Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?31687

Uganda

Präsident Museveni: Westen will Afrika Homosexualität "aufzwingen"

Der homophobe Staatschef Ugandas hat sich in einer neuen Tirade über die Lage von Homosexuellen in seinem Land lustig gemacht.


Präsident Yoweri Museveni macht bereits seit Jahren Stimmung gegen sexuelle Minderheiten (Bild: Foreign and Commonwealth Office / flickr)

  • 7. August 2018, 14:38h 31 3 Min.

Ugandas langjähriger Präsident Yoweri Museveni hat am vergangenen Donnerstag bei der "Global Peace Leadership"-Konferenz in Kampala westliche Staaten dafür kritisiert, dass sie afrikanischen Ländern Homosexualität "aufzwingen" wollten. Er warf Ländern außerhalb Afrikas vor, die Identität und Werte Afrikas nicht zu respektieren: "Toleranz ist etwas, das ich im Nahen Osten und sogar in Europa vermisse. Bei jedem Thema wollen sie ihre Ansichten anderen Leuten aufzwingen, etwa beim Thema Homosexualität", so Museveni.

"Wir Afrikaner hier kennen Menschen, von denen es Gerüchte gibt, sie seien homosexuell", so der sichtlich gut gelaunte 73-Jährige unter hämischem Gelächter der Zuhörer. "Sogar in unserer Geschichte gibt es Gerüchte über Leute, aber man kann nicht hier aufstehen und sagen: 'Ich bin homosexuell'. Menschen hier mögen das nicht." In Richtung westlicher Staaten fuhr der Staatspräsident fort: "Wenn wir mit unseren Partnern aus anderen Teilen der Welt sprechen und ihnen sagen, dass es sich dabei um eine Privatangelegenheit handelt, sagen sie: 'Nein'. Sie wollen uns das aufzwingen, und ich soll aufstehen und sagen: Olé, Homosexuelle, olé." Museveni machte in seiner Rede noch einen Rundumschlag gegen "gierige" westliche Länder, die er für die Übel der Welt verantwortlich machte.

Museveni erhält Friedenspreis

Bei der Konferenz, die von der christlich-religiös motivierten US-Organisation Global Peace Foundation veranstaltet wurde, erhielt der mehrfach der Wahlfälschung beschuldigte Autokrat einen Friedenspreis. Die 2009 gegründete Organisation verfolgt eigenen Angaben zufolge das Ziel, "werteorientierte" Wege zur Friedenssicherung zu finden.

Direktlink | Bericht in den ugandischen Nachrichten
Datenschutz-Einstellungen | Info / Hilfe

LGBTI-Aktivisten kritisierten die Auszeichnung für Museveni scharf. "Es ist eine Schande, einen Präsidenten zuzuhören, wie er LGBTI niedermacht, während er einen globalen Friedenspreis gewinnt", erklärte Edwin Sesange, der Chef der in London ansässigen African Equality Foundation. "Ich weiß nicht, welche Kriterien von dieser Global Peace Foundation angewandt wurden, aber ich nehme mal an, dass Frieden für diese Leute nicht bedeutet, dass es Gerechtigkeit, Nichtdiskriminierung und eine faire Behandlung von LGBTI gibt."

Gleichgeschlechtliche Handlungen können im größtenteils christlichen Uganda nach einem Gesetz aus britischer Kolonialzeit mit bis zu lebenslanger Haft bestraft werden, seit dem Jahr 2000 betrifft das auch Handlungen unter Frauen. Führende Politiker machen immer wieder mit homophober Rhetorik Stimmung gegen Homosexuelle. Vor wenigen Jahren sorgte etwa eine Gesetzesinitiative zur Einführung der Todesstrafe für Homosexualität international für Aufregung (queer.de berichtete). Trotz der offenen Staatshomophobie im Land hat Uganda alleine von der deutschen Bundesregierung in den letzten beiden Jahren 75 Millionen Euro Entwicklungshilfe erhalten und wird vom Bundesentwicklungsministerium wegen der Aufnahme vieler Flüchtlinge als "stabilisierende Kraft in Ostafrika" bezeichnet. (dk)

#1 stephan
  • 07.08.2018, 21:23h
  • Tja Museveni - du homophober, zurückgebliebener Ignorant, ... mir haben die westlichen Werte zuerst aufgezwungen, Schwarze als Menschen zu akzeptieren ,,, echt schlimm ... IRONIE off
  • Direktlink »
#2 WieBitteAnonym
  • 07.08.2018, 23:03h
  • Antwort auf #1 von stephan
  • Schwarze Menschen.. eine interessante Kategoriesierung, hab noch nie einen gesehen... oder meint man damit etwa diejenigen Menschen die jährlich zu Hunderten im Mittelmeer verrecken? Man sollte Intoleranz mit Intoleranz bekämpfen, denn schon alten Testament heißt es ja :Auge um Auge,...
    Ironieoff
  • Direktlink »
#3 Gerlinde24Ehemaliges Profil
  • 08.08.2018, 06:42h
  • Der Witz bei der ganzen Sache ist, dass vor der Kolonialisierung Afrikas, in weiten Teilen des Kontinents Homosexualität akzeptiert oder toleriert wurde, und erst die Eroberer die Homophobie nach Afrika brachten.
    In diesem und dem letzten Jahrhundert waren es vor allem fundamentalistische "christliche" Missionare, die Homophobie verbreiteten. Und, wenn Europa auf die Einhaltung grundlegender Menschenrechte pocht, und dieses mit den Zahlungen verknüpft (die meist nicht der Bevölkerung, sondern den "Freunden" und Familien der Machthaber zukommen), dann ist das keine Einmischung oder Zwang, sondern nur eine Forderung, die sie erfüllen können, oder nicht. Alles hat seine Konsequenzen!
  • Direktlink »

Kommentieren nicht mehr möglich
nach oben
Debatte bei Facebook

Newsletter
  • Unsere Newsletter halten Dich täglich oder wöchentlich über die Nachrichten aus der queeren Welt auf dem Laufenden.
    Email: