Heteros
Ehe für niemanden im Kloster Langwaden
Weil die Mönche keine gleichgeschlechtlichen Eheschließungen in ihren Räumen dulden wollten, strich das Standesamt Grevenbroich die Hochzeits-Location komplett aus seiner Liste.

Das Standesamt der Stadt Grevenbroich hat das Kloster Langwaden aus seinem Portfolio genommen – nach einem Veto der Mönche gegen gleichgeschlechtliche Ehen (Bild: Ebi, Eberhard Dilba, Düsseldorf / wikipedia)
- 30. Juni 2018, 05:49h 2 Min.
Seit 2007 konnten Paare im Stefansaal des Klosters Langwaden in Grevenbroich heiraten – so sah es eine Vereinbarung zwischen dem Standesamt und den Zisterzienser-Mönchen vor. Ab dem kommenden Jahr ist damit nun Schluss. Grund ist die Ehe für alle.
"Das Gesetz zur gleichgeschlechtlichen Ehe, das heute vor einem Jahr in Kraft trat, ließe sich nicht mit dem Kirchenrecht vereinbaren", erklärte Bürgermeister Klaus Krützen (SPD) gegenüber der "Westdeutschen Zeitung". Zuvor hatten sich die Mönche gegen gleichgeschlechtliche Eheschließungen in der ehemaligen Klosterbibliothek gesperrt und die Stadt auf den angeblichen Konflikt hingewiesen.
Der Ältestenrat unterstützte die Entscheidung
Da die staatliche Verwaltung alle gleich behandeln müsse und wolle, habe man sich entschieden, die Zusammenarbeit in Sachen sämtlicher standesamtlicher Hochzeiten "leider zu beenden", erklärte Krützen. Der Ältestenrat habe die Entscheidung zur Ehe für niemanden unterstützt.
Bis Jahresende könnten laut Bürgermeister im Kloster Langwaden nur Ehen geschlossen werden, "die im Sinne der Kirche sind". Die Mönche selbst wollten sich zur Entscheidung nicht äußern. "Der Veränderungsprozess wurde durch die Stadt initiiert", schob Alois Seimetz, Geschäftsführer der Klosterbetriebe, gegenüber der "Westdeutschen Zeitung" die Verantwortung von sich.
In Grevenbroich werden jährlich rund 500 Ehen geschlossen. Seit dem 1. Oktober 2017 haben nach Angaben der Stadt acht lesbische und 15 schwule Paare geheiratet beziehungsweise ihre Lebenspartnerschaften umgewandelt. Mit dem Schloss Hülchrath oder der Villa Erckens gibt es weiterhin romantische Alternativen für Paare, die sich nicht im Standesamt das Ja-Wort geben wollen. (cw)














