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Neuer Oscar-Anwärter

Erster Trailer für "Boy Erased" veröffentlicht

"Boy Erased" wird schon als Oscar-Anwärter in der Tradition von "Brokeback Mountain" und "Call Me By Your Name" gehandelt – die Filmbiografie erzählt die Geschichte eines jungen Schwulen aus den Südstaaten, der "geheilt" werden soll.


Filmszene mit Théodore Pellerin und Hauptdarsteller Lucas Hedges (Bild: Focus Features)
  • 18. Juli 2018, 11:02h 7 2 Min.

Das Filmstudio Focus Features hat den ersten englischsprachigen Trailer für das mit Spannung erwartete Filmdrama "Boy Erased" veröffentlicht. Binnen weniger als 24 Stunden wurde dieser bereits mehr als eine Million mal auf Youtube aufgerufen. Der mit Stars gespickte Film über einem 19-jährigen Pfarrerssohn, der in der homophoben Pampa in den Südstaaten aufwächst und nach seinem Coming-out in einem Homo-"Heiler"-Camp versucht, seine sexuellen Empfindungen auszuradieren, wird bereits als Oscar-Kandidat gehandelt.

Der Film basiert auf der Autobiografie "Boy Erased: A Memoir" des 1985 geborenen Autors Garrard Conley, der sich selbst in die Hände der fundamentalistischen Organisation "Love in Action" begab, um seine Homosexualität zu "heilen". In dem Buch beschreibt er, dass die Therapie hauptsächlich darin bestand, sich zu schämen. Conley berichtet auch ausführlich über seine Selbstmordgedanken, die ihn im Camp stets begleitet hätten. Am Ende muss er sich entscheiden, ob er es seiner religiösen Familien recht machen will oder seine wahre Identität anerkennt.


Der Film kommt am 15. November in die deutschen Kinos (Bild: Focus Features)

Im Film, der in den USA am 2. November und in Deutschland zwei Wochen später in die Kinos kommen soll, wird Garrard Conley vom 21-jährigen Schauspieler Lucas Hedges dargestellt, der bislang in erfolgreichen Produktionen wie "Labor Day", "The Zero Theorem", "Grand Budapest Hotel", "Kill the Messenger", "Manchester by the Sea" und "Lady Bird" mitwirkte. Seine Film-Eltern werden von den Superstars Nicole Kidman und Russell Crowe dargestellt. Der frankokanadische Autorenfilmer, Regisseur und Schauspieler Xavier Dolan, der politisch engagierte australische Sänger Troye Sivan sowie der Musiker Flea, der Bassist der Rockband Red Hot Clili Pepers, spielen ebenfalls mit.

Der Film ist ein Projekt des australischen Multitalents Joel Edgerton, der das Drehbuch schrieb, Regie führt und ebenfalls eine Rolle übernimmt – nämlich die des "Therapeuten", der Homo­sexuelle "heilen" will. Sein von Kritikern hoch gelobtes Regie-Debüt war der Horrorthriller "The Gift"; der 44-Jährige war bei diesem Film Co-Produzent, schrieb das Drehbuch und übernahm selbst eine Hauptrolle. (dk)

#1 Andy2Anonym
  • 18.07.2018, 12:44h
  • Noch vor wenigen Jahren gab es solche Geschichten nur als Indie-Filme. Kürzlich saß ich im Kino und have "Love Simon" gesehen (sehr empfehlenswert übrigens) - ein Film mit einer schwulen Liebesgeschichte. In einer großen Kinokette. Überall saßen Pärchen (heterosexuell!) und Freundinnen (weiblich), um den Film zu sehen. Es kam mir fast schon wie einer Utopie. Die Zeiten ändern sich gerade gewaltig und das finde ich sehr schön!
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#2 CynthEhemaliges Profil
  • 18.07.2018, 13:29h
  • Vielleicht liegt's bei mir nur dran, dass ich trans* bin, aber ich finde sowas schlimm, und ich verstehe nicht, was Schwule daran reizen soll, sich das anzusehen. Eineinhalb Stunden ohnmächtiges Zusehen bei psychischer Folter, die u.a. auf einen selbst abzielt, und wovon möglicherweise auch ein paar Dinge hängenbleiben, um am Ende den ziemlich zerstörten Menschen auf der Leinwand dazu zu beglückwünschen, dass er hoffentlich die Entscheidung trifft, sich zumindest nicht mehr selbst aktiv daran zu beteiligen?

    Als Appell an Leute, die dieses Homo-Heilungs-Zeug nicht schlimm finden oder es gar unterstützen, taugt das ja vielleicht. Aber wenn man weiß, dass da eine Menge Gewalt passieren wird, gegen die nichts unternommen wird, und dass sowas auch noch Realität ist - ich weiß nicht, es wird triggern, es wird wehtun, und muss man das wirklich ertragen, bloß weil's ein queeres Thema ist?
    Das klingt jetzt vielleicht mehr als Vorwurf als es das sein soll, aber ich verstehe es wirklich nicht, und würd es gern mal wissen,bzw. bin da offen für Tipps, wenn ihr welche habt: Schaut ihr euch das freiwillig an, und wenn ja, wie ertragt ihr das? Oder gibt's in eurer Welt wirklich so wenig selbst erlebte Gewalt und habt ihr ein so positives, stabilisierendes Umfeld, dass ihr das einfach wegsteckt, weil es so weit von eurer Realität weg ist, dass ihr euch nicht betroffen fühlt? Ist das selbst gewählte Konfrontationstherapie, in der Hoffnung, dabei etwas selbst Erlebtes aufzuarbeiten, und wenn ja, hat das schonmal funktioniert?

    Also... ich verstehe vollkommen, wieso man sowas niederschreibt, und ich verstehe auch, dass es interessante Unterhaltung für Liebhaber von Dramen ist, für die das "sehr weit weg" ist. Aber zumindest ansatzweise gibt's doch solche Homoheilungs-Ideen auch in Deutschland.
    Es ist bestimmt wichtig, Menschen "da draußen" darauf aufmerksam zu machen. Aber selbst ansehen, oder gar das Gefühl haben, sich das ansehen zu müssen, weil's ja ein Film aus dem Bereich "Community" ist?
    Was denkt ihr so?
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#3 MatsAnonym
  • 18.07.2018, 15:04h
  • Dieser Film zeigt wieder mal, wie brandgefährlich solche Gehirnwäsche ist.

    Aber während immer mehr Staaten diese Gehirnwäsche verbieten, sieht die deutsche Politik weiterhin "keinen Handlungsbedarf" - während auch mitten in Deutschland Menschen gequält werden.
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