Die Geschichte des 18-jährigen Highschool-Absolventen Seth aus Jacksonvile (Florida) berührte viele Amerikaner: Der Klassenbeste wurde Anfang des Jahres wegen seiner Homosexualität von den Eltern verstoßen, schlief danach bei Freunden und hielt sich mit Jobs über Wasser, während er seine letzten Monaten der Schulzeit verbrachte. Seth war zu diesem Zeitpunkt bereits von der prestigeträchtigen katholischen Hochschule Georgetown University in der Hauptstadt Washington akzeptiert worden, bei der viele Prominente wie König Felipe von Spanien oder Ex-Präsident Bill Clinton studiert hatten. Er konnte sich allerdings trotz eines Stipendiums die 20.000 Dollar (17.000 Euro) Studiengebühren für das erste Jahr nicht leisten.
Daraufhin schritt seine Biologielehrerin ein: Auf GoFundMe.com startete sie Mitte Juni einen Spendenaufruf für ihren Schüler. Sie schrieb dazu: "Ich habe Seth in der Biologie-Klasse gehabt und war in der Oberstufe seine Mentorin. Bei meiner Hochzeit war er der Ringträger. Letzte Woche habe ich ihn beim Abschluss von der Bühne laufen sehen und er hat mehr Medaillen um den Hals gehabt, als man zählen konnte. Jetzt braucht er Hilfe."
Seth musste bereits Konversionstherapie überstehen
Die Lehrerin beschrieb, wie brutal die Eltern gegen Seth vorgegangen waren: Sie hatten ihren Sohn bereits letztes Jahr zu einem christlich-fundamentalistischen Psychologen geschickt, der ihn von seiner Homosexualität "heilen" sollte – eine Praxis, die inzwischen in 14 Bundesstaaten bei Minderjährigen verboten ist (queer.de berichtete). Anfang des Jahres hätten sie ihrem Kind ein Ultimatum gestellt: Seth müsse entweder die homophobe Kirche seiner Eltern besuchen, in der ständig gegen Schwule und Lesben polemisiert werde, oder er müsse sofort ausziehen. "Für sein eigenes Wohlergehen und seine Sicherheit hat Seth sich für das Letztere entschieden", so die Lehrerin, die um eine Spende von 20.000 Dollar bat. "Ich weiß, dieses Ziel scheint unrealistisch", schrieb sie noch dazu.
Seths Geschichte machte schnell in den Lokalmedien die Runde. Am Dienstag wurde sie auch von der nationalen Nachrichtenredaktion von NBC News aufgegriffen, als bereits mehr als 50.000 Dollar gespendet worden waren. Daraufhin schoss das Spendenvolumen weiter nach oben – am Donnerstagnachmittag liegt es bereits bei über 113.000 Dollar; mehr als 2.000 Menschen haben inzwischen Geld überwiesen.
Sein Glück konnte Seth kaum glauben: "Meine Träume sind wegen euch allen wahr geworden", erklärte der 18-Jährige. Gleichzeitig rief er dazu auf, dass "Ungerechtigkeiten gegenüber der LGBTQ-Community" nicht mehr toleriert werden dürften. "Seit meine Geschichte publik wurde, haben mich viele Leute kontaktiert, die ähnliches durchgemacht haben wie ich. Leider ist das für viele immer noch ein Problem in Jacksonville (und im ganzen Land). Deshalb bitte ich euch, dass ihr euch im Rahmen eurer Möglichkeiten weiterhin für die gute Sache einsetzt – nicht nur für die LGBTQ-Community, sondern für alle marginalisierten Gruppen." (dk)
Genauso auch die Äußerungen der großen Kirchen: von wegen wir hätten eine seelische Behinderung. So ein Schwachsinn.
Das einzige Problematische sind solche unfundierten, unaufgeklärten, und unreflektierten Äußerungen.
Wir brauchen und wollen KEINE Intoleranz und Homofeindlichkeit in Deutschland. Das dulden wir nicht!
Was dieser Schüler durchgemacht hat ist Stigmatisierung pur! Er wurde in eine "Schublade" gesteckt und aufgrund seiner sexuellen Identität abgelehnt, von seinen eigenen Eltern. Das ist unmenschlich. Das Mittelalter ist vorbei.
Und deshalb ist es wichtig, dass die AfD bei uns KEINEN Posten erhält, wo sie Entscheidungen treffen können und wo ihnen Geld zufließt. Sie dürfen politisch gerne "austrocknen."
Ich schätze mal, dass auch eine politische Aufklärung notwendig ist, damit sich die Bürger nicht in etwas einlullen lassen, was am Ende ihr eigener Schaden bedeutet.
Sowas wie die Wahl in den USA, als Trump Präsident wurde, möchte ich in Deutschland NIEMALS erleben. Dafür können wir Sorge tragen und aus diesen Fehlern in den USA lernen.
Und dann mal endlich anerkennen, dass die LSBTTIQ keine Nebensächlichkeit ist, sondern eine wichtige Angelegenheit um unsere Rechte und um unser Grundgesetz von solcher Indoktrination und rechter Politik zu schützen. Das kommt dann selbstverständlich auch den Heteros zu Gute, die dann nämlich auch deutlich weniger diskriminiert werden aufgrund von anderen Stigmatisierungen.
Na, ist das was? Dafür lohnt es sich zu kämpfen, meiner Meinung nach.
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Alles Gute dem zukünftigen Studenten. Zum Glück gibt es noch human denkende Menschen in den USA. Und der Lehrerin ein dickes Lob :-)
Und diese sogenannten "Eltern" des Schülers haben ihren Sohn offensichtlich nicht verdient. Tja, vielleicht wird es ihnen irgendwann leid tun, was sie da angerichtet haben.