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Offener Brief

Trans-Aktivisten fordern Fairness von Hollywood

Die Traumfabrik Hollywood solle keine Klischees über Transpersonen mehr verbreiten, um die gesellschaftliche Akzeptanz dieser diskriminierten Gruppe zu stärken.


Das Magazin Variety zeigt auf seinem Titelseite die drei Trans-Schauspieler Chaz Bono, Laverne Cox und Alexandra Billings (Bild: Variety)

  • 9. August 2018, 16:30h 123 2 Min.

In einem im Branchenmagazin "Variety" veröffentlichten Offenen Brief fordern Transpersonen und ihre Alliierten aus vier Dutzend Organisationen, Firmen und Gewerkschaften die Entscheidungsträger in Hollywood auf, Geschichten rund um Transpersonen künftig besser und authentischer zu erzählen. "Dann wird man uns auch in der realen Welt besser behandeln", heißt es in dem Brief. "Lasst uns gemeinsam eine schöne, diverse und offene Welt schaffen, in der Transpersonen als gleichberechtigte Menschen akzeptiert werden"

Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem Mitarbeiter von großen Filmproduktionsfirmen wie Working Title, Berlanti Productions und Sony Pictures Classics. Anlass des Briefes ist der Streit um die Star-Schauspielerin Scarlett Johansson, die zunächst im Film "Rub & Tug" die Rolle eines transsexuellen Mannes übernehmen wollte, sich aber nach Protesten von Trans-Aktivisten, die eine Cis-Frau für ungeeignet hielten, vom Projekt zurückzog (queer.de berichtete). Jetzt ist unklar, ob der Film über den transsexuellen Bordellbesitzer Dante Gill überhaupt produziert wird.

Transpersonen als "tragische Opfer, psychotische Killer oder eindimensionale Klischees"

In dem Brief wird beklagt, dass Transpersonen in vielen Hollywood-Streifen als Witzfiguren dargestellt worden oder gar nicht aufgetaucht seien. "Wir wurden mit Dragqueens verwechselt, unsere Geschichte wurde ausradiert und wir wurden verhöhnt für Ausdrucksweisen des Geschlechts, die nicht gesellschaftlichen Normen folgen", heißt es. Zwar wache Hollywood bereits auf, in der Vergangenheit habe die Traumfabrik Transpersonen aber "fast ausschließlich als tragische Opfer, psychotische Killer oder eindimensionale Klischees" gezeigt. Dabei seien Transpersonen im echten Leben Diskriminierungen ausgesetzt, was unter anderem zu einer weit höheren Rate an Selbstmordversuchen in dieser Gruppe führe.

Als positives Beispiel, wie Hollywood die gesellschaftliche Akzeptanz stärken könne, wird die Darstellung Homosexueller in den letzten Jahren genannt. "Wir wissen, dass Projekte wie 'Ellen', 'Will & Grace', 'Brokeback Mountain', 'Milk', und 'Moonlight' geholfen haben, Klischees über Schwule und Lesben aufzulösen. Ohne das hätte es womöglich keine Ehe für alle gegeben."

Die LGBTI-Organisation GLAAD und die Gruppe 5050by2020, die für Gleichbehandlung in Hollywood kämpft, haben dazu gemeinsame Richtlinien erstellt. Darin wird etwa empfohlen, bei der Adaption einer Trans-Geschichte Transpersonen in die Umsetzung einzubeziehen, von der Arbeit am Drehbuch bis hin zur Besetzung der Rollen.

Direktlink | Bei "Variety" diskutieren Trans-Schauspieler darüber, wann es einen Trans-Superheldenfilm geben wird
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Im Jahr 2015 hatte die Hollywood-Produktion "Stonewall" des schwulen deutschen Starregisseurs Roland Emmerich für Irritationen gesorgt, weil laut Aktivisten in dem Film unter anderem Trans-Frauen an den Rand gedrängt worden seien, obgleich diese zentral für den historischen Stonewall-Aufstand gewesen sind (queer.de berichtete). Der Film floppte an den Kinokassen. (dk)

#1 Gerlinde24Ehemaliges Profil
  • 09.08.2018, 19:33h
  • Als Drehbuchautorin mit transsexueller Vergangenheit (nach der Personenstandänderung ist man nicht mehr transsexuell, auch, wenn es umgangssprachlich noch so gesehen wird), unterstütze ich dieses Vorhaben 100%.
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#2 Fake NewsAnonym
  • 09.08.2018, 20:01h
  • Antwort auf #1 von Gerlinde24
  • Sorry, wenn ich jetzt Deine Blase zerstechen muss, aber dieses Unfugsnarrativ von "ehemals transsexuell" ist nach internationaler Definition Unfug.

    Alle Definitionen beziehen sich auf "assigned at birth", also auf "bei Geburt zugewiesen" und nicht darauf, was im Ausweis steht.

    So etwas wie ein reiner Verwaltungsakt kann also ein "T" nicht einfach aus der "T"-Ecke katapultieren.

    Diese Behauptung ist nichts anderes als eine von einer Sorte der "wahren Transsexuellen" in die Welt gesetzte Fabel, wodurch sie sich von anderen abgrenzen wollen, die entweder eine solche Änderung nicht anstreben oder wegen irgendwelcher restriktiver Maßnahmen nicht können wie Verweigerung der Begutachung" (noch) nicht durchgeführte GaOP, usw.

    Jemand, der das falsche Geschlecht nicht im Pass stehen hat, hat also einfach ein falsches Geschlecht im Pass stehen - je nach Absichten der Person also noch "in der Transition befindend". Viel treffender kann man also von pre-transitionär, in der Transition befindend oder post-transitionär sein, was auch präziserer und auch anerkannter Sprachgebrauch ist.

    Den Quatsch von "ehemals transsexuell" gibt's nur in immer den gleichen Phantasiekreisen.

    Der wirkliche Hintergrund dieser Fabel ist der, dass die Leute sich dafür schämen transsexuell zu sein, und das quasi per "Anerkennung durch den Staat" loswerden zu wollen.

    Und wenn man dann "stealth" lebt mit dem ganzen Krank "nichts mehr zu tun haben will", sondern "ganz normal sein". Kennen wir doch.

    Schwule sind nach der Heirat doch auch immer noch schwul, oder? Sind trotzdem normal und wozu muss man sich da schämen?

    Den Hirnfick bitte gleich begraben, ehe er Kinder bekommt.
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#3 fremdschämAnonym
  • 09.08.2018, 20:34h
  • "Als Drehbuchautorin mit transsexueller Vergangenheit (nach der Personenstandänderung ist man nicht mehr transsexuell, auch, wenn es umgangssprachlich noch so gesehen wird)"

    Ich frage mich langsam wirklich, warum diese sich für nichts erblödende Art der Verdrängung und Selbstleugnung immer nur in unserem Land gedeiht. Zum fremdschämen!
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