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Amsterdam

Welt-Aids-Konferenz: PrEP und HIV-Therapie sind "neue Ära der HIV-Prävention"

Die Präventionspille PrEP und "Schutz durch Therapie" revolutionieren die HIV-Prävention. Neue Studien machen große Hoffnung auf einen Sieg über HIV.


Die Welt-Aids-Konferenz ist die größte Konferenz zum Thema HIV und findet alle zwei Jahre statt (Bild: Twitter / @AIDS_conference)

  • 25. Juli 2018, 10:16h 21 2 Min.

Bei der Welt-Aids-Konferenz in Amsterdam haben Wissenschaftler am Dienstag neue Studien vorgestellt, die die Wirksamkeit der Präexpositions-Prophylaxe (PrEP) und die Schutzwirkung von HIV-Therapien bestätigen.

"Das ist eine neue Ära der HIV-Prävention", fasste die Vorsitzende der Konferenz, die Südafrikanerin Linda-Gail Bekker, die Ergebnisse zusammen. Die PrEP-Pillen sowie die schnelle Einleitung einer HIV-Therapie bei positiven Personen sind zwei ergänzende Maßnahmen zur traditionellen Prävention, in der für die Kondomnutzung geworben wird.

Vielversprechende Ergebnisse lieferte etwa die PARTNER2-Studie, an der rund 1.000 "serodiskordante" schwule Paare aus 14 Staaten Europas teilgenommen haben ("serodiskordant" bedeutet, dass ein Partner HIV-negativ, der andere positiv ist). Alle positiven Partner waren in Behandlung, so dass ihre Viruslast im kaum messbaren Bereich lag. Insgesamt hätten diese Paare 77.000 mal Sex ohne Kondom gehabt, ohne dass es zu einer einzigen Ansteckung gekommen sei. Damit sei bewiesen, dass eine wirksame Behandlung von HIV-Positiven das Risiko einer Infektion auf praktisch Null senke.

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"PrEP auf Nachfrage"

Zudem zeigte eine französische Studie erneut die Wirksamkeit der Präventionspille PrEP: An der Studie mit dem Namen "Prévenir" (Prävention) nahmen zirka 1.600 Männer aus Paris teil – mit ihr wurde "On Demand PrEP" getestet. Die schwulen und bisexuellen Probanden nahmen zwei bis 24 Stunden vor einer geplanten sexuellen Begegnung eine Pille ein und erneut 24 und 48 Stunden danach. In dem einjährigen Test steckte sich kein einziger Mann mit HIV an.

Allerdings gab eine Studie mit Transfrauen Hinweise darauf, dass eine Therapie mit weiblichen Hormonen die Wirksamkeit von PrEP schwächen könnte. An der iFACT-Studie nahmen allerdings nur 20 Transfrauen aus Thailand teil.

Im Vorfeld der Aids-Konferenz hatte bereits Bundesgesundheitsminister Jens Spahn angekündigt, dass die PrEP in Deutschland für Personen mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko eine Kassenleistung werden soll (queer.de berichtete). Hier geht es speziell um die "reguläre" PrEP, bei der eine tägliche Einnahme und eine ausführliche ärztliche Begleitung vorgesehen sind.

Die Welt-Aids-Konferenz steht unter dem Motto "Breaking Barriers, Building Bridges". Sie wird noch bis Freitag im Amsterdamer Kongresszentrum RAI stattfinden. (dk)

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#1 AuntieBioticEhemaliges Profil
  • 25.07.2018, 13:07h
  • Wichtige Info zur PrEP on Demand:

    "Bei der anlassbezogenen Einnahme wird nur dann die PrEP eingenommen, wenn tatsächlich ein Risikokontakt ansteht. Diese Methode richtet sich daher vornehmlich an Personen, die nur selten Risikokontakte haben. 24 bis spätestens 2 Stunden vor dem Risikokontakt nimmt man ZWEI Tabletten zum Einstarten zu sich. 24 und 48 Stunden nach der ersten Einnahme nimmt man dann jeweils eine weitere Tablette. Insgesamt also vier Tabletten."

    prep.jetzt/index.php/faqs#was-ist-der-unterschied-zwischen-t
    aeglicher-und-anlassbezogener-einnahme
  • Direktlink »
#2 JasperAnonym
  • 25.07.2018, 14:46h
  • Wie lange dauert es wohl, bis diese Erkenntnis bei der "Magdeburger Volksstimme" angekommen ist? Dort hält man Schutz vor Krankheiten ja immer noch für "Klientelpolitik", die nicht Aufgabe eines Gesundheitsministers sei...
  • Direktlink »
#3 Rosa SoliAnonym
  • 25.07.2018, 15:16h
  • Antwort auf #1 von AuntieBiotic
  • Klasse! Jetzt wird auch immer mehr unterlegt, dass selbst die anlassbezogene PrEP wirksam ist. Das ist eine tolle Nachricht.

    Und jetzt bitte wieder alle PrEP-Kritker mit ihren faktenresistenten Argumenten: 3-2-1-los!
  • Direktlink »

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