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Fernsehen

Rundfunk Berlin-Brandenburg startet Filmreihe "rbb QUEER"

Vom 19. Juli bis 13. September laufen im dritten Programm immer donnerstags kurz vor Mitternacht neun LGBTI-Filme, sieben davon als TV-Erstausstrahlung.


Das britische Drama "God´s Own Country" bildet am 19. Juli den Auftakt von "rbb QUEER" (Bild: Edition Salzgeber)
  • 16. Juli 2018, 04:45h 12 3 Min.

Unter dem Titel "rbb QUEER" präsentiert der Rundfunk Berlin-Brandenburg erstmals eine eigene Filmreihe "jenseits der Hetero-Norm". Vom 19. Juli bis 13. September laufen im dritten Programm immer donnerstags kurz vor Mitternacht neun Filme, sieben davon als TV-Erstausstrahlung, wie der Sender mitteilte. Versprochen wird "großes Kino mit Liebesgeschichten, Coming-of-Age-Filmen und Beziehungsdramen".

Unmittelbar vor jeder Ausstrahlung moderiert rbb-Filmexperte Knut Elstermann die cineastischen Highlights an und liefert Hintergrundinformationen zu ihrer Entstehung und Rezeption. "Queere Themen sind in unserem Programm in vielen Sendungen präsent und gehören zum Alltag", erklärte rbb-Programmdirektor Dr. Jan Schulte-Kellinghaus. "Es ist schon überraschend, dass wir das erste dritte Programm sind, das so eine Filmreihe sendet."

Queeres Leben in Nordengland, New York und Brandenburg

Den Auftakt macht am 19. Juli um 23.55 Uhr der Publikumshit "God's Own Country" aus dem Jahr 2017. Das preisgekrönte englische Drama von Regisseur Francis Lee erzählt vom harten Leben in der englischen Provinz und von der Liebe zweier Männer. "God's Own Country" hatte seine Weltpremiere beim Sundance Festival, wo der Film mit dem Regiepreis ausgezeichnet wurde.

Mit der multikulturellen Liebesverwicklungs- und Coming-Out-Geschichte "Sascha" (26. Juli, 23.55 Uhr) und dem niederländischen Jugendfilm "Jongens" (23. August, 23.45 Uhr) sind zwei Coming-of-Age-Filme in der Reihe vertreten – ein Genre, das mit seinem prägenden Motiv der Identitätssuche noch immer besonders wichtig für das queere Kino ist.

Zudem finden sich drei vielfach preisgekrönte Beziehungsdramen in der Auswahl: In "Keep the Lights On" (9. August, 23.55 Uhr) erzählt Regisseur Ira Sachs von der leidenschaftlichen Liebe zwischen einem jungen Filmemacher und einem Anwalt im New York der Neunzigerjahre und wurde dafür u. a. mit dem Teddy Award der Berlinale ausgezeichnet, dem international wichtigsten queeren Filmpreis.

Der britische Kultregisseur Peter Strickland skizziert in "Duke of Burgundy" (30. August, 23.45 Uhr) die Beziehung zwischen zwei Schmetterlingsforscherinnen als SM-Rollenspiel und subtiles Psychodrama. "Im Namen des…" (16. August, 23.55 Uhr) zeigt in poetischen Bildern einer sommerlichen Dorfidylle das Gewissensdrama eines katholischen Priesters auf dem polnischen Land, der verzweifelt gegen seine Gefühle ankämpft. Regisseurin Małgorzata Szumowska wurde dafür ebenfalls mit dem Teddy Award (2013) ausgezeichnet.

Die Filmreihe setzt auch einen Schwerpunkt auf Filme aus Brandenburg: Die lesbische Viereckromanze "Frauensee" (2. August, 23.50 Uhr) von Zoltan Paul spielt in Lindow am Gudelacksee. "Stadt Land Fluss" (6. September, 23.45 Uhr) von Benjamin Cantu erzählt die Liebesgeschichte zweier Auszubildender in einem Agrarbetrieb in der Gemeinde Nuthe-Urstromtal, 60 Kilometer südlich von Berlin.

Den Abschluss der Reihe bildet am 13. September um 23.45 Uhr Abdellatif Kechiches sinnliches Meisterwerk "Blau ist eine warme Farbe" (2013), das mit der Goldenen Palme von Cannes ausgezeichnet wurde.

"Vorreiterrolle unter deutschen TV-Sendern"

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg nehme mit "rbb QUEER" eine "Vorreiterrolle unter deutschen TV-Sendern" ein , erklärte Björn Koll, Geschäftsführer des queeren Filmverleihs Edition Salzgeber, die mit sieben Filmen in der Reihe vertreten ist. "Queere Figuren und ihre Geschichten sind nicht nur im Kino, sondern auch im deutschen Fernsehen noch immer stark unterrepräsentiert." (epd/cw)

#1 AuntieBioticEhemaliges Profil
  • 16.07.2018, 05:33h
  • Ist ja alles schön und nett.

    Aber ab 23:45 Uhr?

    Filme mit FSK 18 dürfen ab 23:00 Uhr gesendet werden - Filme mit FSK 16 ab 22:00 Uhr.

    Da hat man offenbar noch eine gute "Pufferzeit" eingeplant, damit man sich um eine Verwirrung der Jugend wirklich wirklich wirklich keine Sorgen machen muss.

    Also immer noch der verschämte Sehrspätabends-Sendeplatz. Ein echtes Interesse, damit eine möglichst breite Zuschauer_innenschicht zu erreichen, kann ich da nun wirklich nicht erkennen.

    Oder sollen wir noch dankbar dafür sein, dass der Sendebeginn nicht 01:45 Uhr ist?
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#2 PatroklosEhemaliges Profil
#3 ruedigerbAnonym
  • 16.07.2018, 09:46h
  • Die späte Sendezeit ist doch im 21. Jahrhundert wirklich kein Argument mehr. Es gibt Festplatten- und DVD-Recorder, es gibt Apps und Programme für Online-Aufzeichnungen, es gibt (bei Filmen allerdings nicht immer) Mediatheken. Niemand muss sich mehr von einem Sender diktieren lassen, wann er eine Sendung ansieht.
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