Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?31658

Homophobie

Katholischer Bischof: Schwule und Lesben haben eine "seelische Behinderung"

In einem Kommentar auf einem deutschsprachigen Katholikenportal empört sich Weihbischof Athanasius Schneider, dass der "totalitäre" CSD den öffentlichen Raum erobern wolle – und wirbt für die "Heilung" von Homosexualität.


Bischof Athanasius Schneider bei einer Messe in Estland (Bild: Marko Tervaportti / wikipedia)

  • 2. August 2018, 12:36h 89 3 Min.

Millionen von Menschen haben in diesem Jahr bereits an CSDs teilgenommen – für Athanasius Schneider, den katholischen Weihbischof von Astana in Kasachstan, kämpfen all diese Teilnehmer für den "Totalitarismus der Ideologie der Homosexualität bzw. der Gendertheorie". Das schreibt der deutschstämmige 58-Jährige in einem am Donnerstagmorgen im Portal kath.net veröffentlichten Kommentar. Der christliche Würdenträger empört sich über die "politisch-ideologische Militanz" von CSDs, die zum Ziel hätten, die katholische Kirche als "letzte Widerstandbastion" zu "erobern". Die "totalitären" Pride-Veranstaltungen wollten mit "propagandistischer Werbung" der "Gesellschaft eine bestimmte Ideologie" aufzwingen.

Bedauernd stellt Schneider fest, dass auch Repräsentanten der katholischen Kirche zunehmend Unterstützung für CSDs zeigten – dabei handle es sich bei dieser "Ideologie" um "eine direkte Beleidigung Gottes und eine Beleidigung der Würde des Menschen […], der nach dem Bild und Gleichnis Gottes und der als Mann und Frau geschaffen wurde".

Schneider: Homosexuelle verlieren ewiges Seelenheil

Der Bischof erklärt weiter, die "homosexuellen bzw. lesbischen Akte" seien "schwer sündhaft" und entweihten den "männlichen und weiblichen Leib, der ein Tempel Gottes ist". Schneider spricht dabei von der "antigöttlichen und antimenschlichen Ideologie und Praktik der Homosexualität". Als Antwort bietet er Homosexuellen an, die "Befreiung und Heilung ihrer seelischen Behinderung" zu erhalten. an. Die Kirche müsse darauf hinweisen, dass "praktizierende und unbußfertige Homosexuelle" ihr "ewige[s] Seelenheil" verlieren würden.

Schneider macht sich in dem Text offenbar auch ernsthaft Sorgen, dass katholische Gläubige wegen LGBTI-Rechten in Kürze den Löwen zum Fraß vorgeworfen werden könnten: "Es ist nicht auszuschließen, dass sich die katholische Kirche in nicht allzu ferner Zukunft in einer Situation befinden wird, die der Verfolgung durch das Römische Reich in den ersten drei Jahrhunderten ähneln wird, als damals die Annahme der totalitären Ideologie des Götzendienstes auch für die Christen verpflichtend war", so Schneider. Katholiken sollten sich daher mit "Zivilcourage" gegen CSDs wehren und für das "Seelenheil der bemitleidenswerten Personen, die Homosexualität praktizieren", beten.

2006 hatte Schneider die Bischofsweihe von Papst Benedikt XVI. erhalten. Er hat sich bereits mehrfach homophob geäußert. Erst im Mai sagte er, dass homosexuelle Handlungen den "geistlichen Tod" verursachten (queer.de berichtete). Der ehemalige Autor des inzwischen eingestellten Hassportals kreuz.net ist auch ein gern gesehener Gast unter konservativen deutschen Katholiken. So nahm er erst vor rund zwei Wochen am Kongress "Freude am Glauben" des Forums Deutscher Katholiken in Fulda teil – also jenem jährlichen Treffen, bei dem ein schweizerischer Bischof 2015 erklärt hatte, dass die Bibel die Todesstrafe für Homosexuelle fordere (queer.de berichtete). (dk)

#1 GeorgB
  • 02.08.2018, 12:57h
  • Diese Hetze wird erst enden, wenn die Quellen, aus denen die Milliarden EUR an Zuwendungen und Mitgliederbeiträgen allein aus Deutschland sprudeln, versiegen. Wer diesen Verein finanziell oder durch seine Mitgliedschaft unterstützt, ist Mittäter und für das Leid von Millionen Menschen mitverantwortlich. Ihr seid die Täter, nicht die Opfer.
  • Direktlink »
#2 krakalaAnonym
#3 Roman BolligerAnonym
  • 02.08.2018, 13:03h
  • Dieses katholische Individuum ist mit seiner Meinung völlig jenseits der roten Linien. Fussballerisch ausgedrückt: die gelbe Karte reicht nicht, da braucht es eine rote Karte und ein Sperrung. Da aber vom Papst hier keine Hilfe zu erwarten ist, können wir nur hoffen, dass das derart vom Jenseits faszinierte Individuum (von Mensch zu sprechen wäre zu viel der Ehre) seinen Hass bald nur noch dort loswird.
  • Direktlink »

Kommentieren nicht mehr möglich
nach oben
Debatte bei Facebook

Newsletter
  • Unsere Newsletter halten Dich täglich oder wöchentlich über die Nachrichten aus der queeren Welt auf dem Laufenden.
    Email: