Sinakhone Keodara will sich rassistische Äußerungen auf Grindr nicht länger gefallen lassen (Bild: Facebook / Sinakhone Keodara)
Der in Los Angeles lebende Schauspieler und Geschäftsmann Sinakhone Keodara hat am Montag auf Twitter angekündigt, die Dating-App Grindr wegen Rassismus verklagen zu wollen. Er sucht dafür asiatische Grindr-Nutzer, die einer Sammelklage in den USA beitreten wollen.
"Bitte verbreitet meinen Aufruf, Mitkläger zu finden, an alle schwulen asiatischen Männer weiter", forderte Keodara. Er bezeichnete es als "demütigend", wenn weiße Schwule in ihren Profilen Einträge wie "keine Asiaten", "kein Interesse an Asiaten" oder "Ich finde Asiaten nicht attraktiv" verbreiten würden. Diese Praxis bezeichnete er als "völligen Unsinn" (complete bullshit). Damit liefere Grindr den "Nährboden, der Rassismus gegen schwule asiatische Männer" fördere.
In derartigen gegen Asiaten gerichteten Profilen sieht Keodara offenbar einen Verstoß gegen ein US-Bundesgesetz, dass Rassendiskriminierung unter Strafe stellt. Die Mitkläger müssten aus den 50 US-Bundesstaaten kommen und eine Bezahlversion der Dating-App nutzen.
Keodora war 1986 als politscher Flüchtling mit seinen Eltern aus dem kommunistischen Laos in die USA gekommen. Seine Eltern siedelten sich zunächst in Atlanta an. 2006 zog er nach Los Angeles, um dort als Schauspieler und Filmemacher Karriere zu machen. Inzwischen betreibt er das Streamingportal Asian Entertainment Television (Motto: "We're Asian. We're American. We're Streaming").
Grindr und andere Datingportale sind bereits mehrfach beschuldigt worden, Rassismus oder andere gruppenspezifische Menschenfeindlichkeit – wie Abneigung gegenüber Personen aufgrund ihres Gewichts oder ihres HIV-Status – auf ihren Portalen nicht genug zu ahnden. Eine im Fachmagazin "Archives of Sexual Behavior" 2015 veröffentlichte Studie, in der Rassismus unter schwulen und bisexuellen Männern untersucht wird, bezeichnet Sprüche wie "Keine Asiaten" als "sexuellen Rassismus". (dk)
Complete bullshit.